Kamelfleisch in der Sterneküche
Unter der goldenen Kuppel des Luxushotels Emirates Palace in Abu Dhabi stellt der französische Chefkoch Sandro Gamba stolz seine jüngste Kreation vor. Einen Kamel-Burger auf Blattgold-Brot, serviert mit Zwiebelmarmelade und geräuchertem Hallumi-Käse. Statt der traditionellen Pommes Frites gibt es frittierte Hummus-Stäbchen dazu.
In der Kultur der arabischen Halbinsel haben die als Wüstenschiffe bezeichneten Tiere einen herausragenden Platz. In den Emiraten werden Kamelrennen abgehalten, Schönheitswettbewerbe der Höckertiere und Kochturniere um die beste Kamel-Küche. "Je jünger das Kamel ist, umso zarter sein Fleisch", sagt der Koch.
Kamel-Carpaccio, Kamel Bourgignon und Kamel-Burger: Was bisher vor allem bei Festlichkeiten der Beduinen gereicht wurde, krönt inzwischen die Speisekarten einiger Sterne-Restaurants in den Golfstaaten.
Auch Kamelmilch-Produkte werden international immer beliebter.
In diesem Jahr begann die Firma EICMP (The Emirates Industry for Camel Milk and Products) mit dem Export von Kamelmilch-Produkten wie Desserts oder Kaffeespezialitäten wie dem "Camel-ccino".
Mit Investoren aus Dubai produziert EICMP Kamelmilch-Schokolade, die weniger Fett und drei mal mehr Vitamin C enthält als Kuhmilch. Die Firma Al-Nassma liefert Kamelmilchpulver nach Österreich, wo es zu Schokolade verarbeitet wird. "Wir wollten etwas Besonderes auf den Markt bringen," sagt die Firmensprecherin.