Die größten Irrtümer zum Thema Ernährung
"Karotten sind gut für die Augen", heißt es. Stimmt aber nur bedingt. Das enthaltene Beta-Carotin, die Vorstufe von Vitamin A, schützt zwar vor Nachtblindheit, eine Fehlsichtigkeit lässt sich durch das Knabbern des orangefarbenen Gemüses jedoch nicht beheben. Als Trost: Vitamin A ist auch gut fürs Immunsystem und die Haut. Aber nicht zu viel davon, sonst leuchten Sie noch orange.
"Viel hilft viel." Dieses Motto stimmt nicht immer. Schon gar nicht bei Vitaminen und Mineralien in Nahrungsergänzungsmitteln. Wenn Sie zu viel davon zu sich nehmen – beispielsweise Zink, Magnesium oder die Vitamine A, C, D oder E –, könnte Ihre Gesundheit erheblichen Schaden nehmen.
Wie oft haben Sie diesen Satz schon gehört? "Frisches Gemüse ist gesünder als Tiefkühlgemüse." Das stimmt längst nicht mehr, denn das Gemüse wird direkt nach der Ernte schockgefrostet. Auf diese Weise bleiben selbst lichtempfindliche Vitamine erhalten – und im Übrigen ist es viel bequemer zuzubereiten.
Hat Ihre Oma auch immer gesagt: "Trink kein Wasser auf Kirschen, das gibt Bauchweh!" Früher mag das vielleicht der Fall gewesen sein, da das Wasser mehr Keime enthielt, die das Steinobst im Magen zum Gären brachten. Bei der heutigen Trinkwasserqualität können Sie Ihr Obst aber nun ohne Nebenwirkungen genießen.
"Erdbeerjoghurt wird aus Erdbeeren gemacht." Das stimmt nur zum Teil. Gesetzlich muss ein "Fruchtjoghurt" nur sechs Prozent Früchte enthalten, und ein Joghurt mit "Fruchtzubereitung" braucht sogar nur dreieinhalb Prozent. Der eigentliche Erdbeergeschmack entsteht durch eine Kombination vieler Aromastoffe, die auf sehr unappetitliche Weise hergestellt werden. Vanillin etwa lässt sich aus Holz oder aus von Bakterien verarbeitetem Nelkenöl gewinnen.
"Lightprodukte machen schlank", denkt mancher. Aber sie sind nicht unbedingt kalorienärmer als andere Produkte. Der Begriff "light" ist nicht genau gesetzlich definiert. Wenn das Produkt etwa nur ein paar Prozent weniger Fett oder Zucker enthält als die Originalversion, kann es immer noch sehr kalorienreich sein. Sie sollten deshalb bei den Nährwertangaben immer genauer hinsehen.
Dass Margarine gesünder ist als Butter, stimmt nur bedingt. Für die Figur spielt es keine Rolle. Beides enthält circa 80 Prozent Fett. Entscheidend ist die Art der Fette. Butter enthält mehr gesättigte Fettsäuren, die aus Pflanzenölen hergestellte Margarine mehr ungesättigte Fettsäuren. Egal, was Sie sich lieber aufs Brot schmieren – entscheidend ist, dass Sie es in Maßen tun.
Der Spruch "Bier auf Wein, lass das sein!" kursiert bereits seit dem 19. Jahrhundert – eine Zeit, in der sich nur Reiche teuren Wein leisten konnten. Sie wollten sich mit dem damaligen Armengetränk Bier nicht den Geschmack verderben lassen. "Wein auf Bier, das rat ich Dir!" – besser nicht. Denn grundsätzlich gilt: Nicht zu viel Alkohol und schon gar nicht durcheinander.
Die Tatsache, dass man zu einer Tasse Kaffee immer ein Glas Wasser trinken soll, um den Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen, kann man getrost vergessen. Diese Annahme beruht auf der Fehlinterpretation einer Studie. Heute weiß man, dass Kaffee dem Körper keine Flüssigkeit entzieht, wenn man ihn in Maßen genießt.