Die exklusivsten Kameras der Welt
Für private Nutzer sind die spiegellosen Lunar-Systemkameras von Hasselblad konzipiert. Technisch größtenteils mit Sony-Modellen identisch, machen besonders exklusive Materialien den hohen Preis von teilweise über 10.000 Euro aus.
Den vorläufigen Höhepunkt der Individualisierung bildet die jeweils auf 200 Exemplare beschränkte Lunar Gold Limited Edition und Chrom Limited Edition mit einem Griff aus Hirschleder.
So edel wie die Kamera selbst präsentiert sich auch die Verpackung der Hasselblad Lunar.
Aus unserer Sicht bleibt zu hoffen, dass Hasselblad ganz in der Tradition früherer Zeiten zusätzlich zum ausgefallenen Design sowie zur exquisiten Material- und Verarbeitungsqualität ebenfalls wieder mehr auf technische Innovationen setzt.
Digitale Fotografie war 1969 noch "Science-Fiction" als im Rahmen der Apollo 11 Mission die Astronauten Neil Armstrong und Edwin Aldrin mit einer modifizierten Hasselblad 500 erste Fotos von der Mondoberfläche machten. Für Hasselblad folgten weitere Einsätze auf dem Erdtrabanten sowie im Weltall.
2013 eröffnete Hasselblad in Tokyo den ersten eigenen Shop, wo die Kameras im exklusiven Ambiente eines Juweliers verkauft werden.
Eine Nummer kleiner sind die Stella-Kompaktkameras ebenfalls als Hasselblad-Derivate von Sony-Modellen. An Stelle einfacher Plastik-Bauteile werden Aluminium oder Carbon für den Korpus, mit Mahagoni oder Padouk aber auch exotische Hölzer für den Griff verwendet.
Über ein halbes Jahrhundert lang standen die Mittelformatkamera Hasselblad 500 und ihre Weiterentwicklungen – später unter dem Namen V-Serie verkauft – als Synonym für das gleichnamige Unternehmen aus Schweden. Ein typisches Merkmal war der aufklappbare Lichtschachtsucher.
Später konnten auch digitale Kamerarückwände an analoge Modelle montiert werden. Bedingt durch die sinkende Nachfrage wurde 2013 mit der 503CW die Produktion des letzten Modells der V-Serie eingestellt. Für professionelle Fotografen werden inzwischen digitale Kameras beispielsweise der H-Serie angeboten.
Passend zur langjährigen Kooperation mit Ferrari wurden dessen offizielle Kalender wie in diesem Fall 2012 mit Hasselblad-Kameras produziert. Fotograf Günther Raupp ist bereits seit 1978 davon überzeugt: "Neben der einmaligen Qualität, die Hasselblad liefert, begeistert mich gerade in so speziellen Situationen das einfache Handling der Kamera. Wenn ich unter einem extremen Zeitdruck arbeite, erwarte ich schließlich, dass meine Kamera wie ein Revolver im Wilden Westen funktioniert, eine zweite Chance bekommt man nicht. Bei einem Shooting muss ich den Kopf für meine Kreativität freihaben, da will ich mich nicht mit Technik belasten."
Auch Leica hat Foto-Geschichte geschrieben. Weltberühmte Fotos wie diese Aufnahme von Cassius Clay / Muhammad Ali aus dem Jahr 1966 von Thomas Hoepker wurden mit Kameras von Leica aufgenommen.
Die "Ur Leica" war 1914 die erste erfolgreiche Fotokamera für einen 35 mm Kinofilm im Aufnahmeformat 24 x 36 mm revolutionierte mit dem Prinzip "kleines Negativ – großes Bild" die Ausdrucksmöglichkeiten der Fotografen, die bislang auf überwiegend sperrige Plattenkameras angewiesen waren. Das Original der "Liliput" ist noch heute in Besitz von Leica, ebenso wie die ersten Negative und Abzüge. Bei Auktionen wechseln außergewöhnliche Exemplare zum Teil für exorbitante Summen die Besitzer. Den aktuellen Rekord hält ein Prototyp aus dem Jahr 1923 mit 2,16 Millionen Euro. Von der Leica 0-Serie blieben nur zwölf von 25 Exemplaren erhalten.
