Siamesische Zwillinge
Auf Chang und Eng Bunker geht der Name "siamesische Zwillinge" zurück. Die Brüder wurden 1811 im damaligen Siam (heute Thailand) geboren. Die beiden waren seitlich miteinander verwachsen und wurden auf Jahrmärkten in aller Welt als Sensation ausgestellt.
Später wanderte das Brüderpaar in die USA aus. Dort heirateten sie die Schwestern Adelaide und Sarah Yates, mit denen sie zusammen 21 Kinder hatten. Chang und Eng Bunker starben 1874 innerhalb weniger Stunden im Alter von 63 Jahren.
Alte Zeichnungen und Skulpturen zeigen, dass es siamesische Zwillinge schon immer gegeben hat. Die Abbildung zeigt ein Skelett von siamesischen Zwillingen mit zwei Köpfen, die sich einen Körper teilen. Alter und Herkunft sind nicht bekannt.
Mary und Eliza Chulkhurst wurden 1100 in England geboren. Sie sind auch unter dem Namen "Biddenden Maids" bekannt, benannt nach ihrem Geburtsort. Eliza und Mary waren an den Hüften zusammengewachsen, ihre Darstellung gilt als eine der ältesten, die eine symmetrische Fehlbildung zeigt. Die beiden wurden 34 Jahre alt.
Trennungen von siamesischen Zwillingen sind möglich, wenn jeder Zwilling die lebenswichtigen Organe selbst besitzt und der Stoffwechsel nicht zu kompliziert miteinander verflochten ist. Die Aufnahme aus dem Jahr 1902 zweigt die Trennung der siamesischen Zwillinge Radica und Doodica, die nur durch ein Muskel- und Hautband an der Brust miteinander verbunden waren.
Daisy und Violet Hilton wurden 1908 in England geboren. Die Mädchen waren an Po und Hüfte zusammengewachsen. Ähnlich wie die Bunker-Brüder wurden auch sie in aller Welt als Sensation vorgeführt. Auch Daisy und Violet wanderten in die USA aus, und versuchten ihr Glück mit wechselndem im Showgeschäft. 1969 starben sie verarmt in einem Wohnwagen
Ein prominenter Fall aus jüngerer Zeit sind die am Kopf zusammengewachsenen Schwestern Ladan und Laleh Bijani. Sie wurden 1974 im Iran geboren und wollten unbedingt getrennt werden. Viele Kliniken, darunter auch deutsche, lehnten den Eingriff als zu riskant ab. 2003 wagte ein Ärzteteam aus Singapur den Eingriff - beide Schwestern überlebten die Operation nicht
Zwei Köpfe, aber nur ein Körper: Im Mai 2011 wurden in China siamesische Zwillinge geboren, die sich fast alle Organe teilen. Nur die Wirbelsäule, Speiseröhre und die linke Herzkammer liegen doppelt vor. "Gesundheitlich geht es den Kindern so weit gut. Sie schreien normal", sagte ein Arzt vom Krankenhaus in Suining in der Provinz Sichuan der Zeitung "Huaxi Dushibao". Es sei jedoch nicht möglich, die beiden operativ zu trennen. "Sie können nur zusammen leben - wenn sie Glück haben."
Núria und Marta aus Spanien waren am Unterleib zusammengewachsen und teilten sich eine Leber. Ihre Missbildung war während der Schwangerschaft festgestellt worden. Nach der 32. Woche leiteten die Ärzte die Geburt ein, um Komplikationen zu vermeiden und den Föten ein Überleben zu ermöglichen. Die Zwillinge konnten erfolgreich getrennt werden.
Stuti und Aradhna waren im Juli 2011 zur Welt gekommen. Ein knappes Jahr später wurden sie in einer komplizierten Operation getrennt. Obwohl beide den Eingriff überlebten, starb Aradhna zwei Wochen später an einem Herzinfarkt.