Kakerlaken: Diese Schaben-Arten kommen in Deutschland vor
Die Orientalische Schabe oder auch Küchenschabe (Blatta orientalis) ist eine der beiden hierzulande am häufigsten in Wohnungen vorkommenden Kakerlaken. Sie wird 25 bis 30 Millimeter lang. Weibchen sind fast schwarz, Männchen kastanienbraun gefärbt. Anders als andere Schaben ertragen sie auch kältere Temperaturen und kommen deshalb gelegentlich sogar draußen vor. Weil sie sehr schwer sind, klettern sie nicht, sondern laufen nur auf dem Boden.
Die Deutsche Schabe (Blattella germanica) kommt ebenfalls häufiger in Deutschland vor. Die lehmgelb bis braune Kakerlake wird 11 bis 15 Millimeter lang. Hohe Temperaturen zwischen 28 und 30 Grad bieten ihr die besten Lebensbedingungen, weshalb sie vorwiegend in beheizten und feuchten Räumen vorkommt – zum Beispiel in Küchen. Sie kann schnell laufen und klettert Wände hoch.
Die Braunbandschabe oder auch Möbelschabe (Supella longipalpa) ist mit 10 bis 14 Millimetern Länge die kleinste im Haushalt auftretende Art. Zu erkennen ist sie außerdem an ihrer gelbbraunen Farbe. Die nachtaktive Kakerlake kommt vor allem in beheizten Gebäuden vor, kann schnell laufen und bei sehr hohen Temperaturen sogar fliegen.
Auch die Amerikanische Schabe (Periplaneta americana) besiedelt hin und wieder deutsche Wohnräume. Sie wird mit einer Länge zwischen 28 und 44 Millimetern noch größer als die Küchenschabe und schätzt Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad. Amerikanische Schaben halten sich vor allem in Gebäuden, Abwasserkanälen, Kellern, Rohrschächten und Steigleitungen auf, können schnell laufen und bei sehr hohen Temperaturen auch fliegen.
Die schwarzbraune Australische Schabe (Periplaneta australasiae) wird 23 bis 30 Millimeter lang. Auch sie kann sich sehr schnell fortbewegen. In Deutschland kommt sie überwiegend in botanischen Gärten und Gewächshäusern vor und bevorzugt Temperaturen um die 30 Grad. Nur gelegentlich siedelt sie in Wohnräume über.
Schaben leben gesellig. Der Zusammenhalt von Schaben‑Populationen und ihre Orientierung erfolgt mit Hilfe von chemischen Duftstoffen, die auch für den Menschen als penetranter, süßlicher Geruch wahrnehmbar sind und einen Befall anzeigen können. Die Bekämpfung erfolgt am besten zielgerichtet durch einen professionellen Schädlingsbekämpfer. Von der Bekämpfung auf eigene Faust mit Insektengift raten Experten dringend ab.