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Kreuzfahrt-Desaster vor Neuseeland: "P&O Pacific Adventure" darf nicht anlegen


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Kreuzfahrt-Desaster
"Das kann ein Ökosystem auf den Kopf stellen"

  • Dorothea Meadows
Von Dorothea Meadows

Aktualisiert am 30.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Kreuzfahrtschiff auf der Reise (Archivfoto). Bio-Fouling ist ein Problem für viele Ökosysteme.Vergrößern des Bildes
Kreuzfahrtschiff auf der Reise (Archivfoto). Bio-Fouling ist ein Problem für viele Ökosysteme. (Quelle: Carline Jean via www.imago-images.de)
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Das Kreuzfahrtschiff "P&O Pacific Adventure" mit 2.600 Passagieren an Bord durfte nicht in Neuseeland anlegen. Der Grund: Bio-Fouling. Warum ist es so gefährlich?

Zur Stunde liegt das Kreuzfahrtschiff "P&O Pacific Adventure" in Hobart (Tasmanien) im Hafen. Eigentlich hatten die Passagiere eine Reise nach Neuseeland gebucht, das Schiff durfte dort aber nicht anlegen. Der Grund: Bio-Fouling. Was ist das? Und warum ist es so gefährlich?

Als Bio-Fouling bezeichnet man den maritimen Bewuchs aus Mikroorganismen, Seepocken, Muscheln und Algen am Rumpf eines Schiffes. Er kann nicht nur immense wirtschaftliche Schäden verursachen, sondern auch die Umwelt in höchstem Maße belasten.

Gefahr Nummer 1: Artenverschleppung

"Eine große Gefahr des Fouling ist die Artenverschleppung", sagt Unterwasssertechnik-Experte Benjamin Emde vom Laser Zentrum Hannover zu t-online. "Kommt zum Beispiel ein Schiff aus Asien und bringt fremde Organismen in ein heimisches Gewässer, kann das im schlimmsten Fall ein Ökosystem auf den Kopf stellen."

Dieses Szenario wollten die Behörden in Neuseeland vermeiden und hielten die "P&O Pacific Adventure" seit dem 25. November von ihren Häfen fern. Letztlich wurde es nach Tasmanien umgeleitet und soll unter Wasser gereinigt werden.

Aber gerät beim mechanischen Unterwasser-Reinigen eines Schiffes die ungewollte Biomasse nicht am Ende doch ins Meer? Emde sagt: "Ja, je nachdem welche Reinigungstechnologie benutzt wird." Und neben den unerwünschten Organismen können dabei eventuell sogar toxische Schadstoffe, wie zum Beispiel Kupferpartikel aus den Beschichtungen des Schiffsrumpfes, freigesetzt werden.

Gefahr Nummer 2: Drastisch erhöhte Emissionen

Damit diese Umweltprobleme gelöst werden und Reedereien ihre durch das Fouling verursachten Kosten senken können, forscht Emde gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut IFAM und der Laserline GmbH. Emde: "So ein Bewuchs im Salzwasser geht ganz schnell, besonders, wenn ein Schiff nicht fährt. Erst siedeln sich Mikroorganismen an und es bildet sich ein Schleim, dann kommen Seepocken, Muscheln und Algen dazu. Der Strömungswiderstand eines Schiffes erhört sich dadurch enorm. Das Schiff verbraucht mehr Kraftstoff und stößt natürlich auch mehr Emissionen aus."

Ein Beispiel: Ist ein 320 Meter langer Tanker mit einer nur 5 Millimeter dicken Schicht Biomasse bewachsen, erhöht das den Ausstoß von Treibhausgasen bereits um mehr als 50 Prozent.

Gänzlich vermieden werden kann der Bewuchs nicht. Aber spezielle Beschichtungen auf der Außenhaut eines Schiffes und regelmäßiges Fahren verringern das Ansiedeln von Organismen. Ist der Belag aber erst einmal da, hilft nur eine Reinigung. Und am besten eine, die die Umwelt nicht belastet.

Lasertechnik als Lösung?

Die erhoffte Lösung: Emde und seine Forschungspartner setzen Laser ein. Sie bestrahlen das Schiff unter Wasser so, dass die Organismen absterben und sich bei der Weiterfahrt des Schiffes durch die Strömung ablösen. "Für Unternehmen ist diese Reinigung viel besser, da sie häufiger eingesetzt werden kann, zugleich den Rumpf schont und die Artenverschleppung vermeidet", erklärt der Experte.

Für die Passagiere der "P&O Pacific Adventure" bedeutete das Bio-Fouling das Ende ihres eigentlich geplanten Urlaubes. Was ihnen die Reise verdarb, bekam aber einmal mehr Aufmerksamkeit: das Bio-Fouling und seine Gefahren.

Verwendete Quellen
  • eigene Recherche
  • Forschungsprojekt zu dem Auswirkungen des Bio-Foulings auf den Emissionsausstoß
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