Bei Leica wird größtenteils per Hand gearbeitet. Das ist ein Grund dafür, warum die Kameras aus Wetzlar keine Schnäppchen sind. Bis auf wenige Ausnahmen wie die von uns getestete M-P tragen alle Leica-Kameras das markante rote Logo. Profi-Fotografen lassen es zwecks Diskretion und Unauffälligkeit gerne verschwinden. Wer möchte, kann seine individuelle Leica aber auch à la Carte mit farbenfrohem Leder bestellen. Ansonsten dominiert der klassische Look.
Anders als Hasselblad produziert Leica neben den Kameras ebenfalls eigene Objektive, die zu den Besten weltweit zählen. Dank vielfältiger Kompatibilität ist das Angebot an Leica-Objektiven riesig. Das Design der hier dargestellten Leica T wurde zusammen mit Audi entwickelt und der Korpus wird aus einem massiven Block Aluminium gefräst. Bis auf vier haptische Bedienelemente wird die Kamera ausschließlich über den Touchscreen auf der Rückseite bedient. Wie die Baureihen D-Lux und V-Lux ist die Leica T mit einem integrierten Wi-Fi-Modul zur Fernsteuerung ausgestattet.
Die Leica S ist als modernes Profi-Modell konzipiert und mit rund 23.000 Euro ohne Objektive aktuell die teuerste Serienkamera aus Wetzlar. Als Jubiläumsedition kostete sie 2014 genau 29.500 Euro – exklusive Gravur inklusive. Leica beweist immer wieder aufs Neue, wie eine legendäre Tradition mit zeitlosem Design, außergewöhnlicher Qualität und innovativer Technik vereint werden kann.
Eine Beziehung der besonderen Art ging Leica mit Lenny Kravitz ein, der leidenschaftlich gerne fotografiert. Das spiegelt sich auch in seinem Buch „Flash“ mit Fotografien von ihm wieder. Seine erste Leica-Kamera bekam er schon mit 21 Jahren von seinem Vater geschenkt – eine gute Investition.
In Anlehnung an seine Foto-Leidenschaft entstand das auf 125 Exemplare limitierte Set Leica M-P "Correspondent" by Lenny Kravitz, das sich durch sein markantes Design auszeichnet. So weisen die glänzend schwarzlackierte Kamera und die dazu passenden Objektive als Hommage an eine gebrauchte Kameraausrüstung bewusst Abnutzungsspuren auf, wie sie üblicherweise erst nach vielen Jahren unter Dauereinsatz entstehen. Dafür wurde jedes Set ganz individuell in Handarbeit mit einem "used Look" versehen und somit zum Unikat.
Ein weiteres Merkmal ist das ungewöhnliche Leder aus sehr hochwertiger Wasserschlange – natürlich aus kontrollierten Quellen, die nicht unter Artenschutz stehen. Das edlel glänzende Material kommt auch für den Kameratragriemen und die Handschlaufe zum Einsatz. Stilecht abgerundet wird das Set durch den eigens dafür gefertigten Koffer, der das Produktdesign aufgreift und ebenfalls mit dem gleichen Leder versehen ist.
Noch exklusiver war die auf 100 Exemplare limitierte Sonderserie M9-P "Edition Hermès" - Série Limitée Jean-Louis Dumas aus dem Jahr 2012. Das Set kostete samt drei hochwertigen Leica-Objektiven sage und schreibe 40.000 Euro!
In dem 2014 neu eröffneten Firmensitz in Wetzlar ist nicht nur die Leica-Manufaktur beheimatet. Besucher können den Mythos der Traditions-Marke auch ohne Voranmeldung hautnah an Hand historischer Kameras, der neuesten Modelle im Shop sowie wechselnder Foto-Ausstellungen erleben. Die Atmosphäre im Inneren ist modern und offen gestaltet. Parallelen zum ebenso minimalistischen wie zeitlosen Design der Kameras sind sicherlich nicht zufällig.