Das kleine Skidorf Jungholz

Bereits im Mittelalter, genauer gesagt im Jahr 1342, wurde das kleine Hochtal samt Einwohnern und Wirtshaus von einem Allgäuer Landedelmann an einen wohlhabenden Tiroler aus dem nahen Tannheimer Tal verkauft.

Jungholz, das nur sieben Quadratkilometer kleine Stück Tirol im Allgäu, ist eine deutsch-österreichische Kuriosität: ein Zipfel Tirols ohne Durchgangsverkehr, der vom Freistaat Bayern eingeschlossen wird.

Der Ort hat zwei Postleitzahlen, seine österreichischen Schüler drücken im Allgäu die Schulbank, nur die deutsche Telefonvorwahl wurde 2006 abgeschaltet.

Das gemütliche Skidorf galt lange als Zinssteuerfluchtburg. Seit Europa immer enger zusammen wächst, ist dem Ort dieser Vorteil weitgehend abhanden gekommen. So konzentriert es sich jetzt nur noch auf seine touristische Gastgeberrolle.

Und so haben die Jungholzer in den vergangenen Jahren kräftig investiert: im Dorf in eine hochwertige Hotellerie, am Berg in eine flächendeckende Kunstschneeanlage, in zwei moderne Sesselbahnen und ein Kinderland.

Im "N'Ice Bear"-Kinderland finden die Kleinen zwei Zauberteppiche und diverse Lernpisten, dazu eine Hüpfburg, Spiel-Iglu, Tierpfad mit Försterhäuschen sowie Wärmeraum und Spielecke.

Insgesamt bietet Jungholz zehn Abfahrtskilometer und ein Dutzend leichter bis mittelschwerer Pisten. Wer mehr Abwechslung sucht, der kauft sich den Großraumskipass "Vitales Land" und darf damit auch am Oberjoch sowie in zahlreichen anderen Allgäuer und Tiroler Skigebieten wedeln.

Mit der Bischlag-Sesselbahn geradewegs zur "Sonneninsel": So nennt sich eine hübsche Ruheoase mit Liegestühlen und Strandkörben im Schnee. Sogar WLAN gibt es da oben, falls man den Lieben daheim ein Foto schicken will, damit sie richtig neidisch werden.