Kampfstiere auf der Straße

Wer dieser Tage auf dem Flughafen in Bologna landet, wird von einem ganz besonderen „Follow-Me-Car“ in Empfang genommen. Dem mit Blinklichtern aufgerüsteten Lamborghini Aventador LP 700-4 folgen Piloten mit ihren Maschinen sicher gern und müssen aufpassen, bei seiner Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h nicht vom Flügeltürer abgehängt zu werden.

Damit er dabei nicht vom Boden abhebt, verfügt die aggressiv gestylte, nur 1,13 m flache Flunder über eine ausgeklügelte Aerodynamik samt automatisch ausfahrenden Spoilern. An einen Kampfjet erinnert auch das Cockpit mit dem zentralen TFT-Display und dem Starterknopf unter einer roten Abdeckung.

Mit dem Aventador bekommt der Spruch „Nur Fliegen ist schöner!“ eine ganz neue Dimension, noch dazu wenn man im Roadster sitzen und sich den Wind durch die Haare wehen lassen kann.

Auch die offene Variante mit festem Dachteil, das vorn im Kofferraum verstaut werden kann, ist über 300 km/h schnell. Man kann mit ihm aber auch wunderbar cruisen, wie auf den Fotos zu sehen in Miami.

Die Heimat aller Lamborghini-Kampfstiere ist seit 50 Jahren der 7.400 Seelen-Ort Sant’Agata Bolognese zwischen Bologna und Modena. Stolz ist man hier in der Emilia Romagna und speziell im "Land der Motoren" auf die Sportwagen von Lamborghini, wie auch auf die von Ferrari aus dem nicht weit entfernten Maranello oder die noch selteneren Exoten von Pagani, denen wir letztes Jahr einen Besuch abstatteten.

Anlässlich des Firmen-Jubiläums werden einhundert Aventador LP 720-4 50° Anniversario mit 720 PS gebaut. Dessen neuer Lackton Giallo Maggio (Mai Gelb) erinnert an die Gründung von Lamborghini im Mai 1963.

Auch das Cockpit ist in der passenden Farbe gehalten.

Neben dem Aventador mit Zwölfzylinder gibt es den Gallardo mit Zehnzylinder in verschiedenen Versionen – vom Spyder bis zum hier abgebildeten Superleggera – alle mit Allradantrieb. Hinter dem Kürzel "Gallardo LP 550-2" versteckt sich das aktuell einzige heckgetriebene und mit 550 PS "schwächste" Lamborghini-Modell.

Hinter dem Kürzel "Gallardo LP 550-2" versteckt sich das aktuell einzige heckgetriebene und mit 550 PS "schwächste" Lamborghini-Modell.

Im firmeneigenen Shop gibt es neben Lamborghini-Fahrzeugen im kleinen Maßstab und günstigen Souvenirs, auch …

… exklusive Produkte aus der Lamborghini-Kollektion, wie edle Taschen aus Leder und Karbon.

Passend zum schicken Sportwagen, bietet Lamborghini auch eine eigene Modelinie an.

Im Museum präsentiert Lamborghini auf zwei Etagen eine sehenswerte Ausstellung seltener Klassiker, unbezahlbarer Prototypen und Designstudien.

Im Museum präsentiert Lamborghini auf zwei Etagen eine sehenswerte Ausstellung seltener Klassiker, unbezahlbarer Prototypen und Designstudien. Was viele Besucher bis dato gar nicht wussten, trieben Lamborghini-Motoren auch Formel-1-Rennwagen und Rennboote an.

Einzelstücke der jüngeren Vergangenheit wie das viertürige Estoque Concept oder der tatsächlich einige Zeit im Einsatz gewesene Polizei-Gallardo stehen im Museum Seite an Seite mit historischen Klassikern à la 400 GT oder Jalpa.

Der Platz im Museum reicht gar nicht aus, um die komplette Sammlung ausstellen zu können. Regelmäßig sind einige Oldtimer auch auf Tournee um die ganze Welt.

Audi investierte nach der Übernahme 1998 viel Geld in die Infrastruktur und Qualität. Gerade im Aventador kommt verstärkt leichtes Carbon zum Einsatz. Die Verarbeitung der Kohlefasermatten ist aufwendig und mit viel Handarbeit verbunden.

Die Verarbeitung der Kohlefasermatten ist aufwendig und mit viel Handarbeit verbunden.

An das Carbon-Monocoque des Aventador werden Zusatzrahmen beispielsweise für die Aufnahme des Heckmotors installiert.

In den "heiligen Hallen" geht es klinisch-rein zu, es ließe sich quasi vom Boden essen.

