Kugelfisch - eine riskante Delikatesse
In Japan ist der Kugelfisch (auch Fugu genannt) eine Delikatesse. Nicht jeder Koch darf ihn zubereiten, da die Speise beim kleinsten Fehler tödlich sein kann. Köche brauchen in den meisten Provinzen Japans eine spezielle Lizenz. In Tokio sind die Auflagen ganz besonders streng. Dort muss man erst zwei Jahre unter Anleitung eines erfahrenen Fugu-Kochs gearbeitet haben, bevor man den ersten Test machen darf. Nur wer ihn besteht, darf selber Fugu zubereiten.
Wieviel Gift im Fugu enthalten ist und wo es sich befindet, hängt von der Jahreszeit und dem jeweiligen Fugu ab - mehr als 20 essbare Fugu-Arten gibt es.
Wird der Fisch gefangen, bläst er sich mit Wasser auf und sieht aus wie eine Kugel.
Fugu-Fans mögen besonders das fettarme Fleisch und die feste Konsistenz. Typischerweise wird Fugu als hauchdünne Sashimi-Scheiben zubereitet, die man in eine Soße aus Soja und Saft einer bitteren Orange tunkt, "Ponzu" genannt.
Die Scheiben müssen so dünn sein, dass man das Muster des Tellers durchscheinen sieht.
Zudem als Zubereitung beliebt sind frittierte Fugu.
Obwohl Fugu in Japan nach wie vor gerne gegessen wird, ist der Verbrauch Medienberichten zufolge rückläufig. Der Fugu kommt zwar fast überall um das Inselreich herum vor, angesichts der rasanten Überalterung Japans gibt es aber immer weniger Fischer.
In einigen Ländern am Mittelmeer, wo sich die Kugelfischart mit dem Namen Lageocephalus sceleratus erst seit einigen Jahren ausbreitet, sind Fang und Verkauf heute untersagt. In der Schweiz beispielsweise ist er zur Lebensmittelgewinnung verboten, darf aber für den privaten Konsum importiert werden.
In Deutschland darf er nicht zum Verzehr erst gar nicht importiert werden. Deutsche Restaurants, die ihn zubereiten gibt es wegen des Verbots zwangsläufig keine. Kaufen kann man ihn lediglich in Aquaristik-Geschäften - zur Haltung im Aquarium. Der Preis der Zier-Kugelfische liegt etwa bei 12 bis 30 Euro.