Ferrari unter Montezemolo
Das war es dann: di Montezemolo war eine automobile Ikone. In Kürze tritt er von seinem Posten bei Ferrari ab. Wir zeigen Ihnen die besten Ferrari-Modelle die unter seiner Führung entstanden sind. Viel Spaß!
Den Anfang bei unseren Highlights macht ein echter Klassiker: Ein Ferrari Testarossa ist eine Herausforderung für die Sinne. In diesem Auto fällt es nämlich schwer cool zu bleiben. Deshalb auch der Name: Testa rossa - roter Kopf. Im Jahr 1984 startete der Testarossa. 1991 kam die Variante Testarossa 512 mit stärkerem 428-PS-Motor hinzu.
Nicht jeder Ferrari ist auch ein roter Renner. Den Ferrari F355 gab es ab 1994 als Coupé und Cabrio. Der Wagen glänzte vor allem mit einer guten Fahrdynamik, die sich aus dem geringen Gewicht von gerade mal 1350 Kilo ergab.
Der Ferrari F50, der 1995 mit einer Leistung von 520 PS debütierte, war ein Geschenk des Unternehmens an sich selbst. Mit dem Supersportler feierte man den 50. Geburtstag der Edelschmiede. Er wurde 349 Mal gebaut und ist Ferraris einziger Supersportwagen, der auch offen gefahren werden kann.
Der Ferrari F 550 Maranello wurde 1996 präsentiert und wurde zu einer wahren Design-Ikone: Der Wagen nimmt Elemente vom legendären 250 GTO und vom Daytona auf und wirkt trotz normaler Maße sehr filigran.
Hier der Ferrari 360 Modena, der im Jahr 1999 Premiere feierte. Er ist benannt nach der Stadt Emilia Romagna, wo Ferrari klassischerweise seine Achtzylinder-Mittelmotorwagen baut.
Der Enzo wurde zwischen 2002 und 2004 gebaut. Der Wagen war zeitweise der schnellste für die Straße zugelassene Ferrari und wurde nach dem Firmengründer Enzo Ferrari benannt. Der Wagen war eine Hommage an den Commendatore und wurde von Ferrari als limitierte Auflage mit V12-Motor und 660 PS verkauft.
Ebenfalls im Jahr 2002 brachten die Italiener den Ferrari 575 M Maranello auf den Markt. Herzstück des Wagens war der Motor. Beim klassischen Berlinetta-Konzept sitzt ein 12-Zylinder-Motor vorne und Antrieb erfolgt über die Hinterräder.
Ein familientauglicher Ferrari? Dass das geht bewies der Hersteller 2004 mit dem Ferrari 612 Scaclietti. Der Wagen bot Platz für vier Personen und kommt mir einem 12-Zylinder auf stolze 540 PS. So macht man Familienausflüge!
Radikales Design und Power en Masse: Den Ferrari 599 gab es ab 2006. Mit 670 PS ist der Der GTO ist laut Ferrari der bisher leistungsstärkste Straßensportwagen aus Maranello.
Aus 2007 stammt der F430 Scuderia, der mit 510 PS 20 mehr hatte als das Basismodell. Der Wagen galt als Einsteiger-Ferrari, bis er abgelöst wurde vom California.
Den Ferrari California gab es dann ab dem Jahr 2008 zu kaufen. Zunächst als Coupé. Uns gefällt die Cabrio-Version allerdings noch etwas besser.
Erst jüngst wurde der V8-Sauger im California gegen ein Biturbo-Aggregat ausgetauscht. Auch Ferrari kann sich dem Trend zum Downsizing schließlich nicht entziehen und bietet mit dem Ferrari California T eines seiner seltenen Modelle mit Turbolader an.
Dabei macht der Bruch mit dem althergebrachten Sauger-Prinzip durchaus Sinn. Der von 4,3 auf 3,9 Liter geschrumpfte V8-Motor im Caifornia T ist nicht nur auf dem Papier deutlich besser als der hochdrehende Sauger. Nicht umsonst steigt die Leistung von 490 auf 560 PS und das maximale Drehmoment von 505 auf 755 Newtonmeter.
Der Ferrari 458 Speciale feierte auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt am Main im September 2013 Premiere. Die Basisversion gibt es seit 2009. Zwei Jahre später kam mit dem Spider das Cabrio-Modell.
Die Variante des 458 Italia beinhaltet laut Ferrari einen der stärksten V8-Saugmotoren der Firmengeschichte. Die Motorleistung liegt bei 605 PS.
Die Topversion Ferrari 458 Speciale haben die Ingenieure auf Diät gesetzt. 90 Kilo ist der Bolide leichter als der "normale" Ferrari 458.
Seit 2011 gibt es den Ferrari FF. Er debütierte in Genf und ist der erste Ferrari der mit Allradantrieb ausgestattet wurde, was ihn zusammen mit der für Ferrari eher ungewöhnlichen Kombi-Sillouette zu einem der wohl ungewöhnlichsten Ferrari überhaupt macht.
