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Dialekte im Deutschen: Umfrage zeigt die unbeliebtesten in Deutschland


Neue Umfrage
Das sind die unbeliebtesten deutschen Dialekte

Von t-online, sms

22.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Kölsch (Symbolbild): Nicht jeder Dialekt in Deutschland ist beliebt.Vergrößern des Bildes
Kölsch (Symbolbild): Nicht jeder Dialekt in Deutschland ist beliebt. (Quelle: Sascha Steinach via www.imago-images.de)
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Schwäbisch, Sächsisch, Bairisch: Sprechen Sie auch einen Dialekt? Dann könnte es sein, dass Sie sich damit bei Ihren Mitmenschen eher unbeliebt machen.

Viele Menschen verbinden mit einem bestimmten Dialekt Sympathie oder Antipathie. So ist es nicht verwunderlich, dass es immer wieder Rankings zu den beliebtesten und unbeliebtesten Dialekten in Deutschland gibt. Bei der aktuellen Umfrage der Sprachlernplattform "Preply" zeigt sich, wie unbeliebt einige der Mundarten wirklich sind.

Von Bairisch bis Wienerisch: 18 Dialekte standen zur Auswahl

Die Sprachlernexperten von "Preply" befragten durch ein unabhängiges Meinungsforschungsinstitut insgesamt 1.000 Menschen zwischen 16 und 65 Jahren zu Dialekten. Zur Auswahl standen insgesamt 18 deutschsprachige Dialekte, auch Mehrfachnennungen waren möglich.

Und das ist das Ergebnis: Wenig überraschend landet wieder Sächsisch auf Platz 1 der unbeliebtesten Dialekte in Deutschland – und das mit deutlichem Vorsprung. Mehr als jeder dritte Umfrageteilnehmer stimmte für Sächsisch als Mundart, die als besonders unangenehm empfunden wird.

Bereits 2008 war eine Umfrage der Gesellschaft für deutsche Sprache (DfdS) zum gleichen Ergebnis gekommen. Die sächsische Mundart ist tatsächlich auch immer wieder ein beliebtes Ziel für Spott.

Frauen finden Sächsisch nerviger als Männer

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Frauen scheinen sich am Sächseln stärker zu stören als Männer. Während 40 Prozent der Frauen Sächsisch zur unbeliebtesten Mundart wählten, waren es bei den Männern nur 35 Prozent.

Und auch bei den Altersgruppen sind Unterschiede zu sehen: Am unbeliebtesten ist Sächsisch bei den 45-54 Jährigen, bei denen sich 44 Prozent an der ostdeutschen Mundart stören. Am wenigsten unbeliebt ist das Sächsische bei Angehörigen der Generation Z. Nur 29 Prozent der 16 bis 24-Jährigen stimmten für Sächsisch als unangenehmstem Dialekt ab. Dicht gefolgt von Bairisch, an dem sich 28 Prozent der jungen Menschen stören.

Und noch eine gute Nachricht für die Sachsen: Sächsisch ist beliebter geworden. Zumindest im Vergleich zur Umfrage von 2008. Damals wählte noch mehr als jeder zweite Befragte – insgesamt 54 Prozent – Sächsisch zum unbeliebtesten deutschen Dialekt. Heute sind es dagegen nur noch 38 Prozent.

"Preply"-Expertin Alexandra Schatz hat eine Erklärung dafür: "Wir sehen, dass Dialekte als Teil der gesellschaftlichen Vielfalt wachsende Wertschätzung erfahren. Hier zeichnet sich eine wirklich erfreuliche Entwicklung ab. Individualität und kleine Besonderheiten erhalten mehr Zuspruch. Das gilt auch für das Sprechen im Dialekt."

Sachsen mögen Bairisch am wenigsten

Dennoch: Auf Länderebene dominiert das Sächsische als unbeliebtester Dialekt in zwölf der 16 Bundesländer. Und in Sachsen selbst? Hier ist der bairische Dialekt der unbeliebteste. 30 Prozent der Sachsen geben an, kein Bairisch zu mögen. Am benachbarten Fränkisch stören sich dagegen nur etwa 13 Prozent der Befragten aus Sachsen.

Bairisch ist außerdem der unbeliebteste Dialekt in Mecklenburg-Vorpommern. 33 Prozent der Befragten aus dem Land im Nordosten Deutschlands stimmten gegen Bairisch, gefolgt von Pfälzisch und Hessisch als unbeliebteste Dialekte. Und: Für Sachsen-Anhalt ist Schwäbisch der Dialekt des Grauens. 17 Prozent der Umfrageteilnehmer aus Sachsen-Anhalt stimmten für Schwäbisch als unbeliebteste Mundart.

Besonders überraschend: 24 Prozent und damit fast jeder vierte der Thüringer Befragten stört sich am eigenen Dialekt.

Schwäbisch und Bairisch sind besonders kontrovers und unbeliebt

Schwäbisch ist bundesweit der zweit-unbeliebteste Dialekt. Insgesamt jeder fünfte Befragte sprach sich gegen Schwäbisch aus. Würde es die Konkurrenz aus Sachsen nicht geben, wäre Schwäbisch der unbeliebteste Dialekt in vier Bundesländern, darunter im Nachbarland Rheinland-Pfalz.

Eine klare Meinung haben die Deutschen auch zum Bairischen. Für etwa 19 Prozent der Umfrageteilnehmer steht fest, dass sie die bairische Mundart nicht leiden können. Bairisch ist sogar der unbeliebteste Dialekt in Sachsen und der zweit-unbeliebteste Dialekt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin.

Die berühmte Berliner Schnauze kommt dagegen ausgerechnet in Baden-Württemberg nicht gut an. Wenn es Sächsisch nicht gäbe, wäre Berlinerisch die unbeliebteste Sprachvarianz in der Heimat der Schwaben. Jeder Fünfte in Baden-Württemberg stimmte für Berlinerisch. In Berlin dagegen ist man Schwäbisch gegenüber offener. Schwäbisch ist nur der viert-unbeliebteste Dialekt nach Sächsisch, Bairisch und Thüringisch.

Österreichische Dialekte und Schwyzerdütsch sind eher beliebt

Die Umfrage hat sich auch ausländische deutschsprachige Dialekte angeschaut und festgestellt, dass Dialekte wie Schwyzerdütsch, Tirolerisch, Kärntnerisch oder Wienerisch die Deutschen im Vergleich eher selten stören.

Innerhalb der auswählbaren deutschen Dialekte löste Westfälisch bei den tausend Befragten am wenigsten negative Gefühle aus. Die Mundart, die im nordöstlichen Teil von Nordrhein-Westfalen gesprochen wird, erhielt nur sieben Prozent der Stimmen und ist damit der deutsche Dialekt, der die Allgemeinheit am wenigsten nervt.

Im Ranking folgen der Singsang des Rheinischen sowie das Tirolische aus Österreich. Der rheinische Dialekt löst nur bei etwa acht Prozent der Befragten Unbehagen aus. Tirolerisch ist nur bei circa neun Prozent der Befragten unbeliebt.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung von Preply
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