Schlemmen in Belgien

Liebe geht eben doch durch den Magen. Auch wenn die Strände in Belgien großartig sind und die Städte hübsch, so überzeugt am Ende doch das kulinarische Angebot.

Der Küstenort De Haan gehört mit seinen stilvollen Art-Déco- und Jugendstilvillen zu einem der schönsten des Landes.

Die kulinarische heilige Dreifaltigkeit aus Pommes Frites, Bier und Schokolade kann man im ganzen Land bedenkenlos genießen.

Fritten sind in Belgien nicht einfach Fastfood oder eine Kinderbeilage, der Kult um die goldgelb frittierten Kartoffelstäbchen wird von der Pommesbude bis zum Sternerestaurant gepflegt. Die - meist handgeschnittenen - Kartoffelstückchen werden immer erst dann ins heiße Öl getaucht, wenn der Gast an der Theke steht.

Die Pommes sind in Belgien meist dicker als hierzulande und daher innen schön saftig, während sie außen zartknusprig daherkommen. Gesalzen werden sie in der Regel eher dezent, dafür gibt es eine fast unüberschaubare Anzahl an Saucen.

Ähnlich wie für seine Fritten, begeistert sich der Belgier für Bier. Ein echter Gaumenschmeichler ist das "Grimbergen blond". Mit 6,7 Prozent zwar auch schon durchaus hochtourig, aber als Aperitif oder Begleiter zu den Fritten köstlich.

In Brügge dominieren vor allem zwei Arten von Geschäften das Stadtbild: Spitze und Schokolade.

Neben den großen und bekannten Ketten gibt es auch zahlreiche kleine Chocolatièrs, die köstliche Kunstwerke in ihren Läden ausstellen und verkaufen.

Ein sehr beliebter Chocolatièr heißt Stephan Dumon und hat ein sehr nettes Geschäft in einem historischen Gemäuer am Eiermarkt in Brügge. Bei einer Tasse Kaffee oder heißer Schokolade kann man sich durchs Pralinensortiment knabbern und alle nur erdenklichen Varianten an Tafelschokoladen kaufen.

Ein klassisches Mitbringsel, das alle im Sortiment haben, sind "Zeevruchten", mit Nougat gefüllte Schokomuscheln und -seepferdchen.

Hat ein Restaurant "Waterzooi" auf der Karte, sollte man unbedingt zuschlagen. Dabei handelt es sich um eine Art Eintopf (Waterzooi bedeutet Wassersud) aus Wurzelgemüse, Zwiebel, Lauch und diversen Kräutern. Es gibt ihn mit Fisch, Huhn oder Kalbshaxe. Das flämische Nationalgericht wurde traditionell mit Paniermehl abgebunden, heute aber meist mit Rahm oder Crème fraiche.

Die Fischvariante ist sensationell im Restaurant "The Lord" in De Haan. Die servieren übrigens auch eine großartige Bouillabaisse, die so üppig ist, dass eine Portion locker für zwei reicht.

Weil praktisch unmittelbar hinter der Küste die saftigen Weideflächen für Rindviecher und andere Hufträger beginnen, stehen auch Fleischgerichte ganz groß auf den Speisekarten.

Ein wirklich gutes Steak kann man im "Bleu Chaud" in De Haan essen. Fisch und Fleisch werden auf dem großen Grill im Barbereich auf den Punkt gegrillt. Gäste sollten unbedingt die hausgemachte Sauce Béarnaise dazu probieren.

Fischliebhaber kommen an der gesamten Küste voll auf ihre Kosten. Vor allem eher einfache Gerichte wie Fischsuppe, gegrillte Fischfilets oder Muscheln kann man praktisch überall frisch und köstlich genießen. Besonders urig, lecker und unprätentiös geht das beispielsweise im Restaurant "Stad Kortrijk" in Oostende.

Wer mutig ist, wagt sich auch an die kleinen Schnecken, die als Amuse-Bouche auf den Tischen stehen.

Auch die ganz einfachen Köstlichkeiten, wie typisch belgische Waffeln und dazu vielleicht noch Vanilleeis, verführen Sie an fast jeder Ecke.

Egal für welche Gerichte Sie sich in Belgien entscheiden, es wird bestimmt eine Freude für Ihren Gaumen.