Faszination Jagd
Mit dieser uralten Hahnflinte wird heute kaum noch jemand auf die Jagd gehen. Eine Flinte zeichnet sich dadurch aus, dass Schrotpatronen eingeführt werden - und bei der Explosion des Pulvers verlassen hunderte kleine Bleikugeln in einer Wolke den Lauf.
Stilleben zur Jagd: ein erlegter Fasan.
Die meisten der etwa 350.000 Jäger in Deutschland gehen übrigens eher selten wie hier mit Krawatte und kerzengeradem Scheitel in den Wald. Dieser Jäger schultert übrigens eine Büchse: Bei dieser wird ein Projektil aus einer Patrone verschossen. Anders als bei Schrotladungen weist der Lauf ein gezogenes und gedrehtes Tiefenprofil auf, mit dem die Kugel Drall und damit Stabilität im Flug erhält.
Das Thema Jagd wird in der Gesellschaft kontrovers diskutiert: Die Gegner wollen die uralte Jagdtradition am liebsten sofort beenden. Die Jagd-Befürworter betonen Verantwortung und Naturschutz. Übrigens durchlaufen Jäger und auch Schützen eine tiefgestaffelte Hintergrund-Prüfung durch die Sicherheitsbehörden. Auffällige Extremisten und Kriminelle erhalten so definitiv keine legale Waffe.
Mittendrin in der Natur: Jäger sind nicht nur gute Schützen, sie kümmern sich auch intensiv um Natur und Umwelt.
Exklusive Jagdwaffen werden bis heute mit höchster Handwerkskunst gearbeitet: Dieser Drilling 12/76, mit dem sich aus drei Läufen jeweils ein Schuss abgeben lässt, hat der fränkische Traditionsanbieter Wilhelm Heym in Handarbeit gefertigt. Er kostet 65.000 Euro. Das bedeutet die 12/76: 76 Millimeter ist die Länge des Patronenlagers. Die 12 stammt aus der englischen Geschichte: Wenn aus einem englischen Pfund Blei (453 Gramm) zwölf Kugeln gegossen wurden, dann passt genau eine dieser Kugeln durch den Lauf.
Edle Hölzer, feinste Ornamente und Reliefgravuren mit Jagdmotiven, gefertigt in Handarbeit: Diese "Jumbo"-Jagdflinte von Wilhelm Heym kostet 70.000 Euro.
Zierde und sonst nichts: Dieses gravierte Nashornmotiv verziert die Unterseite der Luxusflinte von Heym. Ins Visier nimmt es aber kein verantwortungsvoller Jäger. Denn Nashörner stehen schon lange unter Naturschutz.
Hunde, Fasane, Hasen und elegante Arabesken zieren diese luxuriös ausgestattete Flinte von Wilhelm Heym für 65.000 Euro.
Diese Silberbüchse ist erschwinglich: Der Komplettanbieter Frankonia hat sie für knapp 1700 Euro im Programm.
Die Gladius-Flinte von Frankonia ist mit traditionellen Arabesken und Ornamenten verziert. Eine Flinte ist ein Gewehr, aus der Schrotladungen verschossen werden. Die Läufe sind dabei innen glatt. Hier handelt es sich um eine Bockdoppelflinte - so genannt, weil zwei Läufe übereinander "aufgebockt" sind.
Drei Jagdflinten. Ganz links und ganz rechts je ein Zwilling mit zwei nebeneinander liegenden Läufen. In der Mitte eine Bockdoppelflinte, bei der die Läufe übereinander liegen.
Das Zielfernrohr wird justiert. Mit seiner Hilfe muss man ein Zwei-Euro-Stück auf 100 Meter Distanz treffen. Fünf Schüsse dürfen dazu nicht mehr als drei Zentimeter auseinanderliegen.