Der Ferrari F12 Berlinetta fungiert als Nachfolger des 599 und feierte sein Debüt 2012 in Genf. Der Wagen hat satte 740 PS und schafft den Sprint von 0 auf 100 km/k in gut drei Sekunden.
Den Ferrari F12 Berlinetta gibt es eigentlich nur als Coupé. Ein anonymer Millionär hat sich den Wagen allerdings exklusiv zum Cabriolet umschneidern lassen.
Der neue LaFerrari wurde auf dem Autosalon in Genf 2013 vorgestellt und kommt mit Hybrid-Technik vorwärts.
Der LaFerrari schafft den Spurt von null auf Tempo 100 in unter drei Sekunden. Noch spektakulärer geht es bis auf Tempo 200. Dies schafft er in sieben Sekunden.
Rückblende: Luca di Montezemolo (in der Bildmitte) war seit Jahrzehnten eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in der Formel 1. Anfang der 70er Jahre wurde er Assistent des Ferrari-Gründers Enzo Ferrari (im Bild rechts) und übernahm ab 1974 die Leitung der Rennsportabteilung. Er brachte den Rennstall wieder auf Vordermann. Dabei spielte Nikki Lauda (im Bild links) eine entscheidende Rolle.
Der Österreicher holte 1975 die erste Weltmeisterschaft für Ferrari seit 1964. Auch seinen Unfall, der sein Gesicht für immer zeichnen sollte, hatte Lauda 1976 in einem Ferrari. Nach dem Vorfall wurde der Nürburgring aus dem Formel-1-Programm gestrichen. Lauda hingegen kehrte schnell in den Rennzirkus zurück und wurde schon ein Jahr später wieder Weltmeister in einem Ferrari.
In den späten Achtziger und frühen Neunzigern kam Ferrari, nach dem Tod von Enzo Ferrari, ins Straucheln. Der Betrieb arbeitete nicht mehr profitabel. Doch mit Luca di Montezemolo installierte Ferrari-Eigentümer Gianni Agnelli im Jahr 1991 den richtigen Mann: Dem neuen Vorstandsvorsitzenden gelang es schnell, das Flaggschiff der Italienischen Sportwagenschmieden wieder auf Kurs zu bringen, die Marke zu stärken und Gewinne einzufahren.
Auch für den Rennstall der Scuderia spielt die Person di Montezemolo eine zentrale Rolle: Er war es der das Gespann aus Teamchef Jean Todt und dem damaligen Weltmeister Michael Schumacher Mitte der Neunziger zu Ferrari holte. Gemeinsam holte das Team fünf Weltmeisterschaften.
Luca di Montezemolo weiß jedenfalls was er am Deutschen hatte und würdigt dessen Erfolge für Ferrari: "Michael war und wird immer einer der wichtigsten Figuren in der Geschichte von Ferrari sein", sagte er laut der Ferrari-Webseite.
Um Ferrari und den Rennstall weiter betreuen zu können, lehnte di Montezemolo 2001 sogar einen Ministerposten im Kabinett des damaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi ab.
Einen Tag nach dem Anruf Berlusconis bekam der Manager eine Karte mit tausenden Unterschriften seiner Mitarbeiter, die ihn baten: "Bitte verlassen Sie das Unternehmen nicht." Luca di Montezemolo blieb und mit ihm auch bis heute der Erfolg der Edelmarke.
In der Zeit, in welcher Luca die Montezemolo die Geschicke des Rennstalls leitete, holte Ferrari insgesamt acht WM-Titel in der Fahrerwertung und gewann zehnmal die Weltmeisterschaft der Konstrukteure.
Zuletzt stand di Montezemolo vor der Herausforderung, den Formel-1-Rennstall wieder auf Kurs zu bringen. Seinen Teil zum zukünftigen Erfolg beitragen sollte auch der Weltmeister von 2007 Kimi Räikkönen, den di Montezemolo für die Saison 2014 zurück ins Team holte.
Sein Privatleben hält der Top-Manager meist von den Medien fern. Er ist in zweiter Ehe mit Ludovica Andreoni verheiratet, mit der er zwei Töchter hat. Auf dem Bild ist er mit Tochter Guia an der Rennstrecke in Mugello zu sehen. Aus seiner ersten Ehe mit Sandra Monteleoni, hat er außerdem seinen Sohn Matteo.
Ungebrochener Ruhm: Für diesen seltenen Ferrari 250 GTO Berlinetta hat ein Autofan in Kalifornien im Sommer 2014 mehr als 38 Millionen Dollar (rund 28 Millionen Euro) gezahlt. Das ist ein neuer Rekord bei Auto-Auktionen. Der bisherige Rekordhalter war ein Mercedes-Silberpfeil Typ W196 (Baujahr 1954), der im Juli 2013 für rund 22,7 Millionen Euro den Besitzer wechselte.
Bei Privatverkäufen erzielen Ferraris der legendären Baureihe noch höhere Preise. 2012 zahlte ein Sammler für einen lindgrünen 1962er Ferrari 250 GTO rund 28 Millionen Euro. Der Ferrari mit der ungewöhnlichen Lackierung wurde für die Formel-1-Legende Stirling Moss gebaut.