Krypto-Legende gibt Ausblick Bitcoin: "Das ist der Punkt, der alles verändert"

Allzeithoch. ETF-Liebling. Staatsreserve. Bitcoin ist so groß wie nie zuvor. Dabei begann alles ganz bescheiden. Einer, der früh mit dabei war, ist Eric Demuth. Er gründete mit Bitpanda eine von Europas führenden Krypto-Plattformen – und spricht über Chancen, Risiken und die Zukunft der Finanzwelt.
2014 gründete Eric Demuth gemeinsam mit Paul Klanschek und Christian Trummer in Wien den Kryptobroker Bitpanda. Der Bitcoin-Kurs lag zu der Zeit bei rund 300 Euro und nur wenige Menschen interessierten sich für das digitale "Internet-Geld". Vor allem war es schwer und unsicher, die Währung überhaupt zu handeln. Einer der wichtigsten Anbieter dieser Zeit war Mt. Gox. Die japanische Börse galt als kompliziert, unsicher und unreguliert. Sie brach 2014 mit einem riesigen Skandal zusammen. Aus der Situation entstand für Eric Demuth und seine zwei Mitgründer die große Chance, mit Bitpanda alles sicherer und besser zu machen. Was als Start-Up begann, ist inzwischen ein Milliardenunternehmen.
Bitcoin hat Ende November die 100.000-Dollar-Marke geknackt. Wie wichtig war dieser Meilenstein?
Eric Demuth: "Die 100.000 Dollar-Marke ist nur ein psychologischer Wendepunkt. Der wirkliche Wendepunkt ist die US-Wahl. Das ist der Punkt, der alles komplett verändert. Vielleicht sogar der größte Wendepunkt in der Geschichte der Kryptoindustrie. Jetzt wird eine Regierung kommen, die eindeutig pro Krypto ist. Die Amerikaner werden Krypto fördern und die gesamte Wertschöpfungskette in die USA holen. Wenn die größte Industrie- und Finanzmacht der Welt pro Krypto ist, ist das ein Meilenstein."
Hintergrund: Bereits nach der Wahl versprach Trump, die USA zur Krypto-Hauptstadt der Welt zu machen. Das wirkte sich positiv auf den Bitcoin-Kurs aus und war der entscheidende Faktor für den Anstieg über 100.000 US-Dollar. Jede weitere Bewegung des US-Präsidenten in diesem Bereich wird vom Markt daher genau beobachtet.
Ist die 200.000-Dollar-Marke in diesem Jahr drin?
Demuth: "Wenn die US-Regierung ihre Versprechen einhält, würde ich nicht mehr so vehement dagegen sprechen. Ich bin zwar generell vorsichtig, weil ich kein Freund von Prognosen bin, aber ich halte es definitiv für realistisch."
Donald Trump plant eine strategische Bitcoin-Reserve. Ist das sinnvoll?
Eric Demuth: "Meiner Meinung nach ist es äußerst sinnvoll, Bitcoin als Teil der Staatsreserven in Betracht zu ziehen – nicht nur für die Vereinigten Staaten. Die Vorteile liegen auf der Hand: Als digitales Pendant zu Gold könnte Bitcoin dazu beitragen, den Wert der Staatsreserven zu stabilisieren und vor Inflation zu schützen. Gleichzeitig würde eine Bitcoin-Reserve die Diversifikation staatlicher Vermögenswerte stärken, ähnlich wie es für Privatpersonen sinnvoll ist. Für die USA wäre dies zunächst nur eine kleine Ergänzung zu den bestehenden Reserven. Zudem dürfte Bitcoin langfristig an Wert gewinnen, wovon der Staatshaushalt profitieren könnte."

Zur Person
Eric Demuth ist Mitbegründer und CEO von Bitpanda, einer der erfolgreichsten Fintech-Plattformen Europas und Österreichs erstem Unicorn-Unternehmen. Ursprünglich aus Norddeutschland stammend, begann Demuth seine berufliche Laufbahn als Schiffsmechaniker bei Hapag-Lloyd. Nach dieser Zeit entschied er sich für ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien sowie der London School of Economics and Political Science.
Stichwort "digitales Gold": Ist Bitcoin ein Investment für die breite Masse?
Demuth: "Bitcoin hat all jene positiven Eigenschaften, die auch Gold zugeschrieben werden. Darüber hinaus hat Bitcoin noch einige weitere Vorteile und Features, die Gold nicht bieten kann. Bitcoin ist für mich das Gold 2.0 und damit ein wichtiger Wertspeicher der Zukunft. Der einzige Grund, weshalb das einige bisher nicht so sehen, ist die Volatilität, die aber von Jahr zu Jahr abnimmt. Je größer der Markt ist, desto weniger volatil ist er. Das fördert die Massenadoption."
Hintergrund: 11 Prozent der deutschen Bevölkerung sind im Besitz von Kryptowährungen, wie eine aktuelle repräsentative YouGov-Befragung im Auftrag von Bitpanda belegt. Jeder dritte deutsche Millennial (28-43 Jahre) plant, in den nächsten zwölf Monaten Kryptowährungen zu kaufen. Auch bei der Generation Z (18-27 Jahre) ist das Interesse groß: Fast jeder Fünfte (18 Prozent) will in den Krypto-Markt einsteigen.¹
Warum sind vor allem jüngere Investoren offen gegenüber Bitcoin?
Demuth: "Jüngere Generationen gehen mit ihrem Vermögen anders um als die Generation X und die Boomer. Sie sind gegenüber neuen Anlageklassen wie Kryptowährungen sehr viel aufgeschlossener als die Generationen vor ihnen. Die Zahlen unterstreichen den zunehmenden Optimismus und das gestiegene Vertrauen in die Zukunft von digitalen Vermögenswerten. Unsere stark wachsenden Nutzerzahlen aus den letzten Quartalen belegen dies eindrucksvoll."
Hintergrund: Die YouGov-Studie zeigt, dass 23 Prozent der Gen Z Kryptowährungen mittlerweile als langfristige Anlagemöglichkeit betrachten. Die junge Generation wünscht sich allerdings mehr Sicherheitsmaßnahmen und Transparenz beim Handel².
Mit der MiCA (Markets in Crypto-Assets Regulation) tritt eine EU-weite Verordnung zur Regulierung von Kryptowerten und Krypto-Dienstleistern in Kraft. Was bedeutet das für euch?
Demuth: "Grundsätzlich ist MiCA eine gute Sache, da sie endlich Klarheit schafft und den bisherigen Flickenteppich nationaler Regelungen ablöst. Vorher war es extrem mühsam, da jedes Land eigene Vorschriften hatte. Das Entscheidende wird jedoch die Durchsetzung sein. Es reicht nicht, strenge Regeln für europäische Anbieter zu haben, wenn ausländische Akteure ohne Lizenz Millionen europäischer Kunden bedienen können."
Bitpanda ist eine von Europas führenden Krypto-Investment-Plattformen. Das Unternehmen mit Sitz in Österreich achtet besonders auf die Einhaltung höchster regulatorischer Standards. Ein Beleg dafür ist die Volllizenz für die Verwahrung und den Eigenhandel von Kryptoassets von der deutschen Aufsichtsbehörde BaFin.
Hintergrund: Auf vielen Bitcoin-Börsen wurde in der Vergangenheit ohne Aufsicht und staatliche Regulierung gehandelt. Teilweise zum großen Leidwesen der Kunden. Bitpanda ist eine der sichersten und am strengsten regulierten Trading-Plattformen der Branche. Mit Sitz in der Schweiz ist man zur Einhaltung europäischer Sicherheitsstandards verpflichtet und besitzt unter anderem eine Lizenz der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Die aktuell rund sechs Millionen Kunden wissen das zu schätzen.
Die Inhalte auf dieser Seite wurden von der Ströer Content Group Sales GmbH in Zusammenarbeit mit der Bitpanda GmbH, Stella-Klein-Löw Weg 17, 1020 Wien erstellt.
¹ Die beiden Zahlen basieren auf aggregierten Prozentwerten von 2 Skalenpunkten („Sehr wahrscheinlich“ und „Wahrscheinlich“). Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.053 Personen zwischen dem 02. und 03.07.2024 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.