Edles Cognac-Wissen
Anders als bei Single Malt Whiskys sind Cognacs fast ausschließlich Mischungen – deswegen ist es nicht möglich, das Alter eines Cognacs konkret festzustellen.
Für bis zu 12.900 Dollar bietet die Flasche Hardy Perfection 140 Jahre alten Cognac. Wahrscheinlich ist dies der älteste unverschnittene Cognac der Welt. Die Edition Earth kostet knapp 7000 Euro.
Etwas günstiger ist der Cognac "Le Voyage de Delamain" zu haben. Eine Kristall-Karaffe dieser limitierten Auflage kostet 4200 Euro.
Und nun ein kräftiger Preissprung: Der Remy Martin Cognac Louis XIII Black Pearl kostet 55.000 Dollar. Schon alleine wegen der schwarzen Flasche ist dieser Trunk eine wahre Pracht. Hunderte Verschiedene Brände wurden hier vermischt.
Für 200.000 Dollar oder 150.000 Euro verschafft Hennessy mit dem "Beaute du Siecle Cognac" Genießern, die schon alles haben, ein echtes Erlebnis. Die Kreation über die Schönheit des Jahrhunderts enthält bis zu 100 Jahre alten Branntwein. Von der Schatzkiste, an der zehn Designer arbeiteten, gibt es nur 100 Stück.
Experten sind sich einig: Das ist der teuerste jemals angebotene Cognac. Für sagenhafte zwei Millionen Dollar bietet der Henri IV Grande Champagne Cognac Dudognon Héritage hundert Prozent über hunder Jahre alte Grande Champagne. Nur nebenbei: die Flasche besteht aus 24-karätigem Gold, 6.500 Diamanten und Platin, sie wiegt 8,5 Kilogramm.
Hennessy XO ist ein Cognac, der aus bis zu 100 Jahre alten Bränden besteht. XO steht für "Extremly Old" und wurde im Jahre 1870 von Maurice Hennessy kreiert. 700 ml kosten rund 150 Euro. Was diese Flasche in der großen Version kostet, ist leider nicht bekannt.
Die dunkle Farbe verbirgt die Tatsache, dass Cognac aus Weißwein hergestellt wird. Die besten Anbaugebiete sind die Grande und Petite Champagne. In der Grande Champagne ist der Boden besonders kreide- und kalkhaltig, was dem Wein seinen mineralischen Charakter verleiht.
Seit rund 300 Jahren ist der Produktionsprozess unverändert: Der Wein wird doppelt gebrannt, die Destillation erfolgt traditionsgemäß in der "Charentaiser Brennblase". Beim Brennen versucht der Kellermeister, die mittlere Charge des Weines aufzufangen, den farblosen Feinbrand mit 60 bis 72 Volumen-Prozent Alkohol. Der Brand wird dann verdünnt, er nimmt in der Fassreife seine dunkle Bernstein-Farbe an. Meist kommen Eichenholzfässer aus dem Limousin und den Troncais-Wäldern zum Einsatz.
Ist die Reife im Fass beendet, wird der Cognac in Korbflaschen im sogenannten "Paradies" des Weinkellers gelagert. Diese Flaschen werden ''Dames Jeannes'' genannt. Hier hat der Cognac keinen Kontakt mehr zur Luft und hält sich so über Jahrzehnte. Der fertige Cognac wird schließlich durch den Kellermeister aus unterschiedlichen Bränden verschiedener Jahrgänge und Anbaugebiete kreiert.
Übrigens trinken Franzosen den Cognac eher in schmalen, hochwandigen Nosing-Gläsern und nicht in den ausladenden Schwenkgläsern.
Bei uns wird der Cognac vor allem in dem typischen Schwenkglas ausgeschenkt. Der Geschmack eines guten Cognacs ist aus beiden Gläsern hoffentlich ein wahrer Genuss.