Benzinpreise: Benzinpreisentwicklung seit 1950
1950: Ludwig Erhard ist seit einem Jahr Bundesminister für Wirtschaft. Er prägt die wirtschaftliche Entwicklung Westdeutschlands erheblich und gilt als Schöpfer des deutschen Wirtschaftswunders. Normalbenzin kostete damals noch 56,3 Pfennig pro Liter und Diesel 33,8 Pfennig. (
1955: Am 19. Januar 1955 rollen die ersten Goggomobile vom Band. Der Benzinpreis zieht auf 63,3 Pfennig an, der für Dieselkraftstoff auf 46,5 Pfennig. (
1973: In Folge der Ölkrise, in der die OPEC bewusst die Fördermengen drosselt, steigen die Preise weiter an. Normalbenzin kostet 69,4 Pfennig, Superbenzin 76,9 Pfennig und Dieselkraftstoff mit 70,6 Pfennig mehr als Normalbenzin. In Deutschland gibt es die ersten autofreien Sonntage. (
1976: Bei den Bundestagswahlen von 1976 wird Helmut Schmidt erneut als Bundeskanzler gewählt. Der Literpreis für Normalbenzin steigt auf 89,3 Pfennig. Superbenzin kostet 95,0 und Dieselkraftstoff 89,3 Pfennig. (
1981: Anti-Atomkraft-Demos stehen auf der Tagesordnung. In Folge der zweiten Ölkrise erreichen die Preise an den Tankstellen ein Rekordhoch von 138,3 Pfennig für Normalbenzin, 143,5 für Super und 130,4 Pfennig für Diesel. (
1988: Waffenstillstand zwischen dem Iran und Irak. Die Preise fallen auf 91,8 Pfennig für Normalbenzin, 97,1 Pfennig für Superbenzin und 88,3 Pfennig für Diesel. Die Mineralölgesellschaften hatten mehrfach vergeblich versucht, die Preise zu erhöhen. (
1994: Die Gründung der WTO und die Privatisierung der Bahn prägen das Jahr, während Benzin auf 150,7 Pfennig, Super auf 155,7 und Diesel auf 114,1 Pfennig klettern. Nach jährlichen Preissteigerungen wird Anfang des Jahres zusätzlich die Mineralölsteuer erhöht.
1999: Hans Eichel wird neuer Finanzminister. Nachdem am 1. April die Ökosteuer in Kraft getreten ist, steigen die Preise für Normalbenzin auf 164 Pfennig und für Super auf 168,8 Pfennig. Dieselkraftstoff kostet 124,4 Pfennig.
2001: Nach den Anschlägen auf die USA und die dadurch eröffnete Talfahrt der Börsen übersteigt der Benzinpreis erstmals die Marke von jetzt einem Euro. Normalbenzin kostet 1,02 Euro und Super 1,04 Euro. Diesel kostet 82,2 Cent.
2005: Durch den Hurrikan Katrina klettert der Kraftstoffpreis auf neue Rekordhöhen: Super war zeitweise sogar teurer als 1,40 Euro. Im Schnitt kostet Normalbenzin 1,19 Euro, Super 1,21 Euro und Diesel 1,06 Euro.
2006: Die Sorge vor einer Eskalation im Atomstreit mit dem Iran und der Konflikt zwischen Israel und dem Libanon halten den Ölpreis hoch. Super steigt wieder über die Marke von 1,40 Euro und Diesel über 1,10 Euro.
Herbst 2007: Die Preise für Rohöl steigen wieder. Besonders teuer sind Heizöl und Diesel. Ein Liter Diesel kostet im bundesweiten Durchschnitt mehr als 1,22 Euro und ist damit so teuer wie noch nie.
Ende November 2007: Lange Zeit war Normal-Benzin an den Zapfsäulen weitaus günstiger als Super-Benzin. Doch schon in den letzten Monaten wurde der Preisabstand immer geringer. Nachdem Marktführer Aral vorgeprescht war, ist Normal seit Ende November bundesweit genauso teuer wie Super.
Juli 2008: Beinahe wöchentlich erklimmen die Öl- und Spritpreise neue Rekordhöhen. Mitten in der Feriensaison mussten die Autofahrer in Deutschland für einen Liter Super im Durchschnitt in der Spitze mehr als 1,60 Euro berappen. Auch beim Diesel verzeichnete der ADAC mit einem Durchschnittspreis von 1,56 einen neuen Rekord. Ende Juli setzte dann eine Entspannung ein: Im August kostet der Liter Sprit wieder weniger als 1,40 Euro.
Entspannung im Jahr 2009: In Folge der Finanzkrise bricht der Ölpreis ein, was auch an der Zapfsäule zur Entspannung führt. Der Durchschnittspreis von Super sinkt von 1,38 auf 1,27 Euro. Doch diese Entwicklung ist nur von kurzer Dauer.
2011: Der Preis für Rohöl pendelt sich 2011 auf sehr hohem Niveau ein. Der Grund: Die hohe Nachfrage aus China und den Schwellenländern. Normalbenzin kostet im Schnitt 1,47 Euro pro Liter. Für Superbenzin zahlen die Autofahrer im Schnitt 1,52 Euro pro Liter. Aber auch für Diesel müssen die Verbraucher tief in die Tasche greifen. Der Liter kostet hier 1,40 Euro im Schnitt.