Gute Italiener
So stellt sich der Deutsche sein Italien am liebsten vor: Restaurant am Markusplatz in Venedig.
Guter Hinweis auf gute Küche: Die Empfehlungen des Tages eines Restaurants in Florenz. Doch Vorsicht: Bei manchen Restaurants in Deutschland sind die Empfehlungen identisch mit den Standardgerichten auf der Karte.
Das hat in Italien Tradition: Der Koch empfiehlt die Gerichte des Tages, eine meterlange Speisekarte gibt’s nicht. In Deutschland ist das eher selten zu finden.
Spaghetti Bolognese gibt’s nirgends in Italien – denn die berühmte Sauce aus Bologna wird völlig anders als hier hergestellt und nur mit frischen, breiten Tagliatelle serviert.
Kellner mit Charme und voller Emotion steigern den Umsatz der Gastronomen. Die Deutschen lieben dieses Klischee, das man in Italien außerhalb der Touristenzentren fast nirgends findet.
Spaghetti Carbonara ist ein Klassiker der Region Latium. Bei deutschen Italienern kommt das Traditionsgericht oft mit Sahnesauce und Kochschinkenstreifen, weil's einfach zu machen ist und sehr günstig im Einkauf. Den Deutschen schmeckt's trotzdem.
Das sind die Zutaten für authentische Spaghetti Carbonara, die so in Deutschland nur selten serviert werden: Gequirltes Ei, Pancetta- oder Dörrfleischstreifen, Parmesan und etwas Knoblauch.
Carpaccio ist der Vorspeisenklassiker aus Italien. Erfunden wurde das Gericht 1950 in "Harry's Bar" in Venedig. Das hauchdünn geschnittene, rohe Rindfleisch wird im Original mit einer Mayonnaise aus Olivenöl, Eigelb, Weißweinessig, Senfpulver, Worcester-Sauce, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und etwas Milch serviert.
Auf Pasta mit Meeresfrüchten streut in Italien niemand Parmesan. Der passt nämlich aromatisch so gar nicht dazu. Den Deutschen ist das egal – deswegen kommt hier oft ein Schälchen mit auf den Tisch.