Europas Opernhäuser
Zweimal zerstört und immer wieder aufgebaut: Das Münchner Nationaltheater, im klassizistischen Stil eines griechischen Tempels, ist Hauptspielort der Bayerischen Staatsoper und wurde 2014 von 50 Musikkritikern erstmals zum "Opernhaus des Jahres" weltweit gewählt.
Berühmte Wagner-Opern wie "Tristan und Isolde" oder "Die Walküre" wurden im Nationaltheater uraufgeführt, bereits um 1700 fanden europaweit beachtete Uraufführungen statt.
Das Nationaltheater ist auch Heimat des bayerischen Staatsballetts.
Das Markgräfliche Opernhaus von Bayreuth wurde von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Das Barockjuwel ist nicht nur architektonisch reizvoll, es hat auch (Musik-)Geschichte geschrieben: Die Oper lockte den Komponisten Richard Wagner und damit indirekt die Wagner-Festspiele nach Bayreuth.
Die Oper in Bayreuth wurde zwischen 1744 und 1748 als Logentheater ganz aus Holz erbaut und zählt zu den wenigen im Original erhaltenen Theater- und Opernbauten.
Die Dresdener Semperoper: Der Architekt Gottfried Semper schuf diesen prachtvollen Neorenaissance-Bau, der nach dreijähriger Bauzeit 1841 als neues königliches Hoftheater fertiggestellt wurde.
Viel hat die Semperoper seither mitmachen müssen: von einem Brand zerstört, von Bomben in Schutt und Asche gelegt, 1985 glanzvoll wiedereröffnet, 2002 von der Jahrhundertflut heimgesucht, bereits drei Monate später wiedereröffnet und seither aus der europäischen Musikszene nicht mehr wegzudenken.
Die Wiener Staatsoper ist unbestritten eines der imposantesten und bedeutendsten Opernhäuser der Welt.
1869 feierte es mit einer Aufführung von Mozarts "Don Giovanni" seine glanzvolle Eröffnung. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Prachtbau zerstört und 1955 wiedereröffnet. Seither bietet die Wiener Staatsoper dem internationalen Publikum an rund 300 Tagen im Jahr Aufführungen auf allerhöchstem Niveau.
Auch wenn die Operwelt den Niedergang der großen italienischen Opernhäuser beklagt - etwa den des Teatro Regio von Parma - bleibt La Scala in Mailand eine international vergötterte Ikone.
Ein Youngster ist die Kansallisooppera, die 1993 fertig gestellt wurde. Das außergewöhnliche, in Glas gehaltene Gebäude am Ufer der Bucht Töölönlahti in Helsinki passt sich perfekt in die nordischen Klima- und Lichtverhältnisse ein.
Es ist mehr als ein Opernhaus und Heimat des weltberühmten Bolschoi-Balletts: Das Bolschoi ist das Symbol für die Kultur Russlands schlechthin, ein Nationalheiligtum.
Mit dem Pomp und Glanz einer Oscar-Verleihung wurde 2011 das Theater nach sechsjähriger Totalsanierung für geschätzte eine Milliarde Euro wiedereröffnet, und damit kehrte der Zarenglanz nach Moskau zurück.
Domingo, Kaufmann, Villazón, Netrebko und viele Superstars mehr geben sich auch 2015 wieder die Bühnenklinke im Royal Opera House in London in die Hand.
Der Zauber von Highest Royalty und die happigen Ticketpreise machen dieses legendäre Opernhaus in Covent Garden zu eine elitären Musentempel.