t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeLebenWissenschaft

Klimawandel: Antarktis wird alarmierend grün, warnen Forschende


Pflanzen statt Gletscher
Antarktis ergrünt in rasantem Tempo

Von t-online, hja

08.10.2024 - 13:33 UhrLesedauer: 2 Min.
Mooshügel auf Ardley Island: Forschende haben die Entwicklung der Grünflächen in der Antarktis untersucht.Vergrößern des BildesMooshügel auf Ardley Island: Forscher haben die Entwicklung der Grünflächen in der Antarktis untersucht. (Quelle: Thomas P. Roland et al.)

Verwandelt sich die Eiswüste der Antarktis bald in eine grüne Landschaft? Das haben Wissenschaftler in einer Studie untersucht – mit alarmierenden Ergebnissen.

Die Weiten der Antarktis – da denkt man an eisblaue Gletscher und schneebedeckte Einöden, nicht etwa an moosgrüne Küstenlandschaften. Jedoch führt der fortschreitende Klimawandel zu einer besorgniserregenden Ausbreitung der Pflanzenwelt am südlichsten Kontinent, wie eine neue Studie ergab. Das Forscherteam aus Großbritannien untersuchte anhand von Google-Earth-Satellitenaufnahmen die Oberflächen der antarktischen Halbinsel.

Grünflächen verzehnfacht

Die Veränderungen über den Untersuchungszeitraum von vier Jahrzehnten zeigen einen deutlichen Trend: War es 1986 noch weniger als ein begrünter Quadratkilometer, gab es 2021 bereits knapp zwölf Quadratkilometer Vegetationsfläche. Das ist im Verhältnis zur etwa 1.200 Kilometer langen Halbinsel zwar noch relativ wenig. Aber: "Es ist die Geschwindigkeit der Veränderungen in einem extrem isolierten, extrem anfälligen Gebiet, die uns alarmiert", berichtet Studienautor Thomas Roland von der University of Exeter dem Fachmagazin "Nature".

Die Berechnungen zeigten, dass der fortschreitende Pflanzenwuchs sich über den Untersuchungszeitraum deutlich beschleunigt hat. "Es ist der Beginn einer dramatischen Transformation", erklärt Olly Bartlett, einer der Studienteilnehmer dem Fachmagazin.

Zu den sich ausbreitenden Pflanzenarten gehören vor allem Moose. Sie sind in der Lage, auf kahlen Felsen zu wachsen. Moose können allerdings auch die Grundlage für andere, höher wachsende Pflanzenarten bilden. Deshalb besteht der Studie zufolge die Befürchtung, dass sich zunehmend weitere, nicht-heimische und potenziell invasive Arten auf der Halbinsel ausbreiten und die dort heimischen Arten bedrohen. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die Bodenökosysteme der antarktischen Halbinsel nachhaltig verändern könnten.

Ausbreitung hängt mit Temperaturanstieg zusammen

Grund für die zunehmende Begrünung des Polargebiets ist der Temperaturanstieg der letzten 60 Jahre, ein Zeichen des Klimawandels, wie es aus der Studie hervorgeht. Es wird erwartet, dass die Temperatur auch weiterhin mit einem Trend von +0,34 °C pro Jahrzehnt bis 2100 ansteigt.

Die Veränderungen auf der antarktischen Halbinsel sollen laut der Studie exemplarisch für die global möglichen Veränderungen der Ökosysteme in kalten Klimagebieten durch die Erderwärmung stehen.

Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website