Kuriose Corona-Überschriften
Videokonferenzen statt Unterricht, Maskenpflicht und Kontaktverbote statt geselligen Beisammenseins: In der Corona-Krise hat sich unser Alltag auf eine Art verändert, die zuvor undenkbar schien. Ein Blick auf die Schlagzeilen der vergangenen Monate macht deutlich, wie absurd das alles ist.
Vor allem zu Beginn der Pandemie rüsteten sich viele Deutsche für den Katastrophenfall. Die Supermärkte bleiben zwar weiterhin offen. Doch auch ein Jahr später kann es sinnvoll sein, sich vorzubereiten, falls man sich doch unvermittelt in Quarantäne begeben muss und nicht einmal mehr zum Einkaufen raus darf. Unseren Ratgeber dazu finden Sie hier.
Die Regeln "bitte freundlich bleiben und großzügig Trinkgeld geben" gelten natürlich auch in der Corona-Krise. Aber nicht nur die.
Treffen in großen Gruppen sind verboten. Öffentliche Veranstaltungen sowieso. Doch wie sieht es mit einer privaten Grillparty im Garten aus? Im April 2020 ließ sich die Frage so beantworten: Es kommt darauf an, wo Sie wohnen. Aktuell sind Treffen mit mehreren Leuten, die nicht im eigenen Haushalt leben, in den meisten Gegenden verboten.
Das passiert, wenn etwas Ordinäres wie Klopapier fast schon Kultstatus erreicht.
Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: In den Pflegeheimen herrschen zum Teil desolate Zustände. Soldaten sollen aushelfen.
In Südamerika spielen sich tragische Szenen ab: Weil so viele Covid-19-Patienten versorgt werden müssen, wird der Sauerstoff in den Krankenhäusern knapp. Angehörige in Brasilien versuchen auf eigene Faust, das lebensrettende Gas zu besorgen.
"Euer Ehren, ich bin keine Katze!" – mit diesem hilflosen Satz sorgte ein US-Anwalt im Februar für Lacher. Auf seinem Rechner war ein Katzenfilter aktiviert, als er sich in eine virtuelle Gerichtsverhandlung einloggte und den Aus-Knopf nicht fand. Hier können Sie die Geschichte hinter der kuriosen Videoaufzeichnung nachlesen.Seitdem viele Büros und Schulen geschlossen sind, müssen sich auch die Deutschen teilweise zum ersten Mal mit Videokonferenz-Software herumschlagen. Da passieren immer wieder solche Pannen.
Kniebeugen und in die Hände klatschen, wenn's zu kalt wird – das war laut Medienberichten der Vorschlag von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Dezember, als über Schutzmaßnahmen an Schulen diskutiert wurde. Der Präsenzunterricht sollte weiterhin stattfinden, bei regelmäßigem Lüften. Bis heute gibt es keine einheitliche Lösung für das Problem. Die Schulen sollen trotzdem schrittweise wieder geöffnet werden.
Ja, ein Nebensitzer, der lautstark in sein Handy quasselt, ist schon nervig – aber ist ein Sprechverbot in der Bahn nicht ein bisschen drastisch? Nicht während einer Pandemie! So denkt man jedenfalls in Teilen Spaniens. Hintergrund ist, dass sich das Coronavirus vor allem über kleine Luftpartikel verbreitet, sogenannte Aerosole. Beim lauten Reden, Lachen oder Singen werden besonders viele ansteckende Partikel ausgestoßen. In geschlossenen, schlecht belüfteten Räumen, ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch. Durch Masken, Lüften und das Vermeiden von lauten Gesprächen lässt sich das Risiko verringern.
Touristen in einem Hotel? Wo gibt's denn so was? In Köln! – Polizeimeldungen während einer Pandemie sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.
Statt Drogenlagern werden jetzt illegale Friseursalons ausgehoben. Den Betreibern und Kunden drohen Strafen. Hier eine Meldung aus Düsseldorf vom Mai 2020. Demnächst dürfen Friseursalons wohl wieder legal öffnen. Und die Polizei kann andere Verbrecher jagen.
Solche Meldungen erreichen uns nun fast täglich aus dem ganzen Bundesgebiet: Irgendwo wird gefeiert, die Polizei rückt an, die Gäste ergreifen die Flucht. Kurios. Und ein bisschen lästig – sowohl für die Polizei als auch für alle, die sich artig an die Regeln halten.
