Die coolsten Lederhosen
So kann eine feine Lederhose von Wohlmuther aussehen - mit edlen Materialien kommt sie in der Spitze auf 83.000 Euro. Die perfekte Hose ist am besten aus sämisch gegerbtem Hirschleder. Das ist atmungsaktiv, saugfähig und liegt eng geschnitten am Körper wie eine zweite Haut. Nach Jahren entwickelt es den für eine Krachlederne typischen speckigen Glanz.
Man beachte die goldenen Knöpfe und die Brillianten auf der Hose von Wohlmuther - sie machen dieses Stück erst richtig teuer. Bleibt zu hoffen, dass auf der Wiesn kein Knopf abreißt.
Natürlich sind auch Variationen möglich - etwa helles Leder und Granate oder Rubine. Solch eine Hose kostet dann rund 15.000 Euro. Auch die Stickereien sind wichtig: Klassische Motive sind Eichen- oder Weinlaub. Die typischen Farben sind Hellgrün, Moosgrün oder Gelb. Der wahre Kenner trägt nur handbestickte Hosen.
Das ist der Weltmeister in der Liga der teuersten Lederhosen: Christian Wohlmuther. Über seine Kundschaft schweigt er diskret, doch sollen dazu Wirtschaftsmagnaten und Milliardäre gehören. Und natürlich auch das eine oder andere Pop-Sternchen wie Conchita Wurst.
Eine edle Lederhose gehört schon lange nicht mehr nur in ein Bierfest - sie passt auch in ein Umfeld, in dem Champagner ausgeschenkt wird. Der Hersteller informiert: Am Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Lederhose zum Bindeglied zwischen Adel und Volk. Getragen auch von Persönlichkeiten wie Kaiser Franz Josef, Erzherzog Johann oder König Ludwig III zog die Lederhose in die feine Gesellschaft ein.
Nun erschließt sich die Lederhose eine ganz neue Kundschaft. Beispielsweise das Blogger-Duo Dandy Diary.
MS 13 – das Symbol der Mara Salvatrucha, die gerne mit der Machete mordet. Mara steht für Bande oder Gang; aber auch für die Wanderameise Marabunta, die in ein Gebiet einfällt und alles vernichtet. Salva ist synonym für Salvadorianer und trucha für "wachsam". Die 13 zeigt den Buchstaben M an. Neue männliche Gang-Mitglieder müssen sich 13 Sekunden zusammen schlagen lassen. Frauen, die einsteigen wollen, haben die Wahl – sie können sich auch von mindestens drei Gangstern vergewaltigen lassen.
Also eher geschmacklos und dämlich oder doch cool und verrucht? Wie auch immer: Die Provokation von Dandy Diary ging in die (Leder-)Hose.
Damit zu den bodenständigeren Varianten. Diese Lederhose von Angermaier kostet rund 1400 Euro. Hosenträger sind natürlich erlaubt, aber kein Muss. Damit die Hose hält, können Sie auch einen Ledergürtel mit großer Schnalle benutzen.
Klassische Hirschlederhose mit toniger Stickerei von Angermaier. Der Preis: 1379 Euro. Hier einige Tipps zur Pflege: 1. Regelmäßig lüften. 2. Zum Lagern an einem luftdurchlässigen Ort aufhängen (nicht zusammenlegen). 3. Nie in die chemische Reinigung geben – sondern gegebenenfalls per Hand und mit Kern- oder Schmierseife selber waschen.
Schon etwas gewagter: Hose aus dunklem Hirschleder mit rosa Stick an Latz, Bein und Messertasche. Rosa ist aktuell extrem angesagt. Preis: 1398 Euro. In die Messertasche gehört eigentlich der "Nicker", das ist ein Jagdmesser mit einem Schaft aus Gams- oder Hirschhorn. Die Waffen wurden früher gerne bei Wirtshaus-Streitereien eingesetzt.
Auch diese Hose kostet rund 1400 Euro. Doch seien Sie nicht traurig, wenn die Münchner trotz Ihrer tollen Hose granteln: Die perfekte bayerische Lederhose könne man gar nicht kaufen, werden Ihnen alteingesessene Wiesn-Haudegen erzählen. Denn die könne man nur erben. Dem Madl wird das sowieso egal sein.