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Waldbrände in Kanada: Rauch zieht nach Deutschland – Ist Feinstaub gefährlich?


Rauch kommt in Deutschland an
Kann uns der Brand-Smog aus Kanada gefährlich werden?

Von t-online, dom

Aktualisiert am 29.06.2023Lesedauer: 3 Min.
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Eingehüllt in die Rauchschwaden der riesigen Waldbrände: So sahen Besucher des CN Towers in Toronto (Kanada) am gestrigen Mittwoch die Stadt. (Quelle: IMAGO/Arif Balkan)

Wenn sich heute im westlichen Teil Deutschlands der Himmel eintrübt, ist das eine Folge der riesigen Waldbrände in Kanada. Ist der Rauch für uns gefährlich?

Waldbrände in Kanada, dichte, ätzende Rauchschwaden in New York City – was vor wenigen Wochen in Nordamerika für Angst und körperliche Beschwerden sorgte, kommt nun abgeschwächt zu uns. Wie stark wird der sogenannte Brand-Smog in Deutschland zu spüren sein? Und kann er uns gefährlich werden?

Wann kommt der Smog in Deutschland an?

Wochenlang brannten in Montreal und Quebec große Waldflächen. Der braune, dichte Rauch zog zuerst nach Süden und erreichte Anfang Juni New York City. Dann trieben westliche Winde die gigantische Wolke aus Aerosolen (in einer Größe von 3.000 Kilometer mal 2.000 Kilometer) über den Atlantik. Sie traf Anfang der Woche auf die Westküste Europas.

Am heutigen Mittwochabend werden die Staubpartikel in Nordrhein-Westfalen, Süddeutschland und Norddeutschland den Himmel verfärben. Allerdings nicht annähernd so stark wie in New York, denn auf dem Weg über den Atlantischen Ozean sind sie größtenteils aus den unteren Luftschichten verschwunden und herausgewaschen worden, sagen Experten.

"Der meiste Rauch wurde in den Mittelmeerraum transportiert, weshalb die Wolke dort auch besser zu sehen gewesen ist", meldete der Deutsche Wetterdienst DWD. Was Deutschland erreicht, werde zum größten Teil in der Höhe bleiben. Und auch dort habe sich der Rauch inzwischen verdünnt.

Video | Dichter Rauch hüllt New York ein
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Quelle: Glomex

Romantisch statt gefährlich?

Laut des WDR-Wetterberichtes können die Morgen- und Abenddämmerung in Nordrhein-Westfalen durch die Streuung der Rauchpartikel eine rötliche Färbung erhalten und den Himmel eintrüben. Oder sie produzieren sogar einen intensiven Sonnenuntergang. Denn die Sonne strahlt die Partikel in der Luft an und bringt diese zum Leuchten. Lesen Sie hier, was die Rauchwolke für NRW bedeutet.

Also alles halb so schlimm? Die Experten von Spektrum-Wissenschaft sagen: Ja. "Die meisten Rauchpartikel befinden sich in großer Höhe, sodass die Auswirkung auf die Luftqualität am Boden insgesamt gering bleiben dürfte."

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach scheint besorgter. Er twitterte vor wenigen Tagen: "Jetzt drohen die Feinstäube und Luftschadstoffe der kanadischen Waldbrände Westeuropa zu erreichen. In ein paar Jahren werden die meisten Bürger wissen, wie schädlich Feinstaub für die Gefäße und das Hirngewebe sind. Das Bewusstsein über die Gefahren des Klimawandels steigt."

Wie schädlich ist der Brand-Smog?

Selbst wenn der Rauch aus Kanada hierzulande keine ernsthafte Bedrohung mehr darstellen sollte, so erinnert er uns doch an die Gefahren von Waldbränden und Brand-Smog im eigenen Land. Denn wenn die Rauchfahne eines Waldbrandes in umliegende Regionen zieht, bekommen auch diejenigen Menschen den Brand-Smog ab, die weit vom Ort des Geschehens entfernt sind.

Jeder Waldbrand hat zur Folge, dass große Mengen Aerosole in der Luft landen: Das sind winzige Staub- und Rauchpartikel. Hält man sich in der Nähe des Brandortes auf, reizen diese Feinstaubteilchen Rachen, Bronchien und Lunge und können bei stärkerer Belastung der Luft Atemwegserkrankungen auslösen.

Was ist Feinstaub?

Feinstaubpartikel haben einen Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern. "Je kleiner, umso gefährlicher – so lautet eine vereinfachte Regel. Je kleiner ein Partikel ist, umso tiefer kann er in die Lungen eindringen", schreibt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Verbraucherschutz. Feinstaub ist krebserregend und kann Schadstoffe wie giftige Schwermetalle bis in die letzten Verästelungen der Lungen tragen.

Wie sollte ich mich bei einem Brand verhalten?

Um unsere Gesundheit zu schützen, gilt es im Falle eines Waldbrandes so wenig Rauch wie möglich einzuatmen.

  • Schließen Sie Fenster und Türen. Klima- und Lüftungsanlagen – ob zu Hause oder im Auto – sollten bei Brandsmog abgeschaltet werden.
  • Menschen mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen sollten sich bei massiver Geruchsbelästigung durch Waldbrände sicherheitshalber nicht im Freien aufhalten.
  • Säuglinge und Kleinkinder sollten ebenfalls in Innenräumen bleiben.
  • Den Brandort so weit es geht meiden.
Verwendete Quellen
  • Spektrum-Wissenschaft: "Feinstaub: Rauch von Kanadas Waldbränden erreicht Europa"
  • Berliner Morgenpost: "Waldbrände in Kanada: Auswirkungen in Deutschland zu sehen"
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