So schmeckt Gin nochmal so gut
Peter Reichard beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Gin. In seinem Offenbacher Laden "Die Genussverstärker" führt er eine große, persönlich zusammengestellte Auswahl feiner Sorten und bietet Gin-Seminare zu allen Aspekten des Themas an.
Für Gin-Einstieger und für Genießer gleichermaßen eine gute Wahl: "Bobby's" aus Schiedam in den Niederlanden (etwa 42 Euro) verbindet traditionelle und exotische Aromen nach Zitronengras, Kubebenpfeffer, Gewürznelken und Rosen.
Das internationale Kürzel für den Flughafen von Barcelona ist der Name dieses Gins: "BCN" (etwa 42 Euro) wird aus Traubentrester produziert und schmeckt warm und vollmundig nach mediterranen Noten von Rosmarin, Fenchel, Wacholder, Pinien und Anis.
Der Shetland Reel Gin (etwa 38 Euro) stammt aus einer kleinen Destillerie auf einer der gleichnamigen Inseln weit vor Schottland. Er schmeckt klassisch nach Wacholder, dazu nach Zitrus, Koriandersamen und Minze. Dazu empfiehlt Experte Peter Reichard das Tonic Water von Goldberg, das seine Aromen hervorragend ergänzt.
Die renommierte Whisky-Destillerie Bruichladdich auf der Insel Islay hat mit ihrem "Botanist"-Gin (42 Euro) den ersten der Insel geschaffen. Er enthält 22 Botanicals, die nur auf Islay wachsen. Der Gin ist vielschichtig und komplex mit interessanten Noten nach Wacholder, Engelwurz, Birkenblättern, Zimtstangen, Koriandersamen und vielem mehr.
Aus der Schweiz stammt der Gin "Breil pur" (etwa 45 Euro). Er gehört zur Kategorie "London Dry" und schmeckt nach Alpenwacholder, Alpenrosen und Schokoladenminze.
Der Gin "Darnley's View" aus London ist in zwei Varianten zu haben: Klassisch mit Holunderblüte und Zitrone (etwa 25 Euro) sowie als "Spiced Gin" (etwa 28 Euro) verfeinert unter anderem mit Muskat und Zimt.
Im Münchner Stadtteil Großhadern entsteht der "Feel!"-Gin mit biologisch angebauten Botanicals (etwa 34 Euro). Darunter sind neben Wacholder auch Blaubeeren, Limetten, Lavendel und Aroniabeeren.
Traditionsriesling trifft die hohe Kunst des Destillierens: Die Gins "Ferdinand's" (36 Euro) sowie "Saar Quince" (34 Euro) auf Quittenbasis entstehen in Kooperation der Brennerei Vallendar in der Nähe von Koblenz – eine der besten in Deutschland – mit dem Traditionsweingut Forstmeister Geltz Zilliken an der Saar. Aus eigenem Anbau stammen die Quitten und Rubinette-Äpfel, der Lavendel und der Zitronenthymian. Dazu kommen Schlehe, Hagebutte, Angelika, Hopfenblüte, Weinrose, Mandelschale, Koriander, Zimt und Ingwer. Nuanciert werden beide Gins mit feiner, gereifter Riesling-Auslese von der Saar.
Echt aus dem Norden: In der Hamburg-Altonaer Manufaktur wird "Gin Sul" (etwa 38 Euro) produziert und in traditionell anmutende Keramikflaschen gefüllt. Doch die Wurzeln seines Aromas stammen aus dem Südwesten Portugals. Neben besonders aromatischen Zitronen von der Algarve kommen Rosmarin, Wacholder und das dort einheimische Gewürz Lack-Zistrose hinzu.
Der Bayerische Wald ist die Heimat des "Granit"-Gins (etwa 34 Euro). Die Komposition aus traditionellen Gin-Botanicals mit weichem Wasser aus der Region wird über feinen Granitsteinen gefiltert. Das verleiht ihm ein besonderes Aroma.
Der "Mme Geneva"-Gin (etwa 32 Euro) stammt nicht aus der Schweiz, sondern aus Mühlen in Nordrhein-Westfalen. Zur Abrundung geben die Macher der Destillerie "Kreuzritter" eine kleine Menge Rotwein der Rebsorte Primitivo hinzu. Damit entwickeln sich warme Aromen nach Wacholder, rohem Fleisch, Rosen, Grafit, Granit und vielen Gewürzen. Spannend!