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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Umweltschützer alarmiert Glastonbury Festival: Eulen-Eltern verlassen wegen Lärm ihre Küken
Das Schicksal von zwei Eulen-Küken bewegt die Fans des Musikfestivals in Glastonbury. Sie wurden unter einer Bühne gefunden – verlassen.
Eine Woche nach Beendigung des weltberühmten Glastonbury Festivals wird in England über die Auswirkungen des riesigen Ereignisses mit mehr als 200.000 Besuchern auf die Tierwelt diskutiert. Auslöser sind zwei Steinkauz-Küken, die während der Guns-N'-Roses-Show unter einer der Bühnen gefunden wurden. Sie waren von den Elternvögeln verlassen worden.
"Käuzchen müssen sehr verängstigt gewesen sein"
David Plant von der Tierrettungsorganisation "Secret World Wildlife Rescue" sagte der BBC: "Das Nest ist eindeutig wegen des Lärms und der Störung verlassen worden. Es ist schwer zu sagen, wie lange die Küken auf sich allein gestellt waren." Man sei den Findern der kleinen Eulen sehr dankbar dafür, dass sie sofort die Tierexperten zu Hilfe geholt hätten. "Die Käuzchen müssen sehr verängstigt gewesen sein, nachdem sie fast zwei volle Tage lang laute Musik ertragen mussten", so Plant.
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In den sozialen Medien wird nun diskutiert, wie man die Tierwelt auf dem Gelände in Somerset in Zukunft besser schützen kann. "Es gibt dort sicherlich so viele wilde Tiere, die dem Festival zum Opfer fallen", schreibt ein User auf Instagram. Ein anderer fragt: "Die Pyramidenbühne ist ja eine feststehende Bühne. Warum wurde sie vorher nicht kontrolliert?"
Der Steinkauz
Der Steinkauz ist eine Eulenart. In Europa hat er viele seiner ursprünglichen Brutgebiete aufgeben müssen. Der kurzschwänzige Steinkauz bevorzugt offene, grünlandreiche Landschaften mit ganzjährig kurzer Vegetation. Baumreihen oder Baumgruppen müssen als Höhlen und Rufwarten ebenfalls vorhanden sein, schreibt der Nabu.
Der Steinkauz nistet in Baumhöhlen, kann sein Nest jedoch auch variabel an und in Gebäuden, in Bodenhöhlen, Steinmauern oder Felshöhlungen bauen. In Deutschland steht der Raubvogel mit einem Bestand von etwa 6.000 Paaren auf der Roten Liste und gilt als stark gefährdet.
Doch Engländer wären keine Engländer, wenn sie dem Ganzen nicht auch ein wenig Spaß abgewinnen könnten. So sagte Tierretter Plant: "Als Guns N' Roses 'Welcome to the Jungle' spielten, war ihnen sicher nicht bewusst, wie nahe sie den wilden Tieren tatsächlich waren."
Übrigens: Die Retter benannten das erste Küken nach dem Leadsänger von Guns N' Roses, Axl. Das zweite Küken bekam den Namen des Gitarristen, Slash. Spätestens im Herbst sollen die Käuzchen wieder in die freie Wildbahn entlassen werden. "Um ein wenig 'November Rain' zu erleben", so Plant.
- Instagram-Account der Organisation "Secret World Wildlife Rescue"
- BBC: "Glastonbury Festival 2023: Owl chicks found under Pyramid stage" (englisch)