Haus des Absinths
Der giftgrüne Absinth zählt zu den berühmtesten Getränken der Welt. Legendär ist die berauschende Wirkung, die vor allem seinem hohen Alkoholgehalt geschuldet ist.
Im neuen Museum "Haus des Absinths" im schweizerischen Môtiers können Einsteiger und Kenner einen Blick in die faszinierende Geschichte des Getränks werfen.
Eingangshalle des Museums. Der Eintrittspreis für die Ausstellung auf drei Ebenen beträgt zehn Schweizer Franken (rund 8,20 Euro). Im Museum können Interessierte aber auch gleich die Spirituose gegen einen Aufpreis verkosten.
Ende des 19. Jahrhunderts war der Absinth unter Ärzten und Medizinern als gesundheitsschädlich verrufen. 1915 war das Getränk in den meisten europäischen Ländern und den USA verboten.
Seit Ende des 20. Jahrhunderts sind Herstellung und Verkauf in den meisten Ländern wieder erlaubt.
Der Absinth besteht vor allen aus Wermut, Anis und Fenchel. Im Garten des Museums gibt es 1200 Wermutpflanzen und andere Kräuter zu bestaunen.
Der Ausstellungsraum "Der Absinth vor dem Absinth" beleuchtet die Verwendung der Absinthpflanze in der Pharmazie von der Antike bis zur Erfindung der "Grünen Fee".
Zur Verkostung stehen regionale Produkte bereit.
Im Museum befindet sich auch ein Labor, wo Besucher auf eigene Faust experimentieren und erfahren, was es mit dem Trocknen der Absinth-Pflanzen oder dem Destillieren auf sich hat.
Das Absinth-Museum bietet vor allem Exponate aus der Belle Epoque.
Absinth war im 19. Jahrhundert zunächst bei Künstlern beliebt, entwickelte sich aber später immer mehr zu einer Volksdroge. Die enorme Popularität wird im Ausstellungsraum "Die grüne Stunde" thematisiert.
Ein typischer Absinth-Löffel, wie er beim "tschechischen Ritual" eingesetzt wird.
So sah es in den Salons der Bohème aus.
Traditionell wird Absinth aufgrund seines sehr hohen Alkoholgehalts mit Wasser verdünnt. Dabei trübt sie sich milchig ein. Das liegt an der vergleichsweise schlechten Wasserlöslichkeit seiner ätherischen Öle.
Heute erlebt die Spirituose in den Cocktailbars eine Renaissance.