Die größten Hardware-Flops aller Zeiten
Der Tower-Computer PowerMac G4 Cube von Apple aus dem Jahre 2000 war zwar schick, aber extrem teuer und zudem kaum erweiterbar. Der unpraktische Tower wurde nach einem Jahr wieder vom Markt genommen.
Die von Apple entwickelte Spielkonsole Pippin kam 1995 auf den asiatischen und später auch auf den amerikanischen Markt. Sie war zu langsam, technisch rückständig und obendrein hässlich. Wegen der fehlenden 3D-Grafik wurde sie als Billig-Konsole vermarktet, dafür war sie für 600 Dollar aber viel zu teuer – ein totaler Flop.
Coole Technik, doch kaum jemand nutzte sie: Das Bildtelefon war eines der Technik-Highlights zur ISDN-Einführung. So recht durchsetzen konnte es sich nicht. Mit Webcam und Breitbandinternet gab es bald einen besseren Weg, seinen Telefonpartner zu sehen.
1996 stellte die Deutsche Telekom den Skyper auf der CeBIT vor: Der Westentaschenempfänger zeigte Informationen und Textnachrichten an. Der große Durchbruch blieb den Pager hierzulande verwehrt - das Handy bot mehr Möglichkeiten und war schon ab Ende der 90-er für die breite Masse erschwinglich.
Außer der ZIP-Disk gab es weitere Versuche, das Prinzip der Diskette mit größerer Kapazität fortzusetzen. Es gab SuperDisk-Laufwerke für 120-MB-Medien und, wie hier abgebildet, HiFD-Laufwerke und -Disks mit 200 MB, die sogar die alten Disketten lesen konnten. Durchsetzten konnte sich keines der Formate, vor allem die Disketten waren alle zu teuer.
Auch wenn derzeit ständig neue 3D-Fernseher in den Handel kommen und 3D im Kino Besucherrekorde aufgestellt hat: 3D mit Rot-Grün-Brillen war ein Flop. Es gab in der Vergangenheit gleich mehrere Versuche, die farbanaglyphe Technik populär zu machen, durchgesetzt hat sie sich nicht. Nicht nur die billige Pappbrille hat gestört, sondern auch die falschen Farben. Doch auch jetzt, nachdem der neuerliche Hype um 3D weitgehend verflogen ist, könnte 3D eine Randerscheinung bleiben.
Quadrophonie sollte eine Weiterentwicklung zum Stereo-Sound darstellen. Die Musik sollte aus allen vier Ecken kommen, wie auch beim Stereoklang aus jeder Box unterschiedliche Töne. Die Idee fand nur wenig Freunde. Für Quadrophonie benötigte man nicht nur zwei Boxen mehr, sondern vor allem eine spezielle Quadro-Anlage. Entweder reichte den meisten Stereo aus oder es scheiterte am geeigneten Platz für alle vier Boxen – zudem war die optimale Hörposition schwer zu finden.
High-Tech-Haushaltsgeräte: Da die Technik immer weiter voranschreitet, wird es auch immer mehr High-Tech-Haushaltsgeräte mit Internet-Anschluss geben. Einen Durchbruch werden sie wohl nie erleben. Die betreffenden Artikel werden Nischenprodukte bleiben. Die meisten Menschen werden nicht wollen, dass der Kühlschrank eigenständig Lebensmittel nachbestellt. Viele dieser Geräte wurden bereits auf Messen präsentiert – und danach nicht mehr gesehen.
1970 wurde die von Telefunken, Decca und Teldec entwickelte Bildplatte (Television Disk, TED) erstmals vorgestellt. Das System ähnelte einem Plattenspieler; ein Diamant tastete die Informationen ab. Die Platten waren sehr empfindlich, die Geräte zu teuer, die Spieldauer viel zu kurz. Die Geräte verschwanden schnell wieder vom Markt. Ein weiterer Versuch, Bewegtbilder auf eine Scheibe zu bringen, war die Laserdisc von Philips, zehn Jahre später. Auch sie konnte sich nicht durchsetzen. (Bild: Telefunken)
Ende der 1970er Jahre entbrannte auf dem Markt für Videobänder ein Format-Krieg, den das VHS-System für sich entscheiden konnte. Betamax von Sony sowie Video 2000 von Grundig (hier im Bild) und Philips waren die Verlierer, obwohl sie technisch weiterentwickelt waren. Einen Flop hielt die Technik-Geschichte für das VHS-Format jedoch auch bereit: Das Nachfolgesystem S-VHS konnte sich nicht durchsetzen.
Der Intel-Prozessor Pentium Pro kam 1995 auf den Markt. Er war eine Weiterentwicklung des vorherigen Pentium-Prozessors. Sein Geburtsfehler war die Ausrichtung auf 32-Bit-Software – zu einer Zeit, als diese im Gegensatz zu den älteren 16-Bit-Anwendungen kaum verbreitet war. Die Folge: Der Pentium Pro wurde zum Verkaufs-Flop und wurde lediglich in Servern eingesetzt. Als die Zeit für 32 Bit reif war, dominierte längst der kompatiblere Intel Pentium II mit inzwischen höheren Taktraten.
Im Jahr 2001 wiederholte Intel mit dem auf 64 Bit ausgerichteten Prozessor Itanium den alten Fehler. Die auf dem Markt dominierenden 32-Bit-Programme liefen auf dem Intel Itanium nur langsam. Intels Konkurrent AMD nutzte diese Schwäche und war mit Prozessoren, die sowohl 64- als auch 32-Bit-Befehle gleich schnell bearbeiten konnten, sehr erfolgreich.
2000 sollte der Rambus-Speicher nach Plänen von Intel einem Pentium-4-Rechner einen Geschwindigkeitsschub verleihen. Für Intel war Rambus einer der teuersten Flops der Firmengeschichte. Preisabsprachen zwischen den Chipherstellern verteuerten die Module derart, dass Pentium-4-PC wie Blei in den Regalen lagen. Gegen Konkurrent AMD, der mit seinem Modell Athlon auf den billigeren DDR-Speicher setzte, hatte Intel rund zwei Jahre lang keinen Stich. Rambus gelang der Sprung nur in einige Server-Systeme.