Bildungssysteme der Welt
Bildung ist das Thema des Dokumentarfilms "Alphabet" des österreichischen Regisseurs Erwin Wagenhofer. Seine These: 98 Prozent aller Kind, nach der Schule sind nur noch zwei Prozent hochbegabt. Er kommen hochbegabt zur Welt. Er begibt sich auf Spurensuche: Was läuft schief in den Bildungssystemen der Welt.
"Kinder sind wie Drachen in der Luft, denen Eltern und Lehrer Halt geben, doch wir geben ihnen Kontrolle." Nachdenklich und sorgenvoll betrachtet der chinesische Wissenschaftler und Pädagoge Yang Dongping die Entwicklung des Bildungssystems in seiner Heimat. Er sieht Kinder, die unter Konkurrenzdruck zu Prüfungsmaschinen werden.
"Die Schule nimmt mir gerade das Wichtigste, was ich besitze. meine Kindheit". Auch sie klagt das Bildungssystem an: Die Hamburger Schülerin Yakamoz Karakurt in ihrem offenen Brief.
"Wir brauchen Menschen, die das alte Bildungssystem zertrümmern." Die Nachwuchsführungskräfte finden keine Lösung für die aktuellen Probleme, bedauert Thomas Sattelberger, viele Jahre Top-Manager für verschiedene Konzerne. Die Kreativität fehlt, die Unternehmen verharren in einem Erschöpfungszustand.
Jedes Kind ist hochbegabt, sagt Gehirnforscher Gerald Hüther, doch warum verschwindet das Geniale irgendwann und irgendwo im Lauf der Schulkarriere.
Seine Talente schlummern nicht mehr: Der Spanier Pablo Pineda ist der erste und bisher einzige Mensch mit Down-Syndrom, der Abitur hat. Er steht kurz vor seinem Studienabschluss in Pädagogik. Eltern und Lehrer haben an ihn geglaubt.
"Mr. Pisa", Andreas Schleicher, ist der PISA-Test-Koordinator. Er verteidigt Leistung, Konkurrenz, Vergleichbarkeit im Bildungssystem.
Malen und Spielen in einem geborgenen Raum - mehr brauchen Kinder nicht, um ihrer eigenen Spur zu folgen. Arno Stern gibt Kindern und Erwachsenen in seinem Malort die Gelegenheit dazu. Im Malspiel tauchen sie ein in die Welt der Farben und Kreativität. Der Ort wurde 1946 als Heim für Kriegswaisen eingerichtet.
Alle Bilder sind wertvoll und werden aufgehoben. Stern beobachtet, dass Kinder heute unfrei sind, immer häufiger malen sie das, was sie denken, dass Erwachsene von ihnen erwarten statt das, was in ihnen selbst liegt.
So erzog Arno Stern seinen Sohn André Stern. ohne Druck, ohne Schule, ohne Leistungszwang. Die Talente zeigten sich und wurden gefördert, die festen Strukturen ergaben sich von selbst. Er ist heute Gitarrenbauer.
Diese glückliche Kindheit will er auch seinem eigenen Sohn ermöglichen. geborgen in einer wunderbaren Welt voller Farben, Musik und Blumen mit menschen, die seine Talente erkennen.
Unterschiedlicher könnten Kindheiten nicht verlaufen. Dieser Teenager in China steht unter hohem Erwartungsdruck: Sportwettkämpfe und Mathematik-Olympiade - stolz präsentiert seine Oma Medaillen und Urkunden, er schläft erschöpft im Bus ein. Glücklich sieht anders aus.
Prüfungsmaschinen statt Kinder - standardisiert und kontrolliert. Einheitsschulen in China verkürzen die Schulzeit udn pressen noch mehr aus den Kindern in noch kürzerer Zeit.
Die Führungs-Elite der Zukunft - karriereorientiert, aber ohne Antworten auf drängende Fragen.
Alternative Ansätze in der Pädagogik werden zahlreicher, wie beispielsweise der Waldkindergarten Waldfexxx, doch die große Reform bleibt aus.
Forschung zum sozialen Verhalten von Kleinkindern: Helfen oder blockieren? Die Studie „Helper & Hinderer“, der University of B.C., Vancouver, bringt es an den tag, erst wollen Kinder mit dem "Helfer" spielen, dann ab sechs Monate bevorzugen sie den "Verhinderer".
Bildung ist das Thema des Abschlussfilms in Erwin Wagners Trilogie nach Finanzen und Nahrung. Er stellt die vorherrschenden Bildungssystem der Welt in Frage. Ein Plädoyer für mehr Intelligenz und Kreativität und weniger Kontrolle und Leistungsdruck. Dazu hat er aktuelle Studien, Ansätze und Aussagen führender Bildungsforscher gesammelt und in Bilder verpackt.