Verdämmt in alle Ewigkeit: Das deutsche Dämmungs-Desaster
Am Anfang steht der Wunsch nach wohliger Wärme. So beginnt die Dämmung meist mit dem Wärmebild eines Wohnhauses.
Viele Hausbesitzer, die Energie sparen wollen, packen ihr Haus so ein. 16 Zentimeter dicke Styropor-Dämmplatten an einem Haus - Dämmstoff Nummer eins in Deutschland. Kritiker halten das Eintreten von Nässe für unvermeidlich, da sich Baustoffe in Hitze und Kälte bewegen.
Das Ergebnis kann so aussehen: Wasser dringt in die Dämmung ein. Eine geschundene Denkmalfassade in Süddeutschland, voller Putzrisse und Feuchtichkeit. Dank Vergiftung mit Algizid ist sie aber noch nicht veralgt. (Quelle: Konrad Fischer)
Ein weiteres Phänomen: Ein Spatz hat eine neue - gut gedämmte - Heimat gefunden. Die Vorarbeit hat ein Specht geleistet, der das Loch durch den Putz in die Wärmedämmung aus Polystyrol gehackt hat. (Quelle: NDR, "Wahnsinn Wärmedämmung")
Grünes Wunder durch Algen - und eine unangenehme Überraschung für den Hausbesitzer: Veralgte Wärmedämmverbundsysteme als Fassadendämmung (Quelle: Konrad Fischer)
An einer Hausfassade im "Südring" von Rostock wird Algenbewuchs mit einem Hochdruck-Wasserstrahl entfernt. Rund 85 Prozent der Häuser in der Rostocker Südstadt waren im Sommer 2004 von der "Algenplage" befallen. Durch die nicht wärmespeicherfähige Wärmedämmung bei der Sanierung der Plattenbauten unterkühlt die Außenfassade jede Nacht und Wasser kann daran kondensieren.
Häufig werden Klinker-Elemente vor echte Klinker-Mauern geklebt. Der Architekt Konrad Fischer prüft eine vorgesetzte Fassade durch Aufsägen. (Quelle: Konrad Fischer)
Fischers Verdacht bestätigt sich: Laut seinem Befund hat sich im Dämmsystem Nässe angesammelt. Und das ist noch nicht alles. (Quelle: Konrad Fischer)
Der Architekt konstatiert weiter: Im nassen Fassaden-System hat sich Schimmel gebildet. Rechts neben dem Klebeschaum ist das eingepackte Original-Mauerwerk zu sehen. (Quelle: Konrad Fischer)