Feine Küche aus dem Elsass
Klein aber fein: In diesem Fachwerkaus, dem Bistro des Saveurs in Obernai, wird groß aufgekocht.
Verantwortlich dafür ist der 38-jährige Küchenchef Thierry Schwartz, ein Schüler des großen Joel Robuchon. Schwartz liebt Klassiker und regionale Produkte. Seine Terrine beruht auf dem Rezept des Küchenchefs Jean-Pierre Clause aus dem 18. Jahrhundert. Der wollte seinem Arbeitgeber, einem französischen Marschall, einmal etwas anderes bieten als "Kaninchen mit Nudeln und die ewigen elsässer Knepfle".
Außerdem gibt es Gerichte wie Seezunge in "Vin jaune" mit Elsässer Safran oder Schwein mit Senf und Schwarzwurzeln. Ein Mittagsmenü kostet 38 Euro.
Das Bistro des Saveurs ist definitiv eine Adresse zum Wohlfühlen.
"La Cour de Lise" (Lises Hof) in Willgottheim sieht aus, als hätte er schon immer existiert. Doch in seiner derzeitigen Form gibt es das Hotel-Restaurant erst seit 2010.
Die Zimmer in "Lises Hof" sind mit etlichen Details individuell ausgestattet. Sie kosten zwischen 95 und 135 Euro pro Nacht und pro Person. Wer die Suite wünscht, zahlt 175 Euro – sie bietet Platz für vier Personen.
Im Restaurant kocht Jean-Paul Bossée. Der war früher im "Cheneaudière" in Colroy-la-Roche ein gefeierter Starkoch und kocht heute eher rustikale Gerichte wie Steinpilzsoufflé. Ein Fünf-Gang-Menü kostet 55 Euro.
Die "Hostellerie des Châteaux" in Ottrott ist für ihr Spa bekannt. Mit Choucroute nebst Räucherlachs, getrüffeltem Brioche oder Freilandgeflügel nebst Knepfle bietet das Restaurant aber auch einen genussreichen Streifzug durch die regionale Tradition.
Die "Winstub Meiselocker" wurde vom Unternehmer Cédric Moulot unweit ihres ursprünglichen Standorts neu aufgebaut.
Sie bietet Traditionskost wie zum Beispiel Lewerknepfle und Schinken in Pinot Noir zu unter 20 Euro.
Presskopf von der Ochsenwange für 5,50 Euro, 12 Schnecken für 15 Euro, rustikale Menüs für 24-29 Euro. Die Preispolitik der Winstub ist volkstümlich geblieben.
Neben Winstubs wie "Le Meiselocker" gehört auch ein Burgergrill und sogar ein Grand Restaurant zum Gastronomie-Imperium des Unternehmers Moulot, das "1741". Es wird als "Restaurant und Boudoir" beworben. Guillaume Scheers Küche wurde von allen wichtigen Guides ausgezeichnet. Spezialitäten wie Wildente aus dem Schmortopf oder Seebarsch mit Austern gibt es in Menüs zum Preis von 38 (mittags) bis 135 Euro zu entdecken.
Nicht nur die Küche, auch die Einrichtung zeigt die Exklusivität des Grand Restaurants "1741".
In der typischen Elsässer Winstub "Korkenzieher" ("Tire-Bouchon"), auch in der Hand des Unternehmers Moulot, geht es bürgerlicher zu. Ein Menü ist bereits für 24-29 Euro zu haben.
Dafür gibt es natürlich keine Haute-Cuisine, sondern regionale Gerichte wie gekochtes Rindleisch mit grobem Salz oder mit Würsten und allerlei "Schweinereien" bedecktem Choucroute (Sauerkraut). Das "Tire-Bouchon" wurde 2015 mit einem Preis für das beste Choucrote mit Fisch ausgezeichnet.
Der Autor: Jörg Zipprick, Jahrgang 1965, schreibt seit 1992 über Essen, Trinken und Genuss, der Gourmet und Gastro-Kritiker ist Kolumnist für wanted.de. Zudem verfasst er Artikel für den "Stern", "Beef!", das "Lufthansa Magazin", "Private Wealth", "Plaisirs" (Schweiz), "G-mag" (Frankreich) oder "Wine" in China.