Rund 700 Mitarbeiter sind für Lamborghini tätig und für die Endmontage nimmt man sich viel Zeit.

Damit am Ende nur das Beste vom Band läuft.

Der Deutsche Stephan Winkelmann ist seit 2005 Präsident und CEO von Automobili Lamborghini. Als Diplomatensohn verbrachte er Teile seiner Kindheit in Rom und daher war ihm weder die italienische Sprache, noch die Mentalität fremd.

Firmengründer Ferruccio Lamborghini 1968 vor seinem Traktorenwerk in Cento. Nach einem Streit mit Enzo Ferrari entschloss er sich, selbst Sportwagen zu bauen.

Dem 1963 präsentierten Prototyp 350 GTV folgte ein Jahr später der 350 GT als erstes Serienauto.

Den Durchbruch brachte zwei Jahre später der Miura. Der 150 Mal gefertigte SV (Super Veloce = "superschnell") mit 420 PS kratzte bereits an der 300-km/h-Marke und beschleunigte in etwas mehr als fünf Sekunden aus dem Stand auf einhundert Stundenkilometer.

… beschleunigte in etwas mehr als fünf Sekunden aus dem Stand auf einhundert Stundenkilometer.

Er gilt heute als einer der gefragtesten Lamborghini-Oldtimer und als Urahn der späteren Zwölfzylindermodelle.

Der 1974 präsentierte Countach gegründete die Tradition der Flügeltüren – genauer gesagt – der sich nach oben öffnenden Scherentüren.

Bis zum Jahr 1990 wurden rund 2000 Exemplare vom Countach gebaut...

in verschiedenen Versionen mit bis zu 455 PS.

Mit dem Zwölfzylindermotor vom Countach donnerte auch der LM002 ab 1986 über den Asphalt und durchs Gelände. Er basierte auf einem Prototypen für die US Army, die sich aber dann doch für den späteren Hummer entschied.

Als Nachfolger des Countach wurde 1990 der Diablo präsentiert. Ihn gab es anders als seinen Vorgänger auch als offene Variante und mit Allrad. Der Diablo wurde bis 2001 in diversen Evolutionsstufen mit bis zu 590 PS produziert.

Der Diablo wurde bis 2001 in diversen Evolutionsstufen mit bis zu 590 PS produziert.

Dem Diablo folgte 2001 der Murciélago, der bereits mit von Audi entwickelt wurde. Er leistete zwischen 580 und 670 PS im Murciélago SV. Das Foto zeigt einen Roadster mit Details vom Individualisierungsprogramm "Ad Personam".

Über 300 Stiere mit fast 200.000 Pferdchen versammelten sich im Mai um gemeinsam bei einer Tour durch Italien den 50. Geburtstag der italienischen Traditionsmarke zu feiern. Das aufsehenerregende Design eines Lamborghini erkennt man selbst in einer unauffälligen Lackierung und der ebenso sonore wie markante Sound zeugt von der Kraft der Kampfstiere mit ihren Zwölf- oder Zehnzylinder-Herzen.

Stolz ist man hier in der Emilia Romagna und speziell im "Land der Motoren" auf die Sportwagen von Lamborghini.

Das aufsehenerregende Design eines Lamborghini erkennt man selbst in einer unauffälligen Lackierung und der ebenso sonore wie markante Sound zeugt von der Kraft der Kampfstiere mit ihren Zwölf- oder Zehnzylinder-Herzen.

Den abschließenden Gala-Abend krönte die Weltpremiere der einsitzigen Designstudie "Egoista". Für kein Geld der Welt gibt Lamborghini, respektive der VW-Konzern und dessen Chefdesigner Walter da Silva das einmalige Geburtstagsgeschenk her.

Anders der Veneno, von dem neben den Prototypen noch drei Kundenfahrzeuge für je rund 3,5 Millionen Euro entstehen. Die aerodynamisch modifizierten und auf 750 PS leistungsgesteigerten Aventador-Ableger sind bereits alle verkauft.

Die aerodynamisch modifizierten und auf 750 PS leistungsgesteigerten Aventador-Ableger sind bereits alle verkauft.

Einen Blick in die Zukunft ermöglicht der Lamborghini Urus, der ab 2017 gebaut werden soll. Damit sollen noch mehr Kunden in lukrativen Märkten wie China oder Indien gewonnen werden.

wanted.de Autor Christian Sauer besuchte anlässlich des 50. Geburtstages den Firmensitz von Automobili Lamborghini in Sant’Agata Bolognese und zeigt sich von den Stieren begeistert.