Das sind Griechenlands Euro-Verächter und -Retter
Antonis Samaras: Der Chef der konservativen Nea Dimokratia hat sich nur widerwillig der Sparpolitik unterworfen. Sollte der Konservative sein Ziel erreichen, will er die Wirtschaft durch Steuersenkungen ankurbeln.
Evangelos Venizelos: Der starke Mann der Panhellenischen Sozialistischen Bewegung (Pasok) will den eingeschlagenen Weg fortsetzen, weil nur so Griechenland in der Eurozone bleiben könne.
Fotis Kouvelis: Der 64-Jährige Alt-Kommunist ist Chef der Demokratischen Linken. Er genießt hohe Sympathiewerte in Griechenland. Anders als die anderen Parteien am linken Rand, setzt er sich für den Verbleib seines Landes in der Euro-Zone ein. Auch das mit den Geldgebern vereinbarte Sparprogramm stellt er nicht grundsätzlich infrage. Allerdings fordert er Korrekturen, um die Folgen für die Griechen zu mildern.
Alexis Tsipras: Der 38-Jährige ist der Spitzenmann für das Linksbündnis Syriza. Er hat sich als scharfer Kritiker der Sparpolitik profiliert und fordert eine Volksabstimmung über den Rettungskurs. Die Zahlungen an die Kreditgeber will Tsipras einstellen.
Aleka Papariga: Die griechischen Kommunisten stehen fest auf dem Boden des Marxismus-Leninismus. Ihre Chefin Aleka Papariga lehnt die Sparpolitik der Regierung ab. Sie will die griechischen Schulden nicht begleichen und strebt einen Austritt des Landes aus der Eurozone und der EU an. Koalitionen mit anderen linken Gruppen lehnen die Betonkommunisten ab.
George Karatzaferis: Der 64-Jährige steht an der Spitze der rechtsnationalen Völkisch Orthodoxen Gesamtbewegung (Laos). Die Popularität der Partei ist gesunken, nachdem sie zunächst die Regierung des parteilosen Lucas Papademos gestützt hatte. Hals über Kopf verließ Karatzaferis die Regierung und reihte sich wieder in die Schar der Kritiker der Sparpolitik ein. Laos ist für den Verbleib des Landes im Euroraum, lehnt den derzeitigen Sparkurs aber ab.
Panos Kammenos: Seine Partei Unabhängige Griechen gibt es erst seit Februar 2012. Der 46-Jährige gründete sie, nachdem die Nea Dimokratia ihn im Streit um die Sparpolitik aus der Fraktion ausgeschlossen hatte. Kammenos argumentiert, Griechenland sei besetzt von den Geldgebern und müsse befreit werden. Er schlägt rechtspopulistische und antideutsche Töne an. So fordert er unter anderem Reparationszahlungen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
Dora Bakogianni: Die pro-europäische Demokratische Allianz Dimokratiki Symmachia der früheren Außenministerin Dora Bakogianni unterstützt den Sparkurs und plädiert für einen einheitlichen Steuersatz von 20 Prozent.