Oldtimer
Marius Brune ist Geschäftsleiter vom Marktbeobachter Classic-Data. Er warnt Käufer der automobilen Schätze davor die Fixkosten zu unterschätzen. Die Ausgaben für Unterbringung, Versicherung und Pflege des Autos können schnell die mögliche Wertentwicklung ein- oder überholen.
Bei Oldtimern mit einem Wert von über 50.000 Euro können potentielle Käufer wenig falsch machen. Je höherwertiger das Fahrzeug ist, desto weniger Geld geht proportional für die Fixkosten drauf und Wertzuwächse machen sich stärker bemerkbar. Das gilt für den legendären Mercedes-Flügeltürer 300 SL Coupé, für den auf Auktionen schon siebenstellige Summen gezahlt wurden.
Laut Oldtimer-Index vom VDA ist dieses Modell das Fahrzeug mit der höchsten Wertentwicklung der vergangenen Jahre.
Auch die Kult-Ente von Citroën wurde in den vergangenen Jahren immer wertvoller. So belegt der Citroën 2CV 6 (1969 bis 1976) den zweiten Platz im Oldtimer-Ranking des VDA. Enten im guten Zustand können mittlerweile 20.000 Euro kosten.
Auf Rang drei bei der Oldtimer-Wertentwicklung landete zuletzt der VW-Bus Typ 2 (1967 bis 1972). Für den VW-Klassiker werden Preise von über 25.000 Euro gezahlt. Für einzelne Modelle des Bulli T1 Samba legten Käufer schon über 100.000 Euro hin.
Jüngere Fahrzeuge aus den 80er und 90er Jahren haben derzeit in Punkto Wertentwicklung gute Chancen. Ein Hoffnungsträger ist für Marius Brune von Classic Data der Mini Cooper 1.3i (1996 bis 2000).
Zu den Hoffnungsträgern zählt auch das 968er Coupé von Porsche (1991 bis 1995).
In ganz anderen finanziellen Regionen bewegen sich historische Ferrari-Modelle aus den 50er und 60er Jahren. Für einen seltenen Ferrari 250 GTO hat ein Autofan in Kalifornien im August 2014 mehr als 38 Millionen Dollar (rund 28 Millionen Euro) gezahlt. Das ist der höchste Preis, der bislang auf einer Auktion für ein Auto gezahlt wurde.
Und der Boom bei seltenen Autos von Ferrari hielt zuletzt weiter an. Im Februar wurde ein Ferrari 250GT SWB California Spider, der früher einmal Schauspieler Alain Delon gehörte, für 14,2 Millionen Euro versteigert. Das Auktionshaus hatte nur mit einem Erlös von bis zu 12 Millionen Euro gerechnet.