Diese Jungs lassen nichts anbrennen
Auf dem Düsseldorfer Flughafen sorgen unter anderem 149 Feuerwehrmänner und drei Panther für die Sicherheit von rund 21 Millionen Passagieren.
Thomas Jeziorek ist seit dem 1. September 2000 Leiter der Flughafenfeuerwehr. Doch der gelernte Sicherheitstechniker und gleichzeitige Freiwillige Feuerwehrmann in seinem Wohnort Willich ist nicht nur für die Brandbekämpfung auf den beiden bis zu 3000 Meter langen Start- und Landebahnen zuständig.
Wenn das berühmte Rote Telefon der Fluglotsen klingelt, wird durch dessen bloßes Abheben im Tower ein Großalarm ausgelöst. "Vom Klingeln des Telefons in unserer Zentrale bis zum Eintreffen des Löschzugs am Brandherd mit Wasser am Rohr dürfen maximal 180 Sekunden vergehen. Wenn wir nicht sofort Alarm auslösen würden, würden wir wertvolle Zeit verschenken."
Genauer gesagt sind nach nur knapp 30 Sekunden die Feuerwehrfahrzeuge von bereits umgezogenen Feuerwehrmännern besetzt.
Damit sie nicht nur schnell am potenziellen Brandherd ankommen, sondern vor Ort auch für jede Eventualität perfekt gerüstet sind, dafür sorgen unter anderem seit März dieses Jahres drei sogenannte Panther des Herstellers Rosenbauer.
Die jeweils 45 Tonnen schweren, über zwölf Meter langen und drei Meter breiten hochmodernen Flughafen-Feuerwehrfahrzeuge sind jeweils mit 12.500 Litern Wasser, 1500 Litern Löschschaum und 500 Kilogramm Löschpulver ausgestattet.
Der Wasserwerfer auf dem Dach, der per Joystick aus der drei Mann fassenden Fahrerkabine gesteuert werden kann, schießt mit zwölf bar 6.500 Liter pro Minute bis zu 90 Meter weit.
In 160-Liter-Badewannen umgerechnet entspräche dies 40 Füllungen pro Minute.
Bei einer Notlandung rasen daher drei Großflughafen-Löschfahrzeugen, zwei Panther und ein Panther-HRET, mit insgesamt 37.500 Litern Wasser, 4500 Litern Schaummittel und 1000 Kilogramm Löschpulver zum Unfallort – den es seit fast neun Jahren nicht gegeben hat.
Von dem etwas ungelenken und schwerfälligen Äußeren der drei neuesten Familienmitglieder, der Panther, sollte sich aber niemand täuschen lassen.
Auch wenn die acht angetriebenen Räder fast einen halben Meter breit sind, schafft es der Panther in unter 20 Sekunden aus dem Stand bis Tempo 80.
Insgesamt treiben 1266 PS aus zwei großen Dieselmotoren einen Panther 8x8 so schnell wie möglich über das Flugfeld.
Die Höchstgeschwindigkeit des auch mit einer Wärmebildkamera ausgestatteten Feuerwehrfahrzeugs beträgt 135 Kilometer pro Stunde.
Und die sind auch notwendig, damit gemäß den internationalen Vorgaben jeder Punkt des Bahnsystems innerhalb von höchsten drei Minuten erreicht wird.
"Anfang 2005 rutschte ein Fracht-Jumbo über die Landebahn hinweg, wobei zwei Triebwerke Feuer fingen. Wir haben die Situation trotz der sehr schlechten Sichtverhältnisse schnell unter Kontrolle gehabt und konnten die Besatzung vollständig und unverletzt von Bord holen", erinnert sich Thomas Jeziorek.
Der Begriff Feuerwehrmänner ist dabei keinesfalls diskriminierend gemeint, denn von den 149 Beschäftigten sind genau 149 Männer. "Die einzige Frau, die wir bei uns haben ist unsere liebe Sekretärin", gibt der oberste Feuerwehrmann zu
Für den provisorischen Erstschlag gegen ein aufkeimendes Feuer stehen 3.500 Feuerlöscher aller Größen zur Verfügung.
Wer jetzt glaubt, dass auf Grund des am Düsseldorfer Flughafen herrschenden Nachtflugverbots, welches im Kern Starts und Landungen zwischen fünf und 24 Uhr verbietet, keine Gefahren lauern, der irrt.
In der Nacht werden unter anderem Wartungsarbeiten an Flugzeugen und im Terminalbereich vorgenommen. "Der Flughafen schläft nie", sinniert Thomas Jeziorek mit Blick aus seinem Büro-Panoramafenster auf das Vorfeld.