Laktosefreie Produkte unter der Lupe

Schinken enthält natürlicherweise keine Laktose, schreibt die Verbraucherzentrale Hamburg. Deshalb handle es sich hierbei um Werbung mit einer Selbstverständlichkeit. Dabei ist der als laktosefrei beworbene Schinken (links) 25 Prozent teurer.

Auch Salami enthält in der Regel keine Laktose. Das Produkt von hareico wird jedoch damit beworben, frei von Laktose, Gluten und Geschmacksverstärkern zu sein. Der Preisaufschlag gegenüber dem Produkt von "ja" beträgt 266 Prozent.

Laktosefreien Käse sieht man in den Supermarktregalen besonders häufig. Doch auch hier erklärt die Verbraucherzentrale: Menschen mit Laktoseintoleranz können im Regelfall jeden Gouda bedenkenlos verzehren. Der Preisunterschied zwischen diesen beiden Produkten liegt bei 168 Prozent.

Das gilt auch für Camembert: Er schadet auch laktoseintoleranten Menschen in der Regel nicht. Dennoch kostet das als "laktosefrei" beworbene Produkt 164 Prozent mehr.

Dasselbe gilt auch für den Hirtenkäse aus Kuhmilch. 100 Gramm enthalten in der normalen Variante nicht mehr als 0,5 bis ein Gramm Laktose. Der Preisunterschied hier: 88 Prozent.

Warum sollte Knäckebrot Laktose enthalten? Dieser Hinweis ist überflüssig - kostet den Kunden jedoch 170 Prozent mehr.

Wer unter einer Glutenunverträglichkeit leidet, braucht ein Spezialbrot - nicht aber, wer keine Laktose verträgt. Auf dem links abgebildeten Produkt wird also mit einer Selbstverständlichkeit geworben. Für diesen Hinweis greift der Käufer tief in die Tasche - und zahlt bis zu 277 Prozent mehr.

Auch bei Schwarzbrot fragt man sich, was dies mit Laktose zu tun hat. Das Minus-L-Brot kostet 87 Cent je 100 Gramm. Die klassische Alternative ist mit 18 Cent je 100 Gramm deutlich günstiger.

Laktosefreier Joghurt kann für empfindliche Menschen durchaus sinnvoll sein. Das Milchprodukt enthält Milchzucker. Von manchen Betroffenen wird Joghurt jedoch vertragen. Der Preisunterschied zum klassischen Joghurt beträgt bei diesen beiden Produkten von Ehrmann immerhin 39 Prozent.

Butter sei von Natur aus laktosearm, schreibt die Verbraucherzentrale. Sie wird nur in geringen Mengen gegessen und werde deshalb von Betroffenen meist vertragen. Der Preisaufschlag des laktosefreien Produkts beträgt dennoch 217 Prozent.