Athens älteste Schnapsbrennerei

Pavlos Papadonikolakis betreibt mit dem Brettos die älteste und wohl auch vielfältigste Schnapsbrennerei in Athen. Im Jahre 1909 hatte Namensgeber Michael Brettos in dem mittlerweile 200 Jahre alten Gemäuer im Herzen der Plaka den Grundstein für das Traditionsunternehmen gelegt und erste geheime Rezepturen für seine Liköre entwickelt.

Hinter der sperrangelweit geöffneten Eingangstür an der Kydathineon Street wartet ein ungewöhnlicher Blickfang: Vom Boden bis zur Decke erstrecken sich über zwei Wände Regalreihen, die vollgestopft sind mit bunten Likören und Schnäpsen.

Um den Effekt noch zu verstärken, sind die unzähligen Flaschen indirekt beleuchtet, während das Licht im Ladenlokal gedämmt ist.

Und an der gegenüberliegenden Längswand stapeln sich uralte Weinbrand- und Sherryfässer.

Brettos stelle nicht nur einen eigenen Ouzo her, der landesweit seinesgleichen suchen würde, sondern auch einen eigenen Brandy sowie mehr als 40 verschiedene Liköre.

Anfangs wurden für die Herstellung der wohlschmeckenden Tinkturen vorwiegend Zitrone und Pfefferminz verwendet. Inzwischen ist das Spektrum auf eine Vielzahl von natürlichen pflanzlichen Stoffen ausgeweitet, die selbstgebrannten Liköre sind nach geheimen Rezepturen hergestellt.

Besonders beliebt bei den Gästen ist der Spartan – eine Mischung aus Ouzo, Kaffee, Likör und Tequilla.

Kaum minder häufig würden der Themistocles, eine Mischung aus Raki, Orangensaft und Soda, und der Apollo, bestehend aus Whisky, Kirschlikör und Cranberrysaft, ausgeschenkt und verkauft.

So beeindruckend die Erfolgsgeschichte von Brettos auch sei, so habe sie einen kleinen Wermutstropfen, ergänzt Pavlos: Denn bis dato gibt es die hochwertigen Liköre und Mischungen nur in dem kleinen Ladenlokal auf der Plaka. Noch!

Denn wenn es nach Pavlos geht, sollen schon bald in den USA, Kanada und Deutschland erste Dependancen entstehen. Aber bis dahin fließt wohl noch der eine oder andere Themistocles in die Gläser auf dem Tresen von Brettos im Herzen der Plaka und dann die Kehle der Besucher hinunter.