Martin Luther King: Der Held der Freiheit
"I have a dream.": Martin Luther King bei seiner seiner großen Rede am Lincoln Memorial in Washington.
Geboren wird Martin Luther King am 15. Januar 1929 in Atlanta. Sein Vater, Martin Luther King senior, hat es als Pfarrer der Baptistengemeinde zu bescheidenem Wohlstand gebracht. Seine drei Kinder wachsen geborgen und abgesichert auf, sogar ein Klavier steht im Haus. Der Vater predigt den gewaltfreien Widerstand: "Nichts, was der Mensch tut, erniedrigt ihn so sehr, wie wenn er derart tief sinkt, dass er einen anderen hasst." Dieser Satz wird für Martin Luther King zum Lebensmotto.
28. August 1963: Mahalia Jackson und Bob Dylan treten auf, Joan Baez singt Oh Freedom! Marlon Brando und andere Hollywood-Stars stehen in der Menge und auch 150 Kongressmitglieder. Martin Luther King fordert vor dem Kongress, den "Scheck" der Gründerväter Amerikas auf Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit auch für "Neger" einzulösen, wie er es formuliert.
Martin Luther King kritisiert den Krieg in Vietnam. Nicht allein aus politischen Gründen. Sondern weil der "Krieg ein Feind der Armen" sei, der Unmengen Geld verschlingt. In seinem letzten Buch, "Where Do We Go From Here?" notierte King: "Die Bomben von Vietnam explodieren zu Hause; sie zerstören die Hoffnungen und Möglichkeiten für ein anständiges Amerika."
Hier sitzt King gerade eine fünftägige Haftstrafe wegen Anstiftung zu einer Demonstration im Jahr 1963 ab.
Der Marsch auf Washington am 28. August 1963: Er war der Höhepunkt der Bürgerrechtsbewegung in den USA, 200.000 Menschen forderten das Ende der Rassentrennung.
Neben George Washington ist Martin Luther King der einzige Amerikaner, zu dessen Ehren 1986 ein nationaler Gedenktag eingeführt wird.
Martin Luther King ist eine der größten Persönlichkeiten der amerikanischen Geschichte: Seit dem 22. August 2011 steht auf der National Mall in Washington das Martin Luther King, Jr. National Memorial. Damit ist King nach George Washington, Thomas Jefferson, Abraham Lincoln und Franklin D. Roosevelt der fünfte US-Amerikaner, dem in Washington ein Denkmal gewidmet wird – und außerdem der erste Afro-Amerikaner.
Seit dem Marsch auf Washington vor rund einem halben Jahrhundert hat sich in den USA viel verändert. Bundesbehörden wachen über Gesetze, die garantieren, dass kein Arbeitgeber, keine Universität, keine lokaler Sheriff Schwarze schikaniert. Washington, Denver, Philadelphia werden von schwarzen Bürgermeistern regiert. Konzerne wie Xerox und American Express haben schwarze Chefs. Zwei US-Außenminister im vergangenen Jahrzehnt hatten dunkle Haut.
Dennoch bleibt viel zu tun: Rund jeder zehnte Schwarze im Alter von 30 und 34 Jahren sitzt im Gefängnis, bei Weißen ist es einer von 61. Wer in Städten wie Baltimore im Bus umher fährt, bemerkt die vielen schwangeren schwarzen Mädchen, die kaum 13 sind. Während sich die neue chinesische Mittelschicht in den Universitäten nach oben arbeitet, sind Schwarze in den Top-Unis trotz leichterer Zugangsbedingungen im Zuge der Affirmative Action eher unterrepräsentiert.