King oft he Road: Faszination US-Truck
Aus diesem Material sind die Träume zahlloser Jungen gemacht: Mit einem US-Truck über die endlosen Highways der USA fahren. Ein automobiler Lebenstraum, der für viele ein ebensolcher bleibt.
Durch die endlosen Weiten von Montana, Utah oder Texas auf einer kurvenlosen Interstate fahren. Wer träumt nicht von dieser Erfahrung?
So muss es sein: In ausgeleierten Jeans, Baumfällerhemd und Cowboystiefel auf dem Bock lümmeln, während aus den Boxen Hits von Johnny Cash oder Billy Ray Cyrus brummt.
So oder so ähnlich sieht er aus: Der Traum vom US-Trucker auf den endlosen Highways.
Der riesige 16-Liter-Cummins-Diesel schiebt einen zusammen mit der tonnenschweren Last voran Richtung Ziel.
Mit dem monotonen Dröhnen des Motors in den Ohren fährt man hinein in den glutroten Sonnenuntergang.
Nicht viele bekommen die einmalige Gelegenheit, sich einmal wie ein einsamer Asphaltcowboy zu fühlen und ihre Fantasie in die Realität zu holen. Umso erstaunlicher, dass Mann im bayerischen Erding den amerikanischen Trucker-Traum tatsächlich ausleben kann.
In Erding gibt es Cowboys zwar nur im Fernsehen und Oberbayern hat nicht viel mit Amarillo oder Salt Lake City gemein, doch der fahrbare Untersatz stimmt – zumindest bei der Fahrschule Fragner. Dort kann man einen Schnupperkurs in Sachen US-Trucks machen.
"Vor über 20 Jahren haben wir den Truck in El Paso gekauft", erinnert sich Christian Fragner, Fahrlehrer aus Erding und eingefleischter USA-Fan. Er holte das 400 PS starke Schlachtschiff vom Typ Freightliner FLD 120 aus Jacksonvillle / Florida für 38.000 Euro nach Deutschland.
Zwölf Jahre lang wurde der Truck als Fahrschullastwagen genutzt. Mittlerweile wird er als Showmobil für USA-Fans eingesetzt, die selbst einmal einen Truck fahren wollen. An den üppig dimensionierten Exil-Texaner mit Zugqualitäten muss man sich am Steuer erst einmal gewöhnen. Hereinklettern und dann das Armaturenbrett inspizieren, das seinen Namen mit den zahlreichen Schaltern, Anzeigen und Bedieneinheiten in den Holzvertäfelungen noch verdient.
Nicht einmal ein LKW-Führerschein nötig, denn wer nur eine normalen PKW-Fahrerlaubnis sein Eigen nennt, kann den tonnenschweren US-Koloss mit Christian Fragner auf dem Beifahrersitz bewegen. Nach einer ausführlichen Einweisung und nur auf einem ehemaligen Bundeswehrgelände in Erding versteht sich. Die 169 Euro für eine Stunde hinter dem Truck-Steuer sind zwar kein billiges Vergnügen, lohnen sich aber allemal.