Megajachten aus Deutschland
Der Hauptsitz von Lürssen befindet sich in Bremen an der Weser. Daneben betreibt die Werft zwei weitere Standorte in Rendsburg und in Wilhelmshaven.
Anfang des letzten Jahrhunderts erlangte die Werft Aufmerksamkeit mit Rennbooten wie der "Saurer-Lürssen" und stellte mehrere Geschwindigkeitsrekorde auf.
Mit ihrem revolutionären Rumpfdesign schaffte die "Oheka" 1927 schon extrem schnelle 40 Knoten, also 74 km/h auf dem Wasser.
"The One" hieß 1973 ursprünglich "Carinthia VI" und gilt mit 71 m Länge als eine der ersten Superyachten. Eigner war der "Kaufhaus-König" Helmut Horten.
Auf Wunsch baut Lürssen auch Segelyachten wie die "Eos". Mit 93 Metern Gesamtlänge gehört der Dreimaster aus dem Jahr 2006 immer noch zu den größten seiner Art.
Die 70 Meter lange "Skat" von 2001 ähnelt von außen fast einem Kriegsschiff. Innen bilden moderne Kunstwerke einen sehenswerten Kontrast dazu.
Roman Abramowitsch ankerte mit der 115 m langen "Pelorus" während der Fußball-WM 2006 in Lübeck.
Auf der 2003 gebauten, 126 m langen "Octopus" feiert Microsoft-Mitgründer Paul Allen gerne mit Hollywood-Stars und Musikern. An Bord gibt es ein Tonstudio, einen Hubschrauber-Hangar und ein ins Heck hineinfahrendes U-Boot.
Prinz al-Walid ibn Talal Al Saud aus Saudi-Arabien hat mit seiner 180 m langen "Azzam" derzeit die Nase vorn. Die Rekord-Jacht soll rund 500 Millionen Euro gekostet haben.
Die "Solandge" lief Ende letzten Jahres vom Stapel und misst 85 Meter in der Länge. Vorn auf dem Bug kann ein Helikopter landen. Oft ist der Luftweg die schnellste Möglichkeit, zur Jacht zu kommen.
Die Jacht ist über 13 Meter breit und hat einen Tiefgang von fast vier Metern. Sonnensegel schützen die Außenbereiche vor zu viel Hitze beispielsweise wie hier in der Karibik vor St. Thomas.
Hinter den großen Luken sind die beiden Tender (Beiboote), Jetskis und andere Wasserspielzeuge geparkt. Von der großen Badeplattform am Heck aus kann direkt ins Wasser gestiegen, geschwommen oder getaucht werden.
Die beiden Hauptmotoren mit je 16 Zylindern und 2000 kW/2719 PS treiben die "Solandge" auf maximal 17 Knoten, umgerechnet 31 km/h.
Allein der 16 m hohe "Baum des Lebens", die beleuchtete Skulptur im Treppenhaus hat schon ein Vermögen gekostet und ist dennoch nur ein Vorgeschmack auf den "Rest".
Im riesigen Salon ist mehr als genug Platz für verschiedene Sitzgruppen, ein Piano, eine Bar und…
…einen Esstisch für zwölf Personen – natürlich alles Sonderanfertigungen aus den edelsten Materialien.
Die Profi-Küche würde auch Sterneköchen gefallen und tatsächlich arbeiten auch einige auf See.
Die Gäste profitieren in ihren Suiten auf dem Hauptdeck von deutlich größeren Fenstern und mehr Tageslicht als bei kleineren Jachten, wo die Kabinen üblicherweise knapp über der Wasserlinie zu finden sind. Doch wo bleibt der Eigner?
In der Owner’s Suite gibt es neben einem 180-Grad-Panorama gleich zwei großzügige Bäder mit unterschiedlicher Atmosphäre und mehrere Ankleideräume. Der Begriff "Kleiderschränke" wäre dafür eine extreme Untertreibung.
Im Kino auf dem Unterdeck bekommen Hollywood-Blockbuster wie "Fluch der Karibik" ihren ganz besonderen Reiz. Auf dem gesamten Schiff ist ein ultra-modernes Entertainment-System installiert.
Die meiste Zeit verbringen geladene oder zahlende Gäste aber draußen. Im sechs Meter langen Hauptpool mit Gegenstromanlage kann sogar geschwommen werden. Auf dem Brückendeck befinden sich das Gym und das Spa.
Luxus-Barbecue: Bis zu 29 Crewmitglieder kümmern sich nur um das leibliche Wohl der maximal zwölf Gäste an Bord.
Ein weiterer Whirlpool und Sonnenliegen warten vorn auf dem obersten Deck.
Nachts verwandelt sich dieser Bereich zur exklusiven Open-Air-Disco mit Tanzfläche, DJ-Pult und Bar.
Direkt darunter arbeiten die Offiziere und der Kapitän. Seine Kabine ist direkt hinter der Brücke positioniert. Die anderen Crew-Mitglieder schlafen unten im Rumpf oder relaxen in eigenen Aufenthaltsräumen.
Sobald die Nacht anbricht, wird die Unterwasserbeleuchtung aktiviert. Um die Stromkosten braucht sich der Eigner wohl keine Sorgen machen. Zum Kaufpreis von über 90 Millionen Euro kommen pro Jahr mehrere Millionen als laufende Kosten hinzu.
