Mercedes-Benz S-Klasse - bestes Auto der Welt?
Auf nach Kanada: wanted.de Autor und Testfahrer Christian Sauer hatte dort die Ehre und das Vergnügen mit der neuen S-Klasse von Mercedes-Benz.
Fazit: "Die neue S-Klasse ist in Summe ihrer Merkmale (derzeit) wirklich das beste Auto der Welt."
Es war sicherlich keine einfache Aufgabe für die Designer, den jüngsten Spross der prestige- und traditionsreichen Automobil-Familie ein neues Gewand zu schneidern. Moderner und dynamischer sollte es sein, aber auch Stärke und Erhabenheit ausstrahlen.
Außerdem mussten die immer wichtigeren Anforderungen an die Aerodynamik sowie die Sicherheit berücksichtigt und noch mehr Raum für die Passagiere geschaffen werden. Aus unserer Sicht ist es Mercedes gelungen, dies alles mit der neuen S-Klasse erfolgreich zu vereinigen.
Die neue S-Klasse startet mit mehreren Diesel- und Benzin-Versionen, darunter gleich zwei Hybride, die in ähnlicher Form bereits in der E-Klasse zum Einsatz kommen. Alle Motorisierungen setzen auf Heckantrieb und eine 7-Gang-Automatik mit Bedienung per Wählhebel hinterm Lenkrad.
Das überarbeitete Nachtsichtgerät überwacht bei Dunkelheit permanent die Straße vor der Luxuslimousine und markiert im Fahrer-Display mögliche Gefahren - Menschen werden dann automatisch durch die Scheinwerfer angestrahlt, bei Tieren wird abgeblendet.
Autopilot: Mit Abstandsradar und Lenkassistenten kann die S-Klasse schon heute wie von Geisterhand gesteuert fahren. Technisch wäre auch das (fast) autonome Fahren auf Highways in naher Zukunft vorstellbar, allerdings müssten vielerorts dafür noch die Gesetze geändert werden.
Die Grundlage für autonomes Fahren ist mit einer Vielzahl von Kameras und Sensoren rundum gelegt. Mit Magic Body Control bekommt der Begriff „Fahrkomfort“ wirklich eine neue Bedeutung, denn das Luftfahrwerk kann so regelrecht vorausschauen und sich auf Unebenheiten einstellen.
Überflieger: Die neue S-Klasse wird das Leben der „Schönen und Reichen“ noch ein Stück luxuriöser machen.
Am Lake Rosseau, ca. zwei Autostunden nördlich von Toronto in der Region Muskoka gelegen, haben sich zahlreiche Promis exklusive Feriendomizile mit Seeblick und Bootshaus gebaut.
Ob vor der Villa, die derzeit für über 10 Millionen Euro zum Verkauf steht, oder …
… vor der Skyline Torontos – mit 2,79 Mio. Einwohnern Kanadas größter Stadt – die neue S-Klasse passt perfekt ins Bild.
Bei der nochmals erweiterten Ambientebeleuchtung im Cockpit der neuen S-Klasse lassen sich nun verschiedene Farbschemas auswählen.
Zwei hochauflösende TFT-Displays mit einer Diagonalen von 30,7 cm (12,3 Zoll) liefern Informationen für Fahrer und Beifahrer. Erfreulicherweise ist die Anzahl der Bedienelemente übersichtlich und die Bedienung erfolgt dank Animationen zur Veranschaulichung recht intuitiv.
Optisch zuerst ungewohnt, liegt das Lenkrad mit nur zwei Speichen gut in der Hand. Die Lenkung ist auf Fahrkomfort abgestimmt, wirkt aber nicht zu indirekt.
Da die Hauptabsatzmärkte für die Limousine in Übersee, in Nordamerika und vor allem in Asien zu finden sind und dort ein Chauffeur oft zum „guten Ruf“ gehört, legte man bei der Entwicklung der neuen S-Klasse den Fokus auf die besonderen Bedürfnisse der dortigen Kunden.
Erstmals wurde zuerst die Langversion und dann erst die 13 cm kürze Variante konstruiert. Verschiedene Sitzvarianten stehen zur Wahl und verwandeln den „Ehrenplatz“ schräg hinter dem Fahrer auf Wunsch in einen ultra-bequemen Liegesitz samt …
… ausklappbaren Tischchen, Kissen für den Kopf und die Beine, sowie diversen Massageprogrammen inklusive „Hot-Stone“. Rund 100 Elektromotoren sorgen im Innenraum für das Wohl der Passagiere.
Das Massageprogramm lässt sich bequem steuern.
Der Vergleich zu einer sehr guten Business- oder gar First Class in Flugzeugen drängt sich auf und passend dazu gibt es auf zwei Monitoren das entsprechende Bordprogramm. Zur Wahl stehen neben TV-Sendern und Filmen auf DVD oder der eingebauten Festplatte, auch Navigationsanzeigen oder Internetanwendungen.
Wenn auch die Verarbeitungsqualität schon immer auf einem sehr hohen Niveau war, hat Mercedes in Sachen Optik und Haptik nochmals einen drauf gesetzt. Bis auf wenige Ausnahmen sucht man schnödes Plastik ebenso vergebens wie eine Stoffausstattung, die bislang tatsächlich Standard ab Werk war. Nun gibt es serienmäßig Leder und gegen Aufpreis zahllose Möglichkeiten zur individuellen Verfeinerung.
Auf der diesjährigen IAA in Frankfurt wird Mercedes das vorläufige Topmodell der Baureihe, den S 63 AMG präsentieren.
Sein 5,5 Liter großer V8-Biturbo leistet 585 PS und wuchtet 900 Nm Drehmoment entweder auf die Hinterachse oder per Allradantrieb auf alle vier Räder.
Bis zur Präsentation der neuen Zwölfzylinder-Varianten wird der S 63 AMG vorerst die stärkste S-Klasse sein.