"Café Racer" – ein fast vergessener Kult
Als Grundlage für die Café Racer mussten damals die typischen Serienmodelle von Triumph, Norton oder BSA herhalten, die nach allen Regeln der Kunst umgebaut und aufgemotzt wurden. Bei einem "Norvin"-Racer gab es ein Zusammenspiel eines V-Twin-Motors von Vincent in dem beliebten "Featherbed"-Fahrwerk von Norton.
Neben "Norvin" gab es noch andere Café Racer-Kreationen. Ein "Triton" Café Racer (abgeleitet von Triumph und Norton) war eine Hybrid-Konstruktion aus zwei verschiedenen Maschinen. Hier wurde jeweils nur das Beste verwendet: der Triumph-T120-Motor einer "Bonneville" und das "Featherbed"-Fahrwerk von Norton. Bei einer selbstgebauten "Tribsa"-Maschine wurde der Triumph-Motor hingegen in das A65-Fahrwerk von BSA (Birmingham Small Arms) eingebaut. Der Rest war individuell.
Einst lieferte Norton mit seinem "Federbett-"Fahrwerk die besonders populäre Basis für die klassischen Café Racer. Nach einem bitteren Konkurs 1974 und mehreren Erneuerungsversuchen scheint sich die Firma unter neuer Führung nun wieder gefangen zu haben. Das neue Modell "Commando 961 Café Racer" wirkt wie eine Erinnerung an die goldenen Zeiten des Unternehmens.
Zu Ehren des legendären Londoner "Ace Cafés" hat Stonebridge Motor mit dem "Ace 904S Thruxton Special" einen modernen Café Racer konzipiert, der natürlich nicht von der Stange kommt (so wie es sich gehört), sondern im Eigenbau aus den verschiedensten Teilen zusammengebaut wird – teilweise sogar selbst hergestellt. Limitiert auf 15 Stück zum Preis von umgerechnet knapp 22.000 Euro.
In den Sechzigern galt der T120-Motor von Triumph bei den "Ton Up Boys" als das Nonplusultra. Heute will das Unternehmen mit dem "Thruxton" den klassischen Café Racer aus vergangenen Zeiten neu definieren – eben modern.