Kostenloses Angebot Digitalführerschein für alle gestartet
Ab sofort können Bürger sich mit einem kostenfreien Angebot fit für die digitale Welt machen. Der Erwerb des neuen Digitalführerscheins soll alle nötigen Kompetenzen vermitteln und richtet sich an alle Altersgruppen.
Die Initiative Deutschland sicher im Netz (DsiN) hat heute gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium den neuen DsiN-Digitalführerschein (DiFü) vorgestellt.
Das Bildungsangebot soll Verbrauchern aller Altersstufen dabei helfen, ihre digitalen Kompetenzen einzuschätzen und sich gezielt fortzubilden, um digitale Dienste im privaten, beruflichen oder ehrenamtlichen Kontext souverän und sicher nutzen zu können. Außerdem soll der in diesem Rahmen erworbene DiFü auch als Nachweis der eigenen Digitalkompetenz dienen.
"Der DiFü bietet allen Bürgerinnen und Bürgern gleich welcher Altersgruppe die Chance, ihre digitalen Kompetenzen auf interaktive Art und Weise zu überprüfen, auszubauen und zu vertiefen. Ich freue mich darüber, dass ab heute das Produkt eines solch wichtigen Projektes zur Stärkung der digitalen Teilhabe der Öffentlichkeit zur Verfügung steht", erklärte Markus Richter, Staatssekretär der Bundesinnenministerin anlässlich der Vorstellung des neuen Angebots.
Fokus soll auf Wissensvermittlung von digitalen Alltagskompetenzen liegen
Der Schwerpunkt des neuen Angebots soll vor allem auf der Vermittlung von digitalen Alltagskompetenzen liegen, die heute jeder für den sicheren Umgang mit dem Internet braucht. Künftig soll es darüber hinaus aber auch Angebote zu speziellen Fokusthemen wie Computersprache und künstlicher Intelligenz geben.
Das Portal kann ab sofort unter difü.de genutzt werden. Die Inhalte sind in sechs Kompetenzfelder gegliedert, in denen Nutzer sich weiterbilden können und abschließend auch ihre Kompetenzen nachweisen müssen. Sie heißen "Geräte", "Internet", "Kommunikation", "Datenwelt", "Gefahrenschutz" und "Technologiealltag".
Teilnehmer können zu Beginn einstellen, ob die zu vermittelnden Kompetenzen sich eher an privater oder beruflicher Nutzung orientieren sollen. Außerdem gibt es drei verschiedene Kompetenzlevel.
Dadurch soll sichergestellt werden, dass sowohl absolute Einsteiger als auch Fortgeschrittene passende Inhalte erhalten. Ein Beispiel: Auf Level 1 wird unter "Geräte" – "A1 Router & (W)LAN" etwa die Frage geklärt, was WLAN und was ein Router ist und wie man diesen einrichtet.
Auf Level 2 wird an dieser Stelle bereits die Frage erörtert, was ein Router eigentlich macht, welche Routereinstellungen wichtig sind und wo man diese anpasst. Level 3 greift die Frage nach den Routereinstellungen erneut auf, vertieft diese aber noch weiter. Außerdem wird hier etwa auch noch geklärt, wie man ein Heimnetzwerk einrichtet.
Angebot richtet sich an Nutzer unterschiedlicher Kompetenzstufen
Grundsätzlich können Nutzer in alle Inhalte aller Level hineinschnuppern und in ein anderes Level wechseln, sollten die Inhalte zu einfach zu oder schwer sein. Wer unsicher ist, wie es um die eigene Kompetenz bestellt ist, kann einen kurzen Einschätzungstest mit zwölf Fragen absolvieren. Anschließend wird empfohlen, welches Level man wählen sollte.
Wer den Lernfortschritt speichern oder sich abschließend ein Zertifikat ausstellen lassen möchte, muss sich allerdings registrieren. Sicherheit soll hier einerseits eine Mehrfaktorauthentifizierung bieten (aktuell via SMS, später auch über die AusweisApp2). Das Zertifikat selbst werde mit einer individuellen ID versehen, sodass auch für Dritte nachprüfbar sein soll, ob das Zertifikat tatsächlich echt ist.
Das Angebot richte sich explizit an die große Mehrheit der Nutzer, betont DsiN-Geschäftsführer Michael Littger. Es sei weder nur für Beschäftigte im IT-Bereich noch ausschließlich für Menschen, die vor allem digitale Basiskompetenzen benötigen.
Es richte sich genauso auch an jüngere Nutzer, die zwar keine Probleme damit hätten, Apps zu installieren oder sich mit dem WLAN zu verbinden, dafür vielleicht aber Wissenslücken im Bereich der Datensparsamkeit aufweisen.
Auch soll der DiFü sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext wichtige Kompetenzen vermitteln, die für die individuelle Sicherheit im Netz essenziell seien.
Das betonte auch Staatssekretär Markus Richter: Die überwiegende Mehrheit der Cyberangriffe könnte laut BSI verhindert werden, wenn Nutzer im privaten wie beruflichen Alltag aufmerksamer sein würden und Grundregeln des sicheren Verhaltens im Netz beachteten. Auch dazu könne das Ausbildungsangebot im Rahmen des Digitalführerscheins die Nutzer befähigen.
- Presseveranstaltung zum Start des Digitalführerscheins
- Eigene Recherche