So erkennen Sie eine gute Uhr
Das Kaliber ist die teuerste Komponente der Uhr – hier das der "Zeitwerk" von Lange & Söhne. Es muss nicht nur extrem genau arbeiten, sondern soll auch gut aussehen. Daher werden die sichtbaren Teile wie hier in sehr aufwändiger Handarbeit poliert, geschliffen, mit Edelsteinen versehen oder aus Gold gefertigt.
"23 Jewels" ist auf diesem feinen Kaliber von Cartier zu lesen. Das bedeutet: 23 künstlich gefertigte Rubine sind ins Uhrwerk integriert. Damit bettet man beispielsweise die Achsen der Zahnräder in Lagerschalen – durch die Härte der Steine reiben sich drehbare Teile nicht ab. Aus knapp 600 einzelnen Teilen besteht eine Uhr – und jedes einzelne hat eine Funktion, die ihre Präzision bestimmt.
Montage eines Automatikkalibers in der Werkstatt von Nomos. Bei Manufakturkalibern ist fast jede Umdrehung Handarbeit – das macht sie neben der sehr aufwändigen Konstruktion so teuer. Industriegefertigte Kaliber wie von ETA bieten aber heute eine genauso hohe Präzision und Ganggenauigkeit. Nur die Gestaltung und Veredelung ist meist schlichter.
Ohne Mikroskop läuft gar nichts: Hier wird der Unruhkloben montiert. Unruhreif und Unruhspirale bestimmten die Genauigkeit der Uhr und sind deswegen besonders wichtig.
Und hier wird die Nomos Zürich Weltzeit montiert. Eine ruhige Hand ist für diese Arbeit dringend notwendig.
Dieses Kronrad erhält bei Nomos den aufwendigen Glashütter Sonnenschliff. Solche Elemente machen den Luxus auf den zweiten Blick aus: Für feinste Teile wird aufwändige Handarbeit aufgewendet, um einen besonderen Effekt zu erzielen. Klar: Solche Extras schlagen sich im Preis nieder.
Je feiner, je besser: Mit diesen Werkzeugen werden die Teile und Komponenten einer Uhr – hier bei Nomos – für die präzise Funktion geschliffen und für die Optik poliert.
Präzision, Zeit und eine ruhige Hand sind Voraussetzung zur Arbeit am Uhrmachertisch. Handwerklich hochwertig gefertigte Uhren haben ihren Preis – denn ihre Produktion unterscheidet sich fundamental vom Massenausstoß der großen Konzerne.
Ein Armband aus allerfeinstem Leder – oder aus (Edel-)Metall - gehört zu jeder guten Manufaktur-Uhr dazu. Daher kann man schon an der Qualität, Geschmeidigkeit und Passgenauigkeit des Originalarmbands schnell erkennen, ob die Uhr eine gute Fälschung oder ein präziser Zeitmesser ist. Hier ein Band aus extrem robustem Pferdeleder, geliefert vom Marktführer Horween aus den USA, das Nomos für einige Modelle verwendet. Shell Cordovan bedeutet, dass nur die beiden Hinterbacken des Gaules verwendet wurden.
Selbst der schlichte Dorn zum Schließen der Uhr muss perfekt passen. Er darf nur wenig Spiel haben und muss präzise in die Öffnung passen.
Bleibt zu guter Letzt ein Blick auf einige fertige Zeitmesser. Im Uhren-Boom der vergangenen Jahre sind viele kleine Manufakturen entstanden, die mitunter eigene Kaliber entwickelt haben. Die Uhren dieser Hersteller sind zwar teuer – aber hier bekommen Sie Qualität, weil sich keiner der Newcomer einen Fehler erlauben kann. Dazu gehört etwa Christophe Claret. Hier die in Rotgold gefertigte Aventicum, benannt nach der Stadt des römischen Helvetiens. Der Preis: Etwa 53.000 Franken. Vorgestellt auf der Baselworld 2015.
Ebenfalls sehr ausgefallen, auch diese Uhr wurde bei der Baselworld 2015 präsentiert: Die HYT Skull Green Eye zeigt die Zeit über eine Flüssigkeit in Röhren an, die von Kolben ins System gepumpt werden.
Hier die Rückseite der außergewöhnlichen Uhr. Zu haben ist sie für rund 90.000 Franken.