ECDC warnt Urlauber aufgepasst: Hier lauern jetzt die meisten Vibrionen
Hitze, Sonne, Salzwasser: Wenn die Wassertemperaturen steigen, steigt auch die Gefahr einer Vibrionen-Infektion beim Baden. Hier müssen Urlauber jetzt aufpassen.
Die Urlaubszeit ist vorbei, trotzdem zieht es Tausende Deutsche weiter an die Küsten. Wer jetzt eine Reise ans Schwarze Meer plant, sollte allerdings aufmerksam mögliche Bakterienwarnungen verfolgen. Denn die hohen Wassertemperaturen gefallen nicht nur uns Menschen. Auch Vibrionen, die gefährliche Infektionen auslösen können, lieben Salzwasser und Wassertemperaturen ab 20 Grad, informiert das Robert Koch-Institut (RKI).
Dabei verweist das RKI auf eine interaktive Karte des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) mit Sitz im schwedischen Solna. Sie zeigt an, wo in Europa Vibrionen nachgewiesen werden und in welcher Konzentration.
Wo genau lauern Vibrionen?
Der Karte zufolge sind die stäbchenförmigen Bakterien in der nördlichen Ägäis auf dem Vormarsch, außerdem vermehren sie sich rasant im Schwarzen Meer, wo bereits im Juli sehr hohe Konzentrationen gemessen wurden. Zum Vergleich: An den Ost- und Nordseestränden wurde die Belastung vom ECDC diesen Sommer noch als niedrig eingestuft.
Vibrionen vermehren sich besonders stark, wenn das warme Wasser einen leichten Salzgehalt hat, schreibt das RKI. Dabei sei die Infektionsgefahr in flachen Gewässern und Küstenbereichen mit geringer Strömung am höchsten.
Den Badespaß müssen sich Urlauber nicht vermiesen lassen, aber sie sollten aufmerksam bleiben. Laut RKI stellen die Bakterien besonders für ältere Menschen eine Gefahr dar und haben schon Todesopfer gefordert.
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Wie schlimm ist eine Vibrionen-Infektion?
Vibrionen dringen zum Beispiel durch offene oder nicht ganz verheilte Wunden in den Körper ein. Außerdem können sie durch das Schlucken von kontaminiertem Wasser und den Verzehr von Meeresfrüchten aufgenommen werden. Das kann zu Magenbeschwerden mit Durchfall, Erbrechen und krampfartigen Schmerzen führen. Andere typische Symptome sind Schüttelfrost und Fieber.
In jedem Fall sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen, der die Infektion mit Antibiotika behandeln kann.
Das RKI schreibt: "Meist ist der Verlauf einer Vibrionen-Infektion insgesamt mild. Bei schweren Verläufen kann es zu einer Sepsis kommen. Wird die Sepsis nicht rechtzeitig erkannt und antibiotisch behandelt, kann dies zum Mehrfachorganversagen und einem septischen Kreislaufschock führen und tödlich enden."
- ECDC: Interaktive Karte zur Vibrionenbelastung
- Robert Koch-Institut: "Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Nicht-Cholera-Vibrionen"