Oktoberfest: Wissenswertes rund um Deutschlands größtes Volksfes
Beginn ist immer am Samstag nach dem 15. September: Auf der Theresienwiese in München öffnet das größte Volksfest in Deutschland für gut zwei Wochen seine Pforten für die rund sechs Millionen Besucher. Wir haben Wissenswertes und Interessantes rund um das Oktoberfest in dieser Fotoshow zusammengestellt.
Der Auftakt für das Oktoberfest ist der Einzug der Wiesnwirte, angeführt vom Münchner Kindl und dem amtierenden Oberbürgermeister Münchens. Nach dem Umzug von der Innenstadt bis zur Theresienwiese sticht der Oberbürgermeister (im Bild: Christian Ude, SPD - 2011) um Punkt 12 Uhr das erste Bierfass im Schottenhamel-Festzelt an und eröffnet das Oktoberfest mit den Worten: „O’zapft is!“
Bereits Monate vorher werden sie aufgebaut: Die Festzelte! Sie sind die Hauptattraktion des Oktoberfests. Hier wird gemütlich getrunken oder auch ausgelassen gefeiert. Die Zelte werden von unterschiedlichen Wirten betrieben und blicken auf eigene und zum Teil lange Traditionen zurück. Das Hippodrom wurde beispielsweise das erste Mal 1902 aufgestellt. Im Inneren des Zelts gab es bis in die 70er Jahre eine Pferdebahn, auf der jeder reiten konnte - daher der Name Hippodrom.
In den Zelten sollten Sie ein paar wichtige Dinge beachten. Grundsätzlich gibt es keinen Stehausschank. Bedient wird nur, wer einen Sitzplatz hat, und die sind nun einmal begrenzt. Entweder Sie müssen rechtzeitig Plätze reservieren (das heißt am besten bereits ein Jahr im Voraus!) oder sich früh am Morgen einen Platz erkämpfen. Seit 2010 gilt außerdem Rauchverbot in allen Zelten. Und kennen Sie Ihre Grenzen: Das Bier auf dem Oktoberfest hat einen etwas höheren Alkoholgehalt als andere Biere.
Auf dem Oktoberfest herrscht bekanntermaßen ein inoffizieller Dresscode. Die Damen werfen sich meist in ein Dirndl. Das Dirndl ist ein Kleid mit engem, oft tief ausgeschnittenem Oberteil, weitem, an der Taille angesetztem Rock und Schürze. Die Länge des Rocks hängt oft vom aktuellen Modetrend ab. Bis in die 70er Jahre war es kaum verbreitet, auf Volksfesten Dirndl zu tragen. Seit den 90er Jahren jedoch boomt das klassische Kleid.
Während die Damen meist Dirndl tragen, ist bei Männern die Lederhose erste Wahl für die Wiesn - egal ob Hosenträger oder Hosenlatz, kurz oder Kniebund. Dazu ein Trachtenhemd und gegebenenfalls noch eine Weste, Hut und die traditionelle Schmuckkette, das sogenannte Charivari.
Rund 60.000 Hektoliter Bier (6 Millionen Maß) werden jährlich beim Oktoberfest ausgeschenkt. Es wird klassisch in Maßkrügen serviert. Eine Maß (das a wird kurz gesprochen) fasst einen Liter, der Preis liegt dieses Jahr bei um die 10,40 Euro. Laut muenchen.de passt das Wiesnbier "mit seinem feinherben, süffigen Geschmack" gut zu deftigen Speisen wie Brathendln oder Schweinshaxen.
Aber nicht nur die Festzelte und Maßkrüge gehören zum Oktoberfest. Auch die unterschiedlichen Attraktionen von rund 200 Schaustellern sorgen für Unterhaltung und Staunen. Einige Schaustellerfamilien sind bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts mit ihren Fahrbetrieben und Shows vertreten - etwa Willenborgs Oktoberfest-Riesenrad, das "Teufelsrad", oder der "Schichtl", das älteste Theater auf dem Oktoberfest.
Auch wenn die Wiesn selbst jedes Jahr zahlreiche Touristen aus aller Welt anzieht, gibt es überall auf der Welt Kopien des Volksfestes. Das Bild entstand beispielsweise auf dem Oktoberfest auf der Insel Odaiba in Tokyo im Frühjahr. Die größten Wiesnableger in der Ferne sind allerdings in Qingdao (China), Kitchener in Kanada und in Blumenau (Brasilien).