Gute Weingläser
Für Rotweine jeder Rebsorte das richtige Glas - das ist die Philosophie des österreichischen Herstellers Riedel: Bordeaux und Burgunder Grand Cru (2. und 4. v.l.), Hermitage (2.v.r), Tinto Reserva für Tempranillo und Co. (3. v.r.) sowie das Riesling Grand Cru (3.v.l.), das sich auch bestens für Sangiovese, Montepulciano, deutschen Portugieser und Zinfandel eignet. (Zwischen 65 und 75 Euro pro Glas)
Markus Del Monego, Sommelier-Weltmeister 1998 und Master of Wine, wählt beispielsweise für die Lufthansa die Weine für die Business Class aus. Für ihn sind sehr gute Weingläser die wichtigste Voraussetzung, um Wein genießen und erschließen zu können. Für ihn sind jedoch zur Not zwei genug: Eines für Rotwein, eines für Weißwein und Champagner. Doch sie müssen von sehr hoher Qualität sein.
Vor dem Dinner auf dem "Château Cheval Blanc" im Bordelais, dessen Rotweine weltberühmt und sehr teuer sind. Der Sommelier des Hauses schenkt sie hier bewusst in eher kleinen, schlanken Gläsern aus. Denn nicht jeder große Bordeaux benötigt zur Entfaltung riesige Gläser.
Bei Sommeliers und Experten ist dieses Glas der gesetzte Standard für edle Bordeaux und Kalifornier: Das Riedel Sommelier Bordeaux Grand Cru (pro Glas ca. 75 Euro).
Der Schweizer Gastronom, Sommelier und Verkostungsmeister Edi Graf will Weingenuss mit seiner Kollektion "Edi the Nose" dreidimensional erfahrbar machen - je nach dem Winkel, in den man das Glas mit dem nasenförmigen Stiel neigt, verändern sich die Aromen des Weins.
Das Bordeaux-Glas aus Grafs Kollektion "Edi the Nose" wird sogar bei den Weltmeisterschaften der Baristas eingesetzt. Selbst Leitungswasser soll je nach Neigung seinen Geschmack verändern. In Deutschland ist es derzeit nur bei joy-elements.de für knapp 50 Euro zu haben.
Die österreichische Glashütte Zalto produziert eine sehr hochwertige Kollektion, die auf der Konzeption des Pfarrers und Weinexperten Hans Denk beruhen. Besonders renommiert sind das extrem dünne und dennoch stabile Universal- und das Weißweinglas, die auch teuerste Topweine hervorragend erschließen. Das Universalglas eignet sich für Top-Bordeaux und tanninstarke Rotweine ebenso wie für weiße Burgunder und besten Riesling. Im Weißweinglas sind auch junge Weine sowie Champagner bestens aufgehoben. (Zalto, Universalglas 30,50 Euro, Weißweinglas 29,50 Euro)
Der Schweizer Bordeauxhändler und Weinpublizist René Gabriel hat mit seiner langjährigen Verkostungserfahrung eine eigenes Glas entworfen, das in Slowenien gefertigt wird. Es erschließt - wen wundert's - vor allem reife Bordeaux auf höchstem Niveau. Aber auch die anderen Gläser eignen sich hervorragend zum Kosten und Genießen. Es ist in der mundgeblasenen "Gold"-Version für rund 50 Euro und in der maschinengefertigten "StandArt"-Version für etwa 12 Euro zu haben.
Das maschinengefertigte Riedel Vinum Sauvignon Blanc gilt als Geheimtipp: Denn neben der Rebsorte, die Riedel als Namen gewählt hat, entwickeln sich in diesem recht günstigen Glas auch Grau- und Weißburgunder, Riesling, Silvaner Muskateller, Gewürztraminer sowie Sangiovese, Montepulciano, Rosé- und Süßweine auf sehr hohem Niveau. (Riedel Vinum Sauvignon Blanc, ca. 20 Euro)
Das "Vino Grande" Magnum-Rotweinglas von Spiegelau ist der persönliche Tipp von Markus Del Monego: Für ihn lässt sich auch sehr feiner Rotwein darin hervorragend genießen. Und das zum bezahlbaren Preis: Das Zweierset kostet um 18 Euro.
25 Jahre alter Riesling eines hervorragenden Weinguts, wie hier aus dem guten Jahr 1990, ist ein komplexer Genuss mit Tiefe und Eleganz. Doch seine Aromen entfalten sich nur mit einem sehr guten, hohen Glas.
Mit dem Cabernet Sauvignon Mas La Plana der Bodegas Torres begann in den 70-er Jahren das Renommee des spanischen Rotweins. Bei der Verkostung ab Jahrgang 1976 sind die richtigen Gläser besonders wichtig, um die feinen Unterschiede in der Entwicklung des Weins und der einzelnen Jahrgänge beurteilen - und genießen - zu können.