Achtung bei der Wahl des Urlaubsziels Hier könnte es zu extremer Hitze kommen
Sonnenschein, Wärme, Badewetter: Für viele sind das gute Argumente für ein Urlaubsziel. Doch immer mehr Reiseziele haben mit Hitzewellen zu kämpfen.
Mehr als 40 Grad Celsius in Spanien – im April. Der Klimawandel ist mittlerweile auch in Europa immer häufiger zu spüren. Das hat nicht nur Einfluss auf die Menschen in betroffenen Ländern – auch bei der Wahl eines Reiseziels sollten extreme Wetterverhältnisse mitbedacht werden.
Eine kürzlich im Wissenschaftsmagazin "Nature" veröffentlichte Studie zeigt jetzt, in welchen Ländern die Gefahr von Hitzewellen besonders hoch ist. Unter den betroffenen Ländern sind auch zahlreiche beliebte Urlaubsziele.
Warum sind Hitzewellen so gefährlich?
Der Klimawandel schreitet voran und Hitzewellen werden immer häufiger. Je nach Stärke des Extremwetters und Status quo der Bevölkerung kann eine starke Hitzewelle sehr gefährlich werden und zu Todesfällen führen.
Die Wissenschaftler um Vikki Thompson haben in ihrer Studie unter anderem festgestellt, dass Menschen sich an extreme Wetterverhältnisse anpassen – sofern sie schon einmal eingetreten sind. Besonders gefährlich sind Hitzewellen also dort, wo sie unerwartet auftreten. Und: für Menschen wie Touristen, deren Körper solch extreme Temperaturen nicht kennen.
Wo drohen besonders extreme Hitzewellen?
Der Studie zufolge ist das Risiko für extreme Hitzewellen in Afghanistan und Mittelamerika besonders hoch. Während Afghanistan kein typisches Reiseland ist, gibt es in Mittelamerika einige Ziele, die auch bei Deutschen sehr beliebt sind. Darunter sind beispielsweise Costa Rica und Panama sowie Honduras. Aber auch im Osten Russlands, dem Großraum Peking sowie Papua-Neuguinea erwarten die Wissenschaftler künftig extreme Hitzewellen.
Der Studie zufolge sind diese Länder zusätzlich durch eine schlechte gesundheitliche Versorgung, Bevölkerungswachstum und/oder wenig Schutzmöglichkeiten vor Hitze gefährdet. Doch auch in Industrieländern, in denen bessere Schutzmaßnahmen ergriffen werden könnten, sieht die Studie Gefahren. So sind in Europa vor allem Deutschland, Belgien und die Niederlande gefährdet, da diese Länder nicht auf Hitzewellen vorbereitet sind. In Australien sehen die Wissenschaftler vor allem Probleme auf Queensland zukommen, in Argentinien sei vorrangig der Nordwesten betroffen.
Die aktuelle Hitzewelle in Spanien oder die kürzlichen Temperaturrekorde in Thailand zeigen: Auch, wenn ein Land und seine Bevölkerung hohe Temperaturen gewöhnt sind, können extreme Hitzewellen für Probleme sorgen. Insbesondere ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen leiden sehr unter hohen Temperaturen und sollten sich nach Möglichkeit davor schützen.
Laut der World Meteorological Organization (WMO, deutsch: Weltorganisation für Meteorologie) gab es allein in Europa im Sommer 2022 insgesamt 15.000 hitzebedingte Todesfälle in Spanien, Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Portugal.
Wer also Sorge vor sehr hohen Temperaturen hat, gesundheitlich bereits beeinträchtigt ist oder sich schlichtweg bei kühleren Temperaturen wohler fühlt, der sollte die angesprochenen Regionen – vor allem im jeweiligen Sommer – meiden und sich andere Reiseziele suchen.
- World Meteorological Organization-Jahresbericht: "WMO annual report highlights continuous advance of climate change"
- nature.com: "The most at-risk regions in the world for high-impact heatwaves"