Keimschleuder Waschmaschine Warum Sie einmal im Monat bei 65 Grad waschen sollten
Viele Waschmaschinen haben Programme, bei denen die Wäsche mit 30 oder 40 Grad gewaschen wird. So soll Energie gespart werden. Aber wird die Kleidung dabei hygienisch sauber? Und was heißt das für die Maschine?
Moderne Waschmaschinen sparen Energie, waschen aber in diesen Programmen auch verhältnismäßig kalt. Dadurch können sich in der Trommel und Waschmittelschublade leicht Pilze ausbreiten und die Waschmaschine wird zur Keimschleuder. Wer seine Wäsche bei 30 oder 40 Grad wäscht, sollte deshalb einmal pro Monat einen 65-Grad-Waschgang laufen lassen. Das rät Prof. Iris F. Chaberny, Direktorin des Instituts für Hygiene/Krankenhaushygiene an der Leipziger Uniklinik.
Bei 65 Grad sterben Pilze in der Waschtrommel ab
Durch den wärmeren Waschgang sterben Pilze ab, die sich womöglich in der Trommel gesammelt haben. Damit es sich die Erreger gar nicht erst gemütlich machen können, sei es sinnvoll, Trommel und Waschmittelschublade stets zu trocknen und offen zu halten.
Trotzdem ist es nicht notwendig, Wäsche immer bei über 60 Grad zu waschen. Kleidung wird auch bei einer Wassertemperatur von 40 Grad sauber. Entscheidend dafür sei der mechanische Effekt, sagt Chaberny. Die Wäsche muss also gut durchgespült werden – was in modernen Waschmaschinen in der Regel der Fall ist.
So warm sollte die Wäsche gewaschen werden, wenn jemand krank ist
Deshalb müsse man laut der Hygiene-Expertin auch keine antibakteriellen Waschmittel benutzen. Im Krankenhaus sei das Vorschrift, "zu Hause braucht das aber niemand". Auch dann nicht, wenn sich jemand aus der Familie einen Infekt zugezogen hat. In diesem Fall könne es allerdings sinnvoll sein, die Kleidung bei mehr als 60 Grad zu waschen.
Ist das nicht möglich – zum Beispiel, weil es sich um empfindliche Fasern handelt – rät Chaberny, die Wäsche im Trockner zu trocknen oder in der Sonne aufzuhängen: "Steril wird die Kleidung dadurch natürlich nicht", sagt sie. Aber das seien die Menschen, die sie hinterher tragen, schließlich auch nicht.