10 Rasur-Tipps

wanted.de hat mit Profi Alex Torreto gesprochen. Sein Barbershop in Frankfurt am Main zählt zu den Top-Adressen, wenn es um stilvolle Rasuren geht. Mit diesen 10 Tipps gelingt Ihnen die Rasur wie beim Experten.

Tipp 1: Damit sich Ihr Bart statt trocken und kratzig so geschmeidig wie ein Biberpelz anfühlt, kommt nicht einfach nur Shampoo in den Bart. Dazu nutzen Sie am besten ein speziell für die Haarstruktur des Bartes entwickeltes Reinigungsgel, das eine rückfettende Wirkung auf die Haut darunter hat. Und auch für das Styling benutzen Sie am besten ein Pflegeprodukt mit Fetten oder Ölen, das das besonders harte Barthaar geschmeidig macht, ähnlich einem Conditioner.

Ob Bartbalsam oder -Öl, es sind die pflegenden Substanzen von Ölen und Fetten, die das Haar weich machen und im schlimmsten Fall entwirren. Ein solches Produkt ist zum Beispiel der Beardbalm von David Mallett (um 25 Euro bei Niche Men). Er pflegt störrisches Barthaar.

Barbier Alex Torreto empfiehlt uns ein Bart-Öl und am besten die ganz neuen, heißen Bart-Öle, mit denen er die Bärte seiner Kunden pflegt und in Form bringt. Die Bartöle (zum Beispiel von von Proraso um 15 Euro über Heldenlounge) müssen im Wasserbad erwärmt und anschließend sanft einmassiert werden. Nach zwei bis drei Minuten kann Mann sie ausspülen.

Tipp 2: Überlängen werden zunächst mit einer Bartschere soweit gekürzt, damit sich ein Rasiermesser durch den Dschungel kämpfen kann. Also: Erst schneiden, dann rasieren!

Apropos Rasiermesser: Welches sollte man nehmen? Recht einfach in der Handhabung sind klassische Rasierhobel. Sind Sie Gentleman der alten Schule, dann greifen Sie direkt zum Messer: Rasiermesser werden traditionell in Achtel Zoll gemessen. Normal sind Messer mit 5/8 bis 7/8 Zoll. 8/8 Zoller eignen sich für sehr dickes Barthaar. Feine 3/8 Zoller verwenden Friseure für feines Nackenhaar. Dieses 5/8 Zoll Rasiermesser aus dem Hause Dovo (um 265 Euro bei Der gepflegte Mann) ist ein Meisterstück Solinger Schleifkunst. Die Schale kommt aus edlem Büffelhorn.

Tipp 3: Vor jeder Verwendung sollte das Messer auf einem ledernen Streichriemen abgezogen werden, um die feine Schneidkante wieder aufzurichten. Hierbei müssen Rücken und Schneide des Rasiermessers flach auf dem Streichriemen aufliegen und der Messerrücken in Zugrichtung zeigen. Der Lederriemen darf nicht geknickt und sollte beim Abziehen stets stramm gehalten werden. Befestigen Sie ihn hierfür am besten auf Hüfthöhe.

Ob Sie mit einem Stoß-, Hänge oder Spannschraubriemen besser klar kommen, das müssen Sie selbst ausprobieren. Die besten Streichriemen sind aus pflanzlich gegerbtem Juchtenleder oder Cordovan, also Pferdeleder. Der in der Sattlerei Klaus Trauner handgefertigte Profi-Riemen kommt aus Naturleder und kostet um 85 Euro (bei Nassrasur.com).

Tipp 4: Bevor Sie loslegen, bringen Sie Ihre Gesichtshaut erst in Stimmung. Am liebsten lässt sie sich morgens rasieren, dann ist Ihre Haut entspannt und der Rasierer gleitet besser darüber. Heißes Wasser macht sie weich und geschmeidig. Auch bei Torreto legt man nicht umsonst mindestens eine Minute lang feuchte, warme Tücher zur Vorbereitung auf das Gesicht.

Tipp 5: Alex Torreto empfiehlt vor der Rasur ein Pflegeprodukt zu benutzen, welches das Barthaar extra weich macht und erleichtert so das Auftragen des Rasierschaums. Pre-Shave-Produkte sollen das Barthaar und die Haut darunter weich machen, damit sie sich leichter rasieren lassen. Deswegen sind meist auch in diesen Lotions, Balms und Cremes Öle und Fette enthalten.

Für den Rasierschaum verwenden Sie am besten eine spezielle Rasierseife und keine Handseife. Mitchell`s Wool Fat Soap ist ein echter Klassiker: Die Rasierseife aus Wollfett (um 30 Euro bei Rasurpur) wird schon seit den 1930er Jahren produziert und eignet sich besonders für empfindliche Haut.

Tipp 6: Jetzt den Bart ohne großen Druck mit einer scharfen Klinge rasieren. Dabei die Gesichtshaut möglichst straff halten. Folgen Sie bei der Rasur einfach den Linien Ihres Gesichts. An welcher Stelle man beginnt ist letztlich eine Sache der Erfahrung. Bewegen Sie das Messer im Winkel von 30 Grad zunächst mit dem Bartwuchs, beim nächsten Rasiergang vorsichtig gegen den Strich.

Sollten Sie sehr dickes Barthaar haben, eignen sich am besten 8/8 Zoller, wie beispielsweise das edle Damast-Messer mit einem Griff aus Wüsteneisenmaserholz (um 655 Euro bei Rasurpur).

Tipp 7: Weil das Gesicht schließlich so weich und zart wie ein Baby-Popo sein soll, wiederholen Sie die ganze Prozedur ein zweites Mal.

Tipp 8: Danach sollten Sie den Pinsel gründlich mit klarem Wasser ausspülen.

Zu den edelsten Pinsel-Exemplaren zählen die mit Silberspitz-Dachszupf, vom schmalen Rückenhaar-Streifen des Tieres. Zum Beispiel diese Special Edition mit edlem Karbon-Griff aus der traditionsreichen Manufaktur Mühle - er kostet um 330 Euro.

Tipp 9: Da auch die beste Rasur Stress für Ihre Haut bedeutet, sollten Sie stets ein After Shave, eine pflegende Creme oder einen Rasurbalsam verwenden.

After Shaves erfrischen und pflegen zugleich. Sie sollten in jedem Fall antibakteriell und rückfettend sein wie das luxuriöse After Shave Blenheim von Penhaligon’s London (um 110 Euro), das bereits 1902 kreiert wurde.

Es muss nicht immer After Shave sein. Auch Öle können pflegen und Pickelchen vorbeugen. So zum Beispiel das handgepresste Argan-Öl von Mühle (um 22 Euro), das nach der Rasur gereizte Männerhaut pflegt.

Tipp 10: Jetzt haben Sie Ihr Gesicht einer perfekten Rasur unterzogen, doch nach einigen Tagen zeigen sich kleine Pickelchen: eingewachsene Haare. Damit das nicht passiert, sollten Sie neben dem Aftershave auch ab und an ein Peeling benutzen.

Peelings lindern nicht nur einen Rasurbrand und Rötungen. Außerdem lösen sie abgestorbene Hautzellen und befreien so eingewachsene Haare. Das Skincare Ingrown Hair Treatment von Anthony (um 50 Euro bei Niche Men) ist ein solches Produkt. Die enthaltene Glykolsäureformel löst abgestorbene Hautzellen und befreit so eingewachsene Haare.