Top-Burgunder aus Deutschland
Uralte Tradition, aber selten Moderne: Der traditionelle, in Spitzenlagen sehr teure Pinot-Noir-Wein aus dem Burgund bekommt langsam Konkurrenz – aus Deutschland.
Der "Master of Wine" (MW) Markus Del Monego begleitet seit über 25 Jahren die Entwicklung des deutschen Pinot Noir und staunt: "Die Winzer haben sich vom Burgund emanzipiert und einen eigenständigen Stil entwickelt."
Der 2006 "Res" des mehr als ein dutzend Mal für seine Spätburgunder ausgezeichneten Weinguts Friedrich Becker in der Pfalz gehört zu den besten in Deutschland. Der Wein kostet um 150 Euro pro Flasche.
Schlichtes Etikett, großartiger Wein: Der finessenreiche Rheingauer Spätburgunder von August Kesseler ist mit dem aktuellen Jahrgang um 120 Euro pro Flasche zu bekommen.
August Kesseler hat sich neben dem Riesling vor allem dem Spätburgunder verschrieben. 2005 erhielt er die Belohnung dafür: Sein 2002-er Höllenberg erhielt von Robert Parker 94 Punkte – damals die höchste Note für einen deutschen Rotwein.
In den besten Parzellen der Jahrhunderte alten Rheingauer Schieferstellage Assmannshäuser Höllenberg wachsen die Trauben für den Spätburgunder, den das Assmannshäuser Weingut Kesseler produziert.
Daraus entsteht im besten Fall ein komplexer, eleganter Rotwein: Die Rebsorte Pinot Noir wächst nicht nur im Burgund, sondern auf 11.800 Hektar auch in Deutschland.
Steile Hänge, feinste Rotweine: In den Steillagen des Ahrtals gedeiht der Spätburgunder mittlerweile auf höchstem Niveau. Weingüter wie Meyer-Näkel, Stodden und Adeneuer produzieren hier feinsten Pinot.
Kein großer Spätburgunder ohne Ausbau im Barrique. Das Holzfass und seine Mikrooxidation lässt den Wein langsam und perfekt reifen. Doch die Holzaromen wie Rauch und Vanilleschoten dürfen nie plump und plakativ wirken.
Berühmter Winzer, großer Spätburgunder: Klaus-Peter Keller aus Rheinhessen produziert nicht nur weltweit bejubelte Rieslingweine, sondern auch diesen Spätburgunder aus der Lage Frauenberg. Der aktuelle Jahrgang kostet um 85 Euro pro Flasche.