So entsteht edler Likör
Die Familie Marnier-Lapostolle stellt Grand Marnier seit 1880 her.
Wir haben uns die Herstellung des Orangenlikörs, dem ein Cuvée edler Cognacs als Basis dient, näher angeschaut.
Der lange Herstellungsprozess von Grand Marnier beginnt im Herzen der Region Cognac im Château von Bourg-Charente in Frankreich. Es liegt inmitten der Weinanbaugebiete Grande- und Petite Champagne.
Auf dem Gelände des Châteaus werden die Cognacs für die Produktion ausgewählt, bis zur gewünschten Reife gelagert und zu Cuvées vermählt.
Die "Schatzkammer" des Châteaus: Hier lagern mitunter mehrere jahrzehntealte Cognacs.
In knapp 200 kleinen Brennereien aus der Region wird der Cognac hergestellt und an das Familienunternehmen geliefert.
In der Fassbinderei Doreau werden die Eichenfässer für die Lagerung der Cognacs hergestellt und gebrannt.
Dieses sogenannte "Toasting" wirkt sich später auch auf den Geschmack aus. Der Cognac bekommt eine mehr oder weniger starke, rauchige Note.
Der "Maître de Chais" (Kellermeister) kombiniert eine Auswahl an bis zu 50 Jahre alten Cognacs mit unterschiedlichem Charakter und aus verschiedenen Anbaugebieten miteinander, bis das Cuvée die Ausgewogenheit und Komplexität erreicht, die zur Vermählung mit der Bitterorange notwendig sind.
Für Grand Marnier wird die karibische Bitterorange "Citrus Bigardia" verwendet.
Ihre Schalen werden direkt nach der Ernte am Boden in der prallen Sonne getrocknet und nach Frankreich verschifft.
Die getrockneten Orangenschalen werden in reinem Alkohol bis zu zwei Wochen mazeriert.
Bei der anschließenden Destillation kommt nur die reinste Essenz, das sogenannte "Herzstück" des Brands, zur Verwendung.
Heute wie früher: In der historischen Destillerie von Neauphle-le-Château wird schließlich der Cognac mit der Bitterorange vermählt.
Der Geschmack eines Cognacs hängt neben verschiedenen Destillationstechniken auch vom Bodentyp des Anbaugebiets sowie dem Eichenfass ab, in dem der Weinbrand über Jahre hinweg heranreift. Je länger das Fass in der Fassbinderei gebrannt wird, desto rauchiger schmeckt später das darin gelagerte Endprodukt. Die große Kunst liegt nun darin, all diese Faktoren so zu kombinieren.