Der Kampf um den Mund-Nasen-Schutz ist ein Dauerthema in der Pandemie. Immer wieder kommt es sogar zu tätlichen Auseinandersetzungen deswegen. In Braunschweig hatte ein Richter die Nase dermaßen voll, dass er einer jungen Maskenverweigerin neben einem Bußgeld auch noch eine Strafarbeit aufbrummte.
Auch so mancher Politiker verhielt sich nicht besonders vorbildlich im Hinblick auf die Maskenpflicht. So sorgte dieses Foto von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier im September 2020 für Aufsehen. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hingegen wurde mehrfach mit Maske unter dem Zinken gesichtet.
Kurz vor dem ersten Lockdown im März 2020 herrschte große Nervosität. Neben Desinfektionsmitteln, OP-Masken und Seife wurde auf einmal Klopapier zur heiß begehrten Ware. Auf Ebay Kleinanzeigen verlangten Händler zeitweise bis zu 50 Euro pro Packung. Im Rückblick lässt sich das nur schwer erklären.
Auch Pastaregale waren häufig leer und die Hefe ständig ausverkauft. Das hat aber nicht nur was mit Hamsterkäufen zu tun, sondern auch mit einem Überschuss an Freizeit. Viele Deutsche suchten nach einem neuen Hobby, das sich gut in den eigenen vier Wänden ausüben lässt – und entdeckten dabei ihre Liebe zum Brotbacken.
"Eigentlich müsste ich zu jedem von Ihnen nach Hause kommen und mich drei Stunden um Ihre Kinder kümmern, damit Sie auch mal Sport machen können oder Zeit für etwas anderes haben." – Das sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einer Dialogveranstaltung Anfang Februar, bei der sie um Verständnis für den langen Lockdown warb. Berufstätige Eltern leiden besonders unter der Doppelbelastung durch Job und Homeschooling. Anders als in der Wirtschaft gibt es jedoch keine starke Lobby, die die Elterninteressen vertritt.
"Würden Sie heute ins Restaurant gehen?" – das fragten t-online-Leser im Mai 2020 den Virologen Jonas Schmidt-Chanasit. Ein Jahr später muss man sich noch immer fragen, an welchen Orten das Infektionsrisiko am größten ist und was man relativ gefahrlos machen kann. Denn frühestens Ende 2021 wird ein signifikanter Teil der Bevölkerung vor einer schweren Covid-19-Erkrankung geschützt sein.
Die Kneipen und Kulturstätten mussten als erstes dicht machen, als die zweite Welle an Fahrt aufnahm. Nicht nur in Deutschland hat das fatale Folgen für die Gastronomie und Lebensmittelindustrie. In England mussten im Februar 50 Millionen Liter Bier vernichtet werden. Deutsche Brauereien befürchten ein ähnliches Schicksal. Dabei hat der Alkoholkonsum im Lockdown zugenommen.
Auch der Hersteller der Marke "Corona Extra" klagt über Verluste. Dabei verkauft sich das Bier mit dem vermeintlich unbeliebten Namen in der Corona-Pandemie so gut wie noch nie. Hat sich der Geschmack der Kunden verändert oder nur ihr Sinn für (Galgen-)Humor?
Nie wieder Feuerwerk zu Silvester? Auch das schien vor der Pandemie undenkbar. Zum Jahreswechsel 2020/2021 konnte man aber erstmals sehen – und hören – , was das in der Praxis bedeutet. Die Feinstaubbelastung war nach dem Feuerwerksverbot so niedrig wie schon lange nicht mehr. Auch die Rettungskräfte hatten weniger zu tun. Lobbyverbände warnten jedoch vor einem nachhaltigen wirtschaftlichen Schaden. Ob das Alarmismus war, wird sich noch zeigen.
Eine Karten-App, die einen festen Radius anzeigen kann, hat vor der Pandemie wahrscheinlich vor allem Outdoor-Fans interessiert. Doch bei extrem hoher Inzidenz können die Landkreise in der Corona-Pandemie nun Ausgangssperren verhängen. Bürgerinnen und Bürger dürfen sich dann nur noch innerhalb von 15 Kilometern von ihrem Wohnort weg bewegen. Wer wissen will, ob sein Ziel noch innerhalb dieser Grenzen liegt, kann hier nachsehen.
Auch Unternehmen werden in der Corona-Krise mitunter kreativ, wenn es um den Schutz der Mitarbeiter geht. Chinas Luftfahrtbehörde soll im Dezember sogar mal vorgeschlagen haben, dass Flugbegleiter Windeln tragen sollen, damit sie das Klo vermeiden können.