Droht Überfüllung? Rekord-Zahl an Bergsteigern will auf Mount Everest
Den Mount Everest zu bezwingen, ist der Traum von Bergsteigern weltweit. Dazu braucht man allerdings eine Genehmigung.
Vor 70 Jahren wurde der Mount Everest erstmals (verbürgt) bestiegen – und auch heute ist die Faszination für den höchsten Berg der Welt ungebrochen. So hat Nepal in den letzten Tagen des April bereits eine Rekordzahl von 463 Bergsteigern für Expeditionen in diesem Frühjahr zugelassen, schreibt die CNN. Der letzte Rekord datierte aus dem Jahr 2021 mit 400 Genehmigungen.
65 Frauen erhielten die Genehmigung
Bisher hätten 367 Bergsteiger und 96 Bergsteigerinnen aus 65 Ländern die Erlaubnis erhalten, den 8.848 Meter hohen Mount Everest im Himalaja von der nepalesischen Seite aus zu besteigen, sagte der Direktor der nepalesischen Tourismusbehörde, Yubaraj Khatiwada, der CNN. Dabei werde die Liste zahlenmäßig von US-Amerikanern und Chinesen angeführt.
Der Monat Mai gilt als die beste Zeit, um auf das "Dach der Welt" zu klettern, obwohl einige Bergsteiger es auch im Herbst versuchen. Es gibt ein kurzes Zeitfenster, in der Regel ab Mitte Mai, in dem die Temperaturen steigen und sich die gefährlichen Höhenwinde von den Bergen des Himalaja entfernen.
Die Genehmigung allein kostet schon etwa 10.000 Euro, für die eigentliche Expedition müssen Enthusiasten mindestens noch einmal 50.000 Euro hinblättern. Und viel Zeit mitbringen müssen sie auch. Es dauert allein zwei Wochen, um mit einem Team und Sherpa-Führern bis zum Everest-Basislager auf etwa 5.200 Metern Höhe zu wandern. Anschließend kann es bis zu zwei Wochen dauern, um sich an die Höhenlage zu gewöhnen und auf günstige Wetterbedingungen zu warten. Danach stehen weitere vier Tage Wanderung bevor, bis schließlich der Gipfel erklommen werden kann.
Droht Überfüllung?
Bergsteiger warnen immer öfter vor den Gefahren einer Überfüllung des Everest. In den vergangenen Jahren gingen Fotos von Staus viral – Bergsteiger, die in langen Schlangen anstanden, um den Gipfel zu erreichen. Die 463 Bergsteiger, die in diesem Frühjahr eine Genehmigung erhalten haben, werden von mehr als 1.500 nepalesischen Sherpas begleitet.
Um eine Überfüllung zu vermeiden, haben die Behörden angekündigt, überall dort, wo es möglich ist, mehr als ein Seil anzubringen. "Wir können die geografischen Gegebenheiten nicht ändern. Aber wir versuchen, mit mehreren Seilen zu hantieren", sagte Khatiwada CNN.
Insgesamt gab die Regierung in Kathmandu in dieser Saison Besteigungsgenehmigungen für 23 Gipfel in Nepal aus. Der Mount Everest war mit Abstand der begehrteste, dahinter folgen der benachbarte Lhotse (8.516 Meter) mit 95 Passierscheinen, die Ama Dablam (6.814 Meter, der Name bedeute so viel wie "Mutter und ihre Halskette“) mit 74 sowie der Nuptse (7.855 Meter) mit 63.
- CNN: "Nepal issues record number of permits to climb Mount Everest" (